Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 31. 2001 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2002)

Tanulmányok – Abhandlungen - Nagy Levente: Spezifische Beigabensitten in den römerzeitlichen Hügelbestattungen in Komitat Fejér. p. 7–18. t. I–VIII.

27 mit einigen Ausnahmen 4 ). Dieselbe Beigabenbräuche sind auch in den als einheimisch interpretierten hügellosen Gräber aus Komitat Fejér nachgewiesen (Lovasberény, Many, Nagyvenyim, Sárkeszi, Sárbogárd). Die Anzahl der in den italischen/römischen Bestatungs­bräuchen häufig vorhandenen Öllampen und Münzen ist in den untersuchten Hügelgräbern wenig (in den regis­tirerten Gräbren von Tabelle 2-3. wurden nur in drei Gräbern Münzen, und in neun Gräbern Öllampen gefunden). Die in einem süditalischen Werkstatt, nach Analogien aus thrakischen Hügelgräbern vielleicht in der 2. Hälfte des 1. Jahrhunderts gefertigte Bronzelanterne aus dem 1. Grabgrube von Kálóz (Abb. 6.) konnte eher als Gebrauchsartikel, oder Luxusartikel, als das Symbol irgendeiner Jenseitslicht gegen bösen Geistern ins Grab gelangen, wie es auch die Laternedarstellungen auf den Grabsteinen mit Totenmahlszenen zeigen (Erdélyi 1974, 44, 51; Bujukliev 1994, 103, 109; Bonis 1981, 124, 126, 128, 130; Toynbeel971, 217, 279-280; Nuber 1972, 172; Galliou 1986, 75; dagegen: Amandl988, 203). Diese Funktion der Lampen weist anstatt römischer Jenseits­gedanken lieber auf einheimischen Beigabenbräuchen hin. Die beim italischen/römischen Beigabrenbrauch charakte­ristischen Glasurnen und Glasbalsamarien kamen aufgrund Tabelle 2. auch nur in zwei Hügeln von Mezö­szilas zum Vorschein. Obwohl der Brauch der Münz­beigaben sich als eine Wirkung der Romanisation in den einheimischen Bestattungen verbreitete, man sollte nachdenken, ob die ursprüngliche Symbolik der Münzen (Charonsgroschen) in den provinzialrömi-schen Bestat­tungen im 2. Jh. n. Chr. nur eine leere sinnlose Tradition geworden sei (Cumont 1959, 84; Nuber 1972, 173). Die Verbreitung der römischen Jenseitsvorstellungen kann unserer Meinung nach aufgrund der Lampen, Münzen­und Glasgefäßbeigaben der einheimischen Bestattungen nicht bewie-sen werden. Auf Tabelle 3 über die Charakteristischen einhei­mischen Beigaben kann man betrachten, daß aus mehreren Gräbern vom Komitat Fejér bronzenen Masken­und Tierdarstellungen vom keltischen Stil bekannt sind. Die mit reliefverzierten Bronzeblech versehenen eisernen Plattenfibel aus Many (Grab 5, Abb. 7, 2.), Puszta­szabolcs-Felsöcikola (Hügel 1, Abb. 7, 3.) und Pátka (Hügel 56, Abb. 7, 5.) stellen Frauengestalten mit maskenartigen Kopf und angedeutet geformten Körper dar. Hierher können auch die Masken der bekannten Henner v. Hesberg beschreibt zwei Gräber aus Rom und aus dem Katalog des Museums von Arezzo aus dem 1. Jh. n. Chr., wo mit dem Toten Tischservice, Tisch, mehrere Lampen, Kandelaber, Silberspiegel, Flaschen aus Bergkristall und Achat, Reibschalen, Silberlöffel, Goldringe, Diademe, goldener Haarnetz, Spielsteine, Zikade, Muschel aus Bergkristall, Bernsteinfigur, Schreibmittel beigegeben wurde, ähnliche Gräber sind Sarkophagen von jungen Knaben und Mädchen auch aus dem 1. Jh. (Hesberg 1998, 19.) Aus italischen Kindergräber können auch bis auf den üblichen Beigaben Spielstücke gefunden werden. Riemenverteiler aus dem Wagengrab von Vajta gezählt werden (Abb. 7, 1-2.). Die Vorbilder der vajtaer und mányer Masken kann man zwischen LT - zeitlichen Darstellungen finden (Nagy 2001, 144-145, 153 mit weiterem Literatur). Die nächsten Paralellen der Plattenfibel aus Pátka und Felsöcikola sind aufgrund der Form und Darstellungsweise zwischen den glasierten Kasserollen- bzw. Schalengriffen im Werkstatt Gázgyár in Aquincum aus der 2. Hälfte des 2. Jahrhunderts zu finden (Nagy 2001, 146-157; Bugán 2002, 114-115). Die Bearbeitung der Bronzekannenhenkel Typ Ra 71. mit Pferdeprotome aus dem leider vermischten Material der Hügel 9-11. in Mezöszilas (Abb. 7, 6.), die Zikade auf der felsöcikolaer Plattenfibel (Abb. 7, 3.) und als eigen­ständige Fibel aus Hügel 54 von Pátka, sowie der Stil des Schalengriffs mit Hundekopf aus Grabgrube 1. in Kálóz (Abb. 7, 7.) knüpft sich zu einer provinzialkeltischen Darstellungstradition an (Radnóti 1938, 117; Kiss 1957, 49; Bonis 1981, 116-117; Palágyi-Nagy 2002, 78, 127­128; Nagy 2001, 148-149; Fitz 1985-86, 47-48; Elfriede2002, 22.) Nach dem Zeugnis der Abb. 8. ist der Tumulus-Typ mit gemauertem Grabkammer nach italischem Muster in Noricum und Pannonién eine charakteristische Form der Hügelbestattungen (Bonis 1982a, 29 Iff; Urban 1984, 55, 150-151, 193, Abb. 42; Urban 1990, 65ff; Palágyi 1997, 1 Iff). Ein Grabkammer mit quadratischem Grundriß und ohne Dromos kennen wir aus Komitat Fejér zur Zeit aus Sárbogárd, Tringer-Gehöft (Tabelle /), aber die dort gefundenen Gefäßensemble mit 13 Stücken und darin zwei Stempel verzierten Schalen des Resatus, und auch die Bronzegefäße, Eisenmesser, Eisenharpune, Eber- und Hundknochen (Tabelle 2; Kralovánszky 1962, 262) weisen auf einen einheimischen (keltischen) Beigaben­brauch hin. Nicht nur die Grabkammer, sondern auch die in westpannonischen Tumuli oft nachgewiesenen übrigen Steinbauten (Steinpackung, Steinkiste, Grabkammer aus Steinplatten) fehlen in den untersuchten Bestattungen, aber fast in allen Hügelgräberfeldern unserer Region wurden einige Holzkisten beobachtet. Wenn wir die untersuchten Hügel mit den hügellosen Gräbern und übrigen Grabformen vergleichen, stellt sich heraus, daß nach Tabelle 1. busta italischer, (nach M. Struck auch balkanischer) Herkunft (Fasold 1993, 392­393; Struck 1993, 90-91) bei Grabungen nur in einem Grab (Hügel 75. von Pátka) registriert worden sind (Palágyi-Nagy 2002, 31). Obwohl die frühere Grabungen die Urne als Grabbbeigabe auch in den untersuchten Bestattungen des Komitats Fejér dokumentiert haben, wurden die kalzinierten Knochen nur selten in Urnen oder in anderen Gefäße gelegt. Pferde- und Hundbestattungen, reiche Wagenbestattungen und die sog. biritualen Bestattungen (Lovasberény, Nagyvenyim und die Wagen­gräber) sind Charakteristiken der „keltisch-gallischen" 10

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