Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 27. 1993-1997 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1998)

Akten der "Tagung über Periode der pätlatene/frühkaiserzeitlichen Zeit - Fitz Jenő Zur vorrömischen Geschichte der spteren Pannonien. p. 7–9.

Alba Regia, XXVII, 1998. J. FITZ ZUR VORRÖMISCHEN GESCHICHTE DER SPÄTEREN PANNONIÉN Die Fragen über die geschichtliche, kulturelle Situation unseres Bereiches in der Spätlatene- und Frührömerzeit hängt erstens vom Urteil der römischen Eroberung ab. Im Falle von Noricum ist diese Frage einfach: der norische Königreich wurde im Jahre 15 vor Chr. im Imperium einverleibt. Im Falle von Pannonién können wir aber keine eindeutige Antwort geben. Habe Tiberius im Krieg 12-9 v. Chr. die ganze Donaustrecke von der Save­mündung bis zur Grenze von Noricum in Besitz genommen, oder aber die Okkupation sei von bescheidenerem Ausmaß gewesen und habe nur die syrmische Donaustrecke zwischen der Drau- und der Savemündung erreicht, während im übrigen die Drau die Nordgrenze von Provinz Illyricum bildete. Die Verträter beiden Ansichten berufen sich auf die Zeilen von Augustus in Res gestae divi Augusti (30): Pannoniorum génies, qua[s a]nte me principem populi Romani exercilus numquam adit, devictas per Ti. [Neuronem, qui tum erat privignus et legátus meus, imperio populi Romani s[ubie]ci protulique fines Illyrici ad r[i]pam fluminis Dan[uv]i. In diesem langen Satz erwähnte Augustus die bis zur Donau vorgeschobene Grenze nur als Folge der umso stärker betonten, bedeutungsvollen Waffentat: der Unterjochung der Pannonii. Erst durch die Eroberung der Gebiete der Pannonii reichte das Imperium bis an die Donau. Es stellt also nicht die Frage, an welche Donaustrecke Augustus gedacht haben mochte, sondern wie weit reichte das Land der Pannonii'? A. Alföldi hielt die Eravisci noch als einen illyrischen, also pannonischen Stamm (Alföldi 1942, 156), laut A. Mócsy lautet der Ausdruck Pannoniorum gentes des Monumentum Ancyranum die nördlich der Drau lebenden «Pannonier im weiteren Sinne» (Mócsy 1979, 185). Die Definition «Pannonier im weiteren Sinne» ist aber völlig willkürlich (Fitz 1993-95, I. 14). Die nördlich der Drau lebenden, großenteils keltischen (also nicht pannonischen) Völker blieben in den Quellen der republikanischen und Augusteischen Ära in der Aufzählungen der pannonischen Stämmen unerwähnt (Strab., VII, 5,3; App., III, 33). Laut Strabons Aufzählung wohnte das nördlichste - und von der Adria entfernste - pannonische Volk der Andizetes an der Draumündung, d.h. an der syrmischen Donaustrecke. Aufgrund der pannonischen Völker dürfte wohl kaum bezweifelt werden, daß Augustus bei der Ausdehnung der illyrischen Grenze an diese Donaustrecke gedacht haben mochte. Das Schicksal der Völker nördlich der Drau war also nicht mit dem der Pannonier verbunden, die römische Eroberung ihres Landes gehörte zu einer anderen geschichtlichen Entwicklung. Den größeren Teil der späteren Provinz Pannonién nördlich der Drau bewohnten vorwiegend Kelten, waren mit ihren Nachbarn am Südufer weder in ethnischer und kultureller, noch in wirtschaftlicher Beziehung verbunden. Selbst politische und geschichtliche Kontakte sind nicht nachzuweisen. Die Pannonii lebten lange Zeit hindurch unter keltischer Herrschaft, doch diese Kelten waren die Scordisci, während die kleineren keltischen Völker südlich der Drau der Machtsphäre der Taurisci angehörten. Die Drau als Grenze zwischen Pannonén und Kelten blieb auch später bestehen. Die Völker nördlich der Drau sind nicht nur von ihren südlichen Nachbarn abzugrenzen. An Hand der bekannten und sonst als unanfechtbar angesehenen archäologischen und literarischen Angaben ist es ganz selbstvertsändlich, daß sie mit ihrem westlichen Nachbarn in Verbindung standen. Die ethnisch-kulturellen Verhältnisse, die das erobernde Imperium hier vorfand, sind in der ersten Hälfte des ersten Jahrhunderts vor Christi Geburt mit dem Vorstoß der Boii entstanden. Die Machtverhältnisse der Periode römischer Okkupation spiegeln demgegenüber die Situation wieder, die nach dem Zusammenbruch der boischen Hegemonie zustande kam. Während die Boisch­tauriskische Herrschaft des Kritasiros bestand, lebten sämtliche Völker nördlich der Drau unter der Oberhoheit der Boii. Nach dem Sturz des Kritasiros gerieten die Gebiete östlich und nördlich der Donau in den Besitz der siegreichen Daker - dies zwang die Boii in der Gegend 7

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