Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. A Szent István Király Múzeum Évkönyve. 26. 1989-1992 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1997)
Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: Area sacra des niederpannonischen Kaiserkultes in Gorsium. p. 61–73.
Flügel ergänzt, wodurch der am dritten Horizont befindliche Raum von Norden abgeschlossen wurde. Dieser Raum war an der Ostseite von zwei Gebäuden begrenzt. Davon war das nördliche ein kleines Quellenheiligtum (Fitz-Bánki-Lányi 1978, 171-172, 238) das bisher bekannte früheste Gebäude von Gorsium. Das Fundgut enthält eine Tiberius-Münze aus 34/35 (BMC 104), terrae sigillatae aus der Po-Gegend, feine, grünglasierte Ziergefässe aus dem 1. Jh. und drei zusammenfügbare Gewichte mit der Inschrift cast(rensis); aus all dem ist darauf zu schließen, daß das Heiligtum bereits zur Zeit des Militärlagers existierte. Es dürfte wahrscheinlich das einzige Gebäude gewesen sein, welches auch nach der Auflösung des Lagers erhalten blieb. Diesbezügliche Hinweise könnten die primtive Bauweise und die Lehmmauern auf Steinfundament sein, die einen Raum von 8x6,5 m umfassen. In diesem Raum stand ein Bretterbau von 4x3 m, mit einem Schacht in der Mitte, wo zwei Fässer untergebracht waren. Vom Boden der Fässer bis zum oberen Ende der Lehmmauer ist das Heiligtum in einer Höhe von 3,20 m erhalten gblieben. Das Dachwerk war mit einem Wölbungsbogen aus Lehmziegeln befestigt. Die volle Höhe des Heiligtums ist auf 4,21-4,71 m anzusetzen. Auf Grund der Zerstörungsschichten ist anzunehmen, daß das Heiligtum den Verwüstungen der Markomannenkriege zum Opfer fiel. Das andere Gebäude an der Ostseite des Platzes war ein Podiumtempel von 6,40 х 11,50 m Größe {Gebäude XVII) (Fitz-Bánki-Lányi 1975, 291, 320). Der porticus, vermutlich mit zwei Säulen geschmückt, befand sich an der Nordseite in Richtung des Quellenheiligtums. Über die Gottheit, deren Kult im Tempel betrieben wurde, ist uns nichts Näheres bekannt. Zwei Bronzestatuetten der Venus und eine der Luna, die unmittelbar westlich vom Tempel auf dem Platz zum Vorschein kamen, gehörten wahrscheinlich zum Tempelinventar. Die Gebrauchszeit des Tempels wird durch die früheren uns späteren Bauten eindeutig bestimmt. Unmittelbar über dem unberürten Boden sind aus winzigen Steinen gebaute Baracken aus Lehmfundament aus der Zeit des Militärlagers vom 1. Jh. erhalten geblieben. Auf die Ostseite des Tempels wurde ein größeres, aus einen einzigen Innenraum bestehendes Gebäude errichtet {Gebäude XVIII), welches im Jahre 260 zerstört wurde. Der Podiumtempel bestand demnach in den Jahrzehnten zwischen der Auflösung des Militärlagers und den Markomannenkriegen. Die Funktion des Podiumtempels in der Abschließung des Platzes wurde von erwähnten größeren, einrräumigen Gebäude übernommen, wodurch der Platz ostwärts um 5 m breiter wurde. Das in der Rekonstruktionsperiode nach den Markomannenkriegen errichtete Gebäude war 19,70 m lang und 10,20 m breit und unterschied sich von Podiumtempel sowohl durch die Dicke ihrer Mauern wie durch ihre Orientierung Richtung NW-SO. Ein - späterer? - Eingang ging in 3,20 m breit an der südlichen Längeseite auf einen kleineren Platz hinaus, von dem das Gebäude um eine Stufenhöhe hervortrat {Gebäude XVIII.) (Fitz-Bánki-Lányi 1975, 291, 320). Das westliche Viertel des Innenraumes wurde durch eine schmale Strebemauer angehoben; in die Mitte wurde eine starke Basis errichtet, auf der eine größere Statue stehen mochte. Zu diesem Gebäude - Heiligtum? - konnte man vom Platz am ersten Horizont auf der breiten Stiege heraufkommen, die neben dem östlichen Nymphäum in östlicher Richtung hinaufführte. Die Kolonade der großen Halle setzte sich nach einem schmalen Zwischenraum weiter fort. Der porticus führte in ein viereckiges Gebäude von 22x20 m Größe, bestehend aus sechs Räumlichkeiten von ungleichen Abmessungen {Gebäude X) (Fitz-Bánki-Lányi 1980, 162-164). Einige waren mit Fußbodenheizung auch im Winter benutzbar. Die Räumlickeiten waren mit reichen Wandmalereien (Pompejanischrot, Waldzenen) und stuckverzierten Friesen geschmückt und auch die Decke war mit farbiger Stukatur (Adler, Weintrauben, Girlanden) bekleidet. Unter dem durchbrochenen Fußboden der nordwestlichen Räumlichkeit kam ein großer Münzschatz (3134 antoniniani) zum Vorschein (Fitz 1978, II, 685-800). Aug Grund der spätestens Prägungen wurde der Schatz im Sommer 258 verborgen, in jenen Wochen, da sich die unzufriedene Armee der Donauregion gegen Kaiser Gallienus erhob und ihren Befehlshaber Ingenuus zum Kaiser proklamierte. Der Aufstand war aber kurzlebig, denn die Legionen des Ingenuus wurden bei Mursa (Eszék-Osijek) von den Reiterarmee des Kaisers zerschlagen. Nach dem Kriegsereignissen wurde der Schatz von seinen Verbergern nicht gefunden, sie fielen wahrscheinlich den Plünderungen der Sieger zum Opfer. Möglicherwise war das Haus schon damals abgebrannt, doch nach dem großen Angriff der Roxolanen im Jahre 260 stand an seiner Stelle ganz gewiß nur mehr ein Trümmerhaufen. An seiner nördlichen Seite war das Gebäude vom erwähnten, heiligtumartigen Bau durch einen kleinen Platz getrennt; an der Ostseite verlief eine schmale, kanalisierte Gasse, jenseits stand ein großes, einstweilen nur teilweise erschlossenes Gebäude, dem ein Keller von 18,5x10 m Größe angehörte {Gebäude XL) (Fitz-BánkiLányi 1980, 166; Fitz-Bánki-Fülöp-Lányi 1985, Hill 2). Die Kellermauern sind in 1,5-2 m Höhe erhalten geblieben, zum Teil in rotgebrannten Zustand. In der Mittellinie des Raumes kamen vier große Steinpfeiler zum Vorschein: es waren die Sockel der Holzsäulen, die den mittleren Tragbalken der Decke unterstützen. Die Kellefläche war in anderthalb Meter Dicke von Schutt bedeckt: durchbrannte Holzbalken, Freskoreste, Bronzeund Eisengeräte, Bronzegefässe von guter Qualität, zahlreiche irdene Krüge, Teller und Ziergefässe. Selbst die spätesten Stücke des Fundgutes sind nicht von der Zeit nach dem zweiten Drittel des 2. Jh. zu datieren, die Zerstörung erfolgte also während der Markomannenkriege. Die dicke Trümmerschicht bewahrte alles, was sich ursprünglich in Keller befand, und dieser Umstand 67