Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 23. 1984-1985 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1987)

Szemle – Rundschau - Fitz Jenő: Prosopographia Pannonica I. p. 259–269

309—310) annehmbar zu sein, wonach die Legion seit 89 die ständige Garnison von Aquincum war, bis sie für die Dauer des zweiten dakischen Krieges durch die legio X Gemina abgelöst wurde. Hadrian begann also seine militärische Laufbahn im Legions­lager zu Aquincum (so noch: Nagy 1986, 379). Infolgedessen ist aber ohne Zweifel festzustellen, daß seine freundschaftlichen Beziehungen zu •* Q. Március Turbo in Aquincum begannen, wo jenes um diese Zeit als Centurio der legio II Adiutrix diente {CIL, HI, 14349 2 ). Allein die Sorgfalt, mit der Traian die Karriere Hadrians ebnete, läßt mit Wahrscheinlichkeit annehmen, daß er auch die Auswahl seiner ersten militärischen Dienststelle nicht dem Zufall überließ. In unseren Quellen wird zwar nicht erwähnt, daß Trajan unter Domitian eine konsulare Provinz verwaltet hätte, doch ist in Kenntnis seiner weiteren Laufbahn damit zu rechnen; aufgrund der beginnenden Karriere Hadrians behauptete R. Syme seit 1945 (1945, 115) konsequent, daß Hadrian seinen Militärdienst in der legio II Adiutrix während der Statthalter­schaft seines Verwandten im Donaugebiet antrat. Die Provinz aber, deren Statthalter Trajan um 95 gewesen sein konnte, war nicht Moesia Superior, sondern Pannonién (Fitz 1982, 321; Fitz 1986, 344—346). Spätestens Ende 96 (vielleicht sogar früher, vor der Ermordung Domitians) hatte Trajan Pannonién verlas­sen und im Auftrag von Nerva die Verwaltung von Germania Superior übernommen. Auf seinen neuen Posten nahm er Had­rian rîicht mit sich, der um diese Zeit zur legio V Macedonica versetzt werden mochte, extremis iam Domitiani[s] temporihus (SHA, u. Hadr., 2, 3). Der damalige Statthalter von Moesia Inferior ist uns unbekannt (STEIH 1940, 59; FITZ 1966a, 44), und so ist es möglich, daß es Hadrians Schwager, -*• L. Iulius Vrsus Seruianus (cos. suff. 90), sein konnte (SYME 1958, 34; SYME 1971a, 209). Im Oktober 97 hielt sich Hadrian zweifellos noch in Oescus auf; auf die Nachricht der Adoption Traians ad gratulationem exercitus missus {in} Germaniam Superiorem (SHA. u. Hadr, 2, 5). Zur unteren Donau kehrte er nicht mehr zurück und wurde in die legio XXII Primigenia versetzt. In Germania Superior übernahm um diese Zeit Trajans Posten L. Iulius Vrsus Seruianus (RITTERÉING —GROAG —STEIN 1932, 26—27, Nr. 21). Hier erfuhr er Anfang 98 die Todesnachricht von Nerva: ex qua festinans ad Traianum, ut primus nuntiaret excessum Neruae (SHA, u. Hadr., 2, 6). Im Alter von 25 Jahren war er im Jahre 101 quaestor imperátor is Traiani, den er als comes in den ersten dakischen Krieg beglei­tete; hier wurde er ausgezeichnet. Nach dem Krieg ab actis senatus, sodann tribunus plebis. Der Zeitpunkt dieser Funktion ist in der uita auf 105 angesetzt (SHA, u. Hadr. 3, 4: Candido et Quadrate iterum conss.), was auch von PIR 2 übernommen wurde. Der Zeitpunkt ist aber zu spät angesetzt (SYME 1958, 233, Anm. 6), das Tribunat konnte er schon im Jahre 103 regelrecht besetzt haben. Ein ähnlich unrichtiges Datum bewahrte die uita auch von seiner Wahl zum praetor (3, 8: Sub[s]urano [bis] et Seruiano iterum conss.), die während des zweiten dakischen Krieges, im Jahre 106 (Rohden 1894c, 498; SYME 1958, 233, Anm. 6) oder — suo anno — 105 stattgefunden hat. In der endgültigen Abrech­nung mit den Daken kommandierte er die legio I Mineruia aus Bonna (ALFÖLDY 1967, 23—24). Möglicherweise hat er seine zweite militärische Auszeichnung, die in der Inschrift von Athen zusammen mit der dona militaria aus dem ersten dakischen Krieg erwähnt wird, bei dieser Gelegenheit verdient. Wahrscheinlich wurde er im Laufe der Reorganisierung nach dem Krieg schon 106, spätestens Anfang 107 als Statthalter an die Spitze der neuen prätorischen Provinz Pannónia Inferior gestellt. Sein zweiter Aufenthalt in Pannonién dauerte knapp ein bis anderthalb Jahre: am 22. Juni 108 war er schon consul suffectus {CIL, VI, 2016 = XIV, 2242) mit M. Trebatius Priscus. Laut uita: Sarmatas compressit, disciplinam militarem tenuit, procu­rators latius euagantes coercuit (3, 9). Das Konsulat erhielt er mit knapp 33 Jahren (am 1. Januar hat er sein 32. Lebensjahr noch nicht vollendet, vielleicht gerade deshalb wurde er trotz der kaiserlichen Gunst kein Ordinarius). In den nächsten Jahren, bis etwa 112 war er an Hand der Inschrift von Athen septemuir epulonum, sodalis Augustalis und archon Athenis. Eine weitere militärische Aufgabe erhielt er im Partherkrieg: legátus expedi­tions Parthicae tempore destinatus est {SHA, u. Hadr., 4, 1). Im Jahre 117 Statthalter von Syrien (ECK 1970, 184; THOMASSON 1984, 310, Nr. 44), als ihn Trajan zwei Tage vor seinem Tod am 9. August, adoptierte (SHA, u. Hadr., 4, 6). 25. [A]ELIVSHE[RCVLIVS]-*[P. ?] AELIVS THE[ODORV]S 26. M. AELIVS HONORATVS centurio a. Radnóti 1941, 81—95 = AÉ, 1944, 103 = BARKÓCZI 1951, 58, Nr. 137 = RIU, 663 — Környe, 15.10.210 Betz 1943, 138 — Barkóczi 1964, 347, Nr. 109/1. Am 15. Oktober 210 war er Centurio der legio I Adiutrix und weilte als regionarius in Környe. 27. L. AELIVS IANVARIVS procurator a. CIL, II, 4135 = ILS, 1365 = ALFÖLDY 1975, 154 — Tar­raco PIR 2 , A 193 — Rohden 1894d, 521, Nr. 71. — DOBÓ 1940, 158, 183, Nr. 101. — DE LAET 1949, 406 — PFLAUM 1960/61, 892—894, Nr. 342. — THOMASSON 1960, 285—286, 312. — DOMASZEWSKI—DOBSON 1967, XXXVIII—XXXIX, 143 201 — ALFÖLDY 1975, 85—86 — PFLAUM 1982, 95—96, Nr. 342. Sein nomen, von PFLAUM (1960/61) und ALFÖLDY (1975) mit Aurelius ergänzt, wurde durch den in Kizilburç entdeckten Meilenstein (AÉ, 1984, 920) geklärt. Seine Laufbahn ist nur von seinen Prokuraturen an bekannt. Hierbei wird in seiner Inschrift von Tarraco als erster Posten procurator hereditatium erwähnt, den er als Centenarier beklei­dete. Anschließend, ebenfalls im Rang eines centenarius, ver­waltete er Osrhoenae. Infolge der Unvollständigkeit der Inschrift ist die Bedeutung der nächsten Provinz, Syria Coele, nicht ein­deutig. Mit der Ergänzung proc. Chosdroe[nes, proc] Syriae Coeles betrachtete PFLAUM (1960/61) Syrien als die nächste Etappe seiner Karriere, als Ianuarius bereits ducenarius wurde. In der wiederholten Lesung von ALFÖLDY (1975) blieb in der Inschrift über proc. kein Platz mehr. Dadurch ergab sich ein anderer Zusammenhang zwischen den beiden Provinzen. Ianu­arius war vielleicht Finanz-Prokurator, untergeordnet dem Statthalter von Syrien, oder seine Befungnisse erstreckten sich auf beide Provinzen. Die Zugenhörigkeit zu Syria Coele läßt auf eine Ausnahmesituation schließen: vermutlich auf die Zeit, da Mesopotamien von den Persern besetzt war. Aufgrund dessen datierte Alföldy die Tätigkeit des Ianuarius auf die Regierungszeit von Severus Alexander oder Maximinus Thrax (1975, 86). Nach der wiederholten Lesung der Inschrift von Tarraco kam ein neuer Meilenstein zwischen Zeugma und Edessa, in Kizilburç, zum Vorschein (Wagner 1983, 115 = AÉ, 1984, 920), wonach Septimius Severus, Caracalla und Geta uiam ab Euphrate usque ad fines regni Sept. Ag(g)ari a nuouo munierunt per L. Aelium lanuarium, proc. Aug prou. Osrhoenam. Aufgrund der Titulaturen ist die Errichtung des Meilensteines auf 205 anzu­setzen. Durch das milliarium wurde nicht nur A 1 f ö 1 d y s Datierung korrigiert, sondern auch seine Hypothese über die Verbindung von Osrhoenae und Syria Coele in Frage gestellt. Die Inschrift von Kizilburç läßt keinen Zweifel aufkommen, daß wir in Ianuarius einen Präsidialprokura tor zu sehen haben. Syria Coele wird auf dem neuen Stein gar nicht erwähnt, so scheint die Verbindung zwischen den beiden Provinzen nicht begründet zu sein, umso weniger, als Mesopotamien im Jahre 205 nicht in den Händen der Parther war. Aufgrund des Meilensteines von Kizilburç besteht die Wahr­scheinlichkeit, daß Syria Coele in der Karriere des Ianuarius doch die nächste Etappe nach Osrhoenae war. Falls er diesen Posten doch als dem syrischen Statthalter untergoerdneter Prokurator bekleidete, war seine erste ducenarius-Prokuratar in Illyricum, wo er an der Spitze der Zollorganisation stand (-* Aerius Fauentinus). Nach Illyricum betreute er die Finanzen von Hispánia Citerior, sodann verwaltete er Mauretania Tin­gitana und schließlich Mauretania Caesariensis. Zum Zeitpunkt seiner Funktion in Illyricum liefert sein Datum von Osrhoenae den Ausgangspunkt. Seine Karriere — je nach Provinzen — ist unter folgende bekannte Prokuratoren einzuordnen: 263

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