Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 23. 1984-1985 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1987)

Tanulmányok – Abhandlungen - Garam Éva: Pferdegrber der awarenzeitlichen Grberfeldes in Tiszafüred. p. 65–125.

die Gräberfelder mit Großphaleren bei Komárno zu jenen am linken Donauufer, wo die mit dem Schutz den Furten beschäftigten bestattet wurden. Sie datiert die Gräberfelder in die 2. Hälfte des 8. Jh., „eine bedeutende Epoche in der sozialökonomischen Entwicklung der norddonauländischen Stämme" (Cilinská 1978a, 131—132). Die Beigaben der Pferdegräber in dem von mir in den 60—70er Jahren erschlossenen awarischen Gräberfeldes von Tiszafüred weist eine beachtauswerte Ähnlichkeit mit den reichen Pferdegrabbeigaben der slowakischen Awarebgrä­ber auf. Diese Tatsache veranlaßte mich, noch vor dem Erscheinen der Monographie über das ganze Gräberfeld die Pferdegräber zu publizieren, ihre Verbindung mit den Gräbern ähnlichen Alters und Funden zu prüfen und dabei auch spätawarenzeitliche chronologische Fragen zu erörtern. Zuerst untersuchte ich die Pferdegräber mit tierkopfförmi­gen Phaleren. Solche kamen zwar im Gräberfeld von Tisza­füred nicht zum Vorschein, wohl aber eine kleine Riemen­zunge mit Tierkopfende von einem Mänucigürtel, gleichen Alters mit den tierkopfförmigen Geschirrbeschlägen. Wäh­rend der Behandlung dieses Themas gelangte ich zur Schlußfolgerung, daß die tierkopfförmigen Geschirrbe­schläge zu den jüngsten Stücken des awarzeitlichen archäo­logischen Materials gehören, welche Ende das 8. und zu Beginn des 9. Jh. gebraucht wurden (Garam 1981, 34—51). Kurz nach Erscheinen meines Aufsatzes erschien die Publi­kation von I. Erdélyi über die Pferdegräber mit „Großphaleren" aufgrund des spätawarischen Gräberfeldes von Celarevo (Jugoslawien). Nach den Ziegeln, die im Areal des Gräberfeldes sowie in der Füllerde der Gräber gefunden wurden, betrachtet der Verfasser das Gräberfeld und die von ihm gesammelten nahezu 30 Gräberfelder mit „Großphaleren" als „Hinterlassenschaft der Kabaren­stämme, die sich vor der Landnahme den Ungarn ange­schlossen haben". Seines Erachtens ruhen im Gräberfeld Volkselemente die aus Chasarien abwanderten und zum Teil den jüdischen Glauben annahmen. Erdélyi datiert diese Gräberfelder in die 2. Hälfte des 9. Jh. (Erdélyi 1979, 92—95). Im östlichen Flurteil Majoros der Ortschaft Tiszafüred (Komitat Szolnok) erschloß ich in den Jahren 1965—1972 ein mittel- und spätawarenzeitliches Gräberfeld mit 1282 Gräbern (Garam 1973, 67, 69). Im Gräberfeld befanden sich 70 Pferdegräber, die nun mit Grabbeschreibung und komplettem Fundverzeichnis publiziert werden (Abb. 1.) (In Tafeln werden auch die Waffen angeführt, welche aus anderen Gräbern des Gräberfeldes von Tiszafüred stam­men). 1. Beschreibung der Gräber Grab 20 (Taf. I) Grabgrube: 250X150 cm. T: 120 cm. O—W 98°. Das Pferd liegt mit unter den Bauch eingebeugten Beinen. Die Vorderbeine sind stark rechtsgekehrt. Eisentrense mit Psalien (3) zwischen den Backenknochen. Ein Paar eiserne Steigbügel mit geraden Platte (1—2) neben den r. und. 1. Rippen. Eisenhaken (4) auf den r. Rippen. Das ist zur Zeit der Forschungstand der spätawaren­zeitlichen Reiterbestattungen. Für die Forscher, die sich mit der Thematik eingehend befassen, wird es immer offen­kundiger, daß es in den chronologischen und ethnischen Fragen inbezug auf die Reiterbestattungen eine Duplizität herrscht: — die meisten slowakischen Forscher halten die ihnen größtenteils nur aus den Siowakie bekannten Reiter­gräber mit „Großphaleren" für Gräber wo Slawen in Awarentracht und Pferde mit Geschirr awarischen Ursprungs bestatten wurden. Die Funde, früher als „awarisch-slawisch, slawisch-awarisch" sodann als „frühmittelalterlich" und schließlich als „vorgroß­mährisch" bezichnet gelten heute schon als die schönsten Erzeugnisse der frühslowakischen (ranos­lovensko) Metallkunst (DEKAN 1979; CILINSKÁ 1981), — in der ethnischen und chronologischen Frage der spätawarenzeitlichen Gräber gehen die Meinungen der ungarischen und der slowakischen Forscher meist auseinander. Laut der in ungarischen wissenschaftli­chen Kreisen allgemein augenommennen, wenn auch nicht in jedem Fall bewiesenen Ansicht lebte das Awarentum im Karpatenbecken noch im 9. Jh. weiter, und es besteht in ethnischer Hinsicht kein Unter­schied zwischen den Gräbern mit ähnlichen Funden, gleichviel ob sie auf ungarischem oder slowakischen Gebiet entdeckt worden sind. Die vorliegende Arbeit über spätawarenzeitliche Pferde­und Reitergräber besteht aus drei Abschnitten; I. Beschreibung und Auswertung der Pferdegräber im Gräberfeld von Tiszafüred II. Analyse der Problematik und der Funde der spät­awarenzeitlichen Pferdegräber an Hand einer um­fangreichen Materialsammlung III. Chronologische Fragen. Grab 4 0 (Taf. I) Grabgrube: 220X80 cm. T: 180 cm. O—W 85°. Eisentrense (1) zwischen den Backenknochen. Ein Paar eiserne Steigbügel mit geraden Platten und Schaufenöse (2—3) neben den r. und 1. Rippen. Lanzenspitze (4) an der r. Seite des Grabes. Die Spur des Lanzenschaftes war im Grabboden in einer Länge von 85 cm zu beobachten. Eisensichel (5) auf dem r. Beckenknochen. Grab 100 (Taf. I) T: 130 cm. O—W 84°. Auf dem Bauch liegendes Pferdeskelett mit linksgekehrtem Schädel. Eisentrense mit Psalien (4) zwischen den Backenknochen. Ein Paar eiserne Steigbügel (1—2) mit Schaufenöse und geraden Platten neben den r. und 1. Rippen. Eiserne GurtschnalleO) am Ende dem 1. Schulterknochen. GrabllO (Taf. I) Auf dem Bauch liegend, Schädel linksgekehrt. T: 115 cm. О —W 102°. Eisentrense mit Psalien (9) zwischen den Backen­knochen. Ein Paar eiserne Steigbügel (1—2) mit Schlaufenöse, I. PFERDEGRABER DES GRÄBERFELDES VON TISZAFÜRED 66

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