Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 29. 1998-1999 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (2000)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: Probleme der Zweiteilung des Illyricums. p. 65–73.

Alba Regia, XXIX, 2000 J. FITZ PROBLEME DER ZWEITEILUNG ILLYRICUMS Die Zweiteilung Illyricums datierte die Forschung lange Zeit hindurch übereinstimmend in das Jahr 9 n. Chr. (zuletzt: Nagy 1991, 57-88). 2 Diese Feststellung basierte auf zwei Angaben des Velleius Paterculus. Er bezeichnete den Statthalter M. Valerius Messala Messalinus 6 n. Chr., zur Zeit des Ausbruchs des pannonisch-dalmatischen Aufstandes, als praepositus Illyrico (II, 112, 1-2), ähnlich kennzeichnete er 9 n. Chr. den Rang des С Vibius Pos­tumus, den er praepositus Delmatiae nennt (II, 116, 2). Aufgrund der Analogie bedeutet praepositus der Auslegung der Forscher nach auch hier Statthalter, das heißt Postumus kann nach der Zweiteilung des Illyricums als erster Statthalter Dalmatiens angesehen werden. Velleius aber führt Postumus unter den Legaten an, die in der späten Phase des gegen die Dalmaten geführten Krieges teilnehmen, und dem ein anderer consularis, L. Apronius, behilflich war (II, 116, 3). Dem Statthalter aber konnte kein Senator als consularis untergeordnet werden: Postumus muß demnach der Führer im Kampf gegen die Dalmaten gewesen sein (Fitz 1993-1995, I, 83-84, Nr. 19). Gegen eine in das Jahr 9 n. Chr. datierte Zweiteilung Illyriens kann noch ein anderes Argument angeführt werden, auf das H. Braunért die Aufmerksamkeit lenkte: Augustus gedenkt in dem Monumentum Ancyranum der Ausdehnung der Grenzen Illyricums bis zur Donau, der Zweiteilung der Provinz aber nicht (Res Gestae,3l, 1): Pannoniorum gentes ... imperio populi Romani subiueci protulique fines lllyrici ad ripam fluminis Danuvi (Braunért 1977, 207-217). Vorgetragen auf der Internationalen Konferenz Hereditas Romana in Debrecen (September 1998). A. Mócsy schreibt überhaupt nichts über das Illyricum und dessen Zweiteilung. Er benutzt den Namen Provinz Pannónia seit dem Feldzug zwischen 12-9 v. Chr. Mócsy 1990a, 32. - Wichtigere Literatur über die Zweiteilung: Alföldy 1965, 26; Betz 1938, 5; Braunért 1977, 217-217; Dobó 1968, 22; Fitz 1988, 8; Fitz 1990, 337-347; Fitz 1993-1995, 32-41; Jagenteufel 1958, 9-10; Mócsy 1962, 583; Mócsy 1974, 39; Nagy 1972, 459; Pavan 1955, 381; Reidinger 1956, 16; Ritterling 1924/25, 1236; Ritterling 1927, 281­301; Wilkes 1969,81. Aufgrund des letzteren Textes muß es als wahr­scheinlich angesehen werden, daß es bis zum Tode des Augustus nicht zu einer Zweiteilung des Illyricums gekommen war (Fitz 1993-1995, I, 35). T. Nagy kenn­zeichnet in einer Anmerkung die Zweiteilung mit dem Jahr 14 n. Chr., dem Zeitpunkt des ersten Aufenthaltes des Drusus jun. im Illyricum (Nagy 1989, 65, Anm. 18), ohne jedwede nähere Begründung und Beweisführung. In meinem Buch Die Verwaltung Pannoniens in der Römerzeit erachtete ich das Jahr 20 n. Chr. als den frühesten möglichen Zeitpunkt der Zweiteilung. Dieser Zeitpunkt knüpft an den zweiten Aufenthalt des Drusus jun., Sohn des Tiberius, im Illyricum an, der drei Jahre dauerte. Der junge caesar hatte durch den Sturz eines der gefährlichsten Feinde des Reiches, des markomannischen Königs Maroboduus, für lange Zeit an den Donaugrenzen Friede geschaffen. Seit dieser Zeit waren weder zum Schutze Italias vor den Barbaren noch vor den sich ihrem Schicksal ergebenden Pannoniern und Dalmaten fünf Legionen unter dem Befehl des Statthalters vom Illyricum notwendig. Es bestand nur noch die sich in der großen Armee bergende Gefahr: In der Nachbarschaft eines Italias ohne militärische Kräfte konnte jeder Zeit die Gefahr eines Bürgerkrieges aufkommen. Tiberius sah sich bereits bei seiner Thronbesteigung mit den dem Tode des Augustus folgenden militärischen Unruhen im Illyricum konfrontiert und ermaß als ein in der Praxis geübter militärischer Führer wahrscheinlich die an den Toren Italias bestehende potentielle Gefahr in ihrer gesamten Tragweite. In Anbetracht dieser Erkenntnis kann man aus dem Charakter der zwischen Pannonién und Dalmatien gezogenen Grenze auf die tiberiuszeitlichen Regelungen Schlußfolgerungen ziehen: Seine Nachfolger mußten die Erinnerung an die beiden pannonisch-dalmatischen Kriege nicht mehr stören, sie konnten die Grenzen nach ethnischen, geographischen und Verkehrsgesichtspunkten ziehen. Tiberius aber erachtete es als wesentlich, daß die beiden bei den Unruhen die führende Rolle spielenden pannonischen Stämme, die Breuci und die Daesitiates, 65

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