Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 23. 1984-1985 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1987)

Közlemények – Mitteilungen - Fitz Jenő – Bánki Zsuzsanna: Forschungen in Gorsium in den Jahren 1983/84. p. 179–240. t. I–LIX.

50 cm von der Innenfläche der Stadtmauer ein. Die beiden Türme sind von unterschiedlicher Größe und Form. Die Außenabmes­sung en des 1982 bereits teilweise freigelegten südlichen Turmes, unter Berücksichtigung des Einsprunges: 8,50—9,00x8,30—8,60 m, die Form: unregelmäßiges Viereck. Der Innenraum: 5,30— —5,00 X 3,60—3,70 m. Der Einsprung folgt nicht dem Außen­rand der nördlichen bzw. südlichen Mauer des Turmes, sondern verläuft etwas weiter einwärts. Die aus der Mauerfläche heraus­ragende Strecke ist 6,70 m lang. Dies deutet nicht eine spätere Fortifikation des Turmes an, sondern vielmehr den Umstand, daß der Einsprung in der Ebene der aufsteigenden Mauer be­gann. Die nördliche Mauer des Turmes ist 2,40 m, die südliche 2,50 m dick; von der Linie des Einsprunges gerechnet, beträgt diese Dicke an beiden Seiten 1,50 m, was ungefähr der Turm­stärke der westlichen Stadtmauer entspricht. Die Aushebung der Turmmauer birgt übrigens die Möglichkeit der Entstellung und Verdickung in sich. Die Turmecken sind, mit unwesentli­chen Abrundungen, viereckig, was der Form des Grundbaues entspricht. Aufgrund der Erfahrungen mit der westlichen Stadt­mauer dürfen wir annehmen, daß die äußeren Ecken des Turmes auch hier in Halbkreisform abgerundet sein konnten. Mit Außenabmessungen von 9,20x6,30 m ist der nördliche Turm wesentlich schmäler als der südliche. Die Form: unregel­mäßiges Viereck. Der Innenraum ist 5,20—5,00x3,40—3,10 m groß, etwas kleiner also als der des anderen Turmes. Der Ab­stand zwischen den beiden Türmen beträgt 9 m, davon entfällt auf das Tor nur die Hälfte, d.h. 4,50 m. Vom südlichen Turm setzt sich die Stadtmauer noch in 4,50 m Länge fort. Die Ausfahr­straße führt unmittelbar am nördlichen Turm vorbei. Die Hal­bierung des Abstandes zwischen den beiden Türmen läßt mög­licherweise auf eine — spätere — Einengung des Tores schließen. Da allerdings die Mauern ausgehoben wurden, sind daraus ar­chäologisch keine Periodenunterschiede festzustellen. Neben dem südlichen Turm ist ein einwärts einspringender Pfeiler er­halten beglieben, der in seiner gegenwärtigen Form keine erkenn­bare Funktion hat. Ein anderer Pfeiler geht vom nördlichen Turm aus, seine Form wurde durch die Aushebung der Mauer ein wenig entstellt. Ähnliche, nach innen einspringende Pfeiler schließen das nördliche Stadttor ab. Möglicherweise öffnete sich das Tor zwischen den beiden einwärts gekehrten Pfeilern, dem nördlichen Stadttor ähnlich, damals in einer Breite von 7,80 m und wurde erst später mit der an den südlichen Pfeiler angebauten Mauer eingeengt. Innerhalb der Stadtmauer, südlich vom decumanus maximus, ist in den Profilen 315/785—790 ein in Richtung SO—NW führender Pflasterweg von guter Qualität erhalten geblieben, der sich aber nicht nach der Stadtmauer richtet, sondern dem L. Gebäude weiter westwärts folgt. Der Ostrand des Weges ist mit größeren Steinen deutlich abgegrenzt, der Westseite kann man bis zum Gebäude folgen. Die Gesamtbreite beträgt 4,50 m, davon ist die Ostseite in 3,30 m Breite von guter Qualität. Oberhalb der Straßenebene in den Profilen 310—315 ist eine Nachbesse­rung zu beobachten. Der Horizont ist im Profil 315/785 auf der am besten erhalten gebliebenen Fläche bei +330 cm, etwas höher als die Ebene des decumanus maximus. Die Reparaturen zeigen sich bei +353 und +375 cm. Im Winkel zwischen dem Pflasterweg und dem decumanus maximus kam in den Profilen 305-310/780—795 der nordöst­liche Teil eines NW —SO orientierten Gebäudes (L. Gebäude) zum Vorschein. Die östliche Abschlußmauer des Gebäudes ver­läuft parallel mit dem vorbeinführenden Weg. Die Freilegung ist gegen Süden und Westen noch nicht beendet. Die Länge des bisher ausgegrabenen Bauteiles — des ursprünglichen Gebäudes — beträgt 14,50 m, die nordöstliche Ecke war im Teil des Pro­fils 310/790 zu orten; später wurde das Gebäude mit einer klei­neren Räumlichkeit (porticus? Gang?) erweitert. Das Gebäude war in Richtung NW —SO durch zwei Innenwände entzweigeteilt, dazwischen verlief ein 2,10 m breiter Gang. Zwischen dem mitt­leren Gang und der östlichen Abschlußmauer war der Raum durch zwei, in Richtung SW —NO verlaufenden Innenwänden in drei Teile aufgegliedert; die Abmessungen des nördlichen Teiles betagt 2,30x4,60 m, des mittleren 3,70x4,50 m. Die genaue Größe des südlichen Teiles ist noch unbekannt, da die südliche Mauer noch nicht freigelegt wurde. Diese Räumlich­keit war, vielleicht in der Mitte, durch einen Heizkanal in Rich­tung SW —NO durchquert. Auch von der Westseite des Ganges gingen Wände in Richtung SW aus, davon umschlossen die in den Profilen 305/780 und 305/785 entdeckten Wände einen 4,70 m breiten Raum. Die aufsteigenden Mauern des Gebäude waren an der Ostseite bei +275 cm zu messen, von ähnliche Höhe waren auch die sich in Richtung SW —NO anschließenden Innenwände (+272 bzw. +275 cm); die nördliche Innenwand wurde auf +195 cm fundamentiert, während die oberste Stein­reihe der westlichen Wand des Ganges bei +258 cm entdeckt wurde. Bei dieser Wand war allerdings nur das Fundament aus Stein, die aufsteigende Wand aber aus Lehm. Überreste der ab­gestürzten Lehmmauer bedeckten auch einen Teil des Ganges und des östlichen Raumes mit einer dicken Schuttlage. Die östliche Scheidewand des Ganges wurde ausgehoben, ihr Stan­dort ist nur aus dem Schutt, dem Profil der beiden Wände und dem /errazzo-Fußboden der weiter östlich liegenden Räumlich­keiten rekonstruierbar. Der Fußboden zeigte sich im nördlichen Raum bei +230 cm, im Zimmer daneben bei +232 cm. Im erwähnten nördlichen Raum ist die Renovierung des Fußbodens bei +250 cm erhalten geblieben. Der Horizont des im Profil 305/790 befindlichen Schwellensteines bei +230 cm gehörte der Periode des ursprünglichen terrazzo-Fußbodens an. Im nörd­lichen Eckraum des Gebäudes kam neben der östlichen Wand ein Sockel bei +226 cm zum Vorschein; dies entspricht der im Raum gefundenen, unvollständigen Fußgängerebene (+225 cm). Später wurde an das Gebäude noch ein schmaler Raum mit minderwertigen Mauern angebaut. Die bestehende Krone der Mauer war bei +290 cm, in gleicher Höhe mit der späten Fuß­gängerebene. Überreste einer noch späteren Fußgängerebene waren neben der Mauer bei +303 cm zu beobachten. Das mit Mauern von guter Qualität, im aufsteigen Teil mit Lehmwänden gebaute Haus, mit terrazzo-Fußboden und einer Heizug darun­ter, dürfte eher eine Bauperiode aus dem 2./3. Jh. andeuten. Dafür spricht auch der erhebliche Niveau-Unterschied, der sich zwischen der Ebene der Innenräume des Hauses und der im 4.Jh. bestehenden Obefläche des decumanus maximus, der nördlichen Grenze des Gebäudes, zeigt. Diesem Horizont steht die Fußgän­gerebene des an das L. Gebäude später angebauten Teiles nahe. Gegen eine Datierung des Gebäudes vom 2/3.Jh. spricht diese Ergänzung, die eigentlich für die Bauweise des ausgehenden 4. und des 5. Jh. bezeichnend ist. An der Nordseite des decumanus maximus bekommen wir in­folge der noch unbeendeten Freilegung ein weniger übersichtli­ches Bild. In der Differenzierung der aufeinander folgenden Perioden ist es aber von besonderer Bedeutung, daß es hier erst­mals gelungen ist, das Verhältnis zwischen der Stadtmauer und des darunter befindlichen Baurestes aus dem 3Jh. zu bestimmen. Die östliche Abschlußmauer des LV. Gebäudes kam in den Pro­filen 315—320/810—815, östlich von der Stadtmauer zum Vor­schein. Aus dieser Mauer geht im Profil 315/810 in Richtung SW eine Scheidewand aus, die sich unter der Stadtmauer fort­setzt und im Profil 310/810 sich einer in den Profilen 310/810— —815 erscheinenden NW —SO gerichteten Mauer eckig an­schließt. Die bestehende Oberkante der unter der Stadtmauer beobachteten Mauer liegt bei +209 cm, dort wo im Profil 315/810 das Fundament der Stadtmauer zu messen ist. Die zusammenhän­genden Mauern des LV. Gebäudes kamen in höchst unterschied­licher Höhe zum Vorschein. Die westliche Mauer reicht im Pro­fil 310/815 bis zu +272 cm, der Sockel der östlichen Mauer erscheint im Profil 315/815 bei +185 cm. Hier verlief die da­zugehörende steinige Fußgängerebene bei +159 cm. Auch von der südöstlichen Ecke des LV. Gebäudes geht eine Mauer in Richtung SW aus und kann bis zur Stadtmauer eindeutig ver­folgt werden. In Richtung dieser Mauer, westlich von der Stadt­mauer, sind in den Profilen 305—310—315/805—810 ebenfalls Mauerreste zu finden, die allerdings von minderer Qualität sind. Die Mauer wird im Profil 305/805 durch zwei kleinforma­tige, aber gut gebaute Pfeiler unterbrochen, die höchstwahrsche­inlich der Säulenreihe an beiden Seiten des decumanus maximus angehörten. Die Pfeiler kamen in +300 cm Höhe zum Vor­schein, die dazugehörige Fußgängerebene bei +285 cm. Dies läßt den Schluß zu, daß sie eher der Periode des decumanus maximus im 4. Jh. als dem LV. Gebäude angehörten, dessen Fußgängerebene um mehr als 1 m tiefer lag. Ebenso dürften der Periode des 4.Jh. jene ausgehobenen Mauern angehört ha­ben, die sich in den Profilen 305/805—810 überquerten. Die in Richtung NW —SO verlaufende, ausgehobene Mauer dreht sich im Profil 305/805 nach SW eckig um. Auch diese Mauern er­schienen bei +285 cm. Für ihre unterschiedliche Periode spricht auch die Differenz der Orientierung, die besonders im Falle der in Richtung SW —NO verlaufenden Mauer auffällt. Eine noch 182

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