Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 23. 1984-1985 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1987)

Tanulmányok – Abhandlungen - Garam Éva: Pferdegrber der awarenzeitlichen Grberfeldes in Tiszafüred. p. 65–125.

Alba Regia, XXIII, 1987 E. GARAM PFERDEGRÄBER DER AWARENZEITLICHEN GRÄBERFELDES TN TISZAFÜRED Angaben der spätawarenzeitlichen Pferdebestatungen In einer beachtlichen Anzahl von früh-, mittel- und spät­awarenzeitlichen Gräberfeldern gibt es neben menschlichen Gräbern auch Pferdegräber. Gewöhnlich wurden die Pferde ins gleiche Grab mit ihren Herren gelegt, seltener in ein eigenes, mit anderer Orientierung. Die anläßlich der Bestat­tung und des Totenschamuses geschlachteten Pferde wurden mit Geschirr vergraben. Die funktionellen Zwecken dienen­den Bestandteile des Pferdegeschirrs — Trense, Steigbügel, Sattel, Riemenzeug — waren in der Mehrheit der Fälle unverziert, doch in manchen Fällen trug das Riemerzeug die für die betreffende Periode kennzeichnenden Merkmale der awarischen dekorativen Kunst. Die Änderungen in Form, Werkstoff und Stil, die innerhalb der Awarenzeit zu beobachten sind, kennzeichnen auch das Fundmaterial der Pferdegräber. In älteren Publikationen über awarenzeitliche Gräber­felder wurde den Pferdegräbern weniger, in den neueren, korpusartigen Publikationen — nach bestimmten Gesichts­punkten — mehr Aufmerksamkeit gewidmet. Doch bis vor kurzem achtete man nur selten auf die Ausstattung und die Problematik der Pferdegräber. Auch zusammenfassende Veröffentlichungen die die Funde der Reiter — oder Pferdegräber ausführlich behandeln und die gesamte Proble­matik erfassen, bezogen sich bisher nur auf die Funde der Früh-und Mittelawarenzeit (Kovrig —Korek 1960, 257—297; Bona 1970, 255—256; Bona 1979, 10—21; Bona 1980, 55—74). Die charakteristischen Funde der Pferdegräber der Spät­awarenzeit und ihre Problematik wurde kaum einigen Autoren berücksichtigt, noch weniger als die früh- und mittelawarenzeitlichen Reitergräber. N. F e 11 i с h war der erste, der eine charakteristische Beigabe der spätawarenzeitlichen Pferdegräber, die unter­schiedlich gearbeiteten, großen Phaleren (Zaumrosetten) bemerkte und das ihm bekannte Material, mit recht vielen Photographien und Zeichnungen illustriert, publizierte. Er unterschied verschiedene Typen der runden Geschirr­verzierungen und stellte fest, daß „die dekorativen Motive die gleiche Zusammensetzung aufweisen, wie die bekannten Garnituren der Beschläge der Waffengürtel". Den Ur­sprung dieser Motive meinte er in der Kultur der barba­rischen Völker der Han-Zeit zu entdecken, die in der nörd­lichen Mongolei und den Nachbargebieten lebten (Fettich 1928, 114—127). In den Publikationen über die awarischen Gräberfelder der 30er Jahre wurden bereits den Pferde — und Reitergräbern einige ohne diese zusammenfassend zu behandeln. Im Jahre 1961 ist aus der Feder von Z. Cilinská eine Publikation erschienen, worin die Ver­fasserin aus dem Fundgut der späten Pferdegräber stam­menden Phaleren hervorhob und durch eine sinnvolle Kate­gorisierung den Versuch unternahm, ihre zeitlichen und kulturellen Horizonte zu bestimmen. Unter den zahlreichen auswertbaren Daten und Gegenständen der Pferdegräber befaßte sie sich — außer mit den Phaleren — nur mit der Orientierung der Gräber. Ihres Erachtens seien die meisten Gräber mit Phaleren in der heutigen Slowakei zu finden und ihre Funde sei mit den ählich verzierten Funden aus dem 9. Jh. verwandt die im Gebiet des Fürstentums Nyitra und im Großmährischen Reich zum Vorschein kamen (Cilinská 1961, 325—346). In ihrem Buch über das Gräberfeld von Alattyán mit anschließender Auswertung der Awarenzeit, befaßte sich I. Kovrig auch mit den spätawarenzeitlichen Reiter­gräbern. In den Gräberfeldern mit ihren charakteristischen Funden sieht sie Volkselemente, die sich noch vor der ungarischen Landnahme vom Chasarenreich losgelöst haben und in das Karpatenbecken wanderten. Sie datiert dieses Gräberfelder in die erste Hälfte des 9. Jh., ohne es jedoch als erwiesen anzusehen, daß sich ihr Gebrauch bis zur Landnahmezeit gehalten hätte (KOVRIG 1962, 240— 241). In den 60er und 70er Jahren nahm die Zahl der späten Reitergräber mit reichen Funden — früher eine Seltenheit in Ungarn — erheblich zu. Aus den Gräbern kamen große Phaleren mit Tier- und Pflanzenmotiven sowie Riemen­beschläge von abwechslungsreicher Form und Ornamentik zum Vorschein; sie bereicherten maßgeblich den bisher bekannten Kreis der Funde und werfen zugleich Probleme inbezug auf die Chronologie und infolge großer Ausgra­bungen die soziale Struktur der Bevölkerung auf. Auch S. Szatmári erkannte die Änderung des Fundmaterials. In ihrem Aufsatz über die spätawarischen Funde der Rand­gebiete bemerkte sie, daß es im heutigen Ungarn zwar weniger späte Reitergräber gäbe als in der Slowakei, die bekannten Beigabentypen jedoch ausnahmslos vorkämen (Szatmári 1969, 167—170). Im letzten Jahrzehnt wurden die reichsten Reitergräber in den awarischen Gräberfeldern von Komárno (Tschecho­slowakei) entdeckt. In einem Vortrag 1976 zeigte Z. Cilinská eine Auswahl von diesen Funden. Sie zählt 5 Alba Regia XXIII 65

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