Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 22. 1982-1983 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1985)

Irodalom – Besprechungen - Farkas Zoltán: Burger Alice, Sz. – Fülep Ferenc, Die römischen Inschriften Ungarns 4. p. 169–171.

IRODALOM—BESPRECHUNGEN Alba Regia, XXII, 1985 ALICE SZ. BURGER —FERENC FÜLEP, Die römischen Inschriften Ungarns. 4. Lieferung (RIU 4). Das Gebiet zwischen der Drau und der Limesstrecke Lussonium­Altinum. Mit 81 Abbildungen, 102 Zeichnungen und 4 Landkarten. Akadémiai Kiadó Budapest — Dr. Rudolf Habelt Bonn, 1984. Der 4. Band des neuen Corpus der römischen Inschriften Ungarns behandelt lateinische Denkmäler eines verhältnis­mäßig weniger bekannten Gebietes Pannoniens, unter den laufenden Nummern 949—1050 in Weiterführung der Numerie­rung der vorangegangenen Bände. Von zwei exzeptionellen, in Backstein gemeißelten Grabinschriften abgesehen, umfaßt die Sammlung auch diesmal nur die Steininschriften, aber keine Meilensteine. Die pannonischen milliaria, — auch die diplomata militaria, die tegulae und instrumenta werden in selbständiger Aufarbeitung publiziert. Die jüngsten Publikatio­nen vor dem Corpus behandeln die Ziegelstempel eines Teiles dieses Gebietes (LŐRINCZ, 1977) sowie die Inschriften von Pécs (FÜLEP —BURGER, 1974). In einer Monographie von F. Fülep begegnen wir abermals den römischen Inschriften von Pécs (Sopianae) (FÜLEP, 1984, 258). Die Verfasser, die die römische Archäologie der Gegend, namentlich des Komitats Baranya und der Stadt Pécs schon seit Jahrzehnten erforschen, pub­lizierten die inschriftlichen Steindenkmäler des Dreiecks Drau —Donau —Balaton nach den heutigen politischen Gren­zen; somit behandelte A. Sz. Burger die Denkmäler der Komitate Somogy und Tolna, während die Sammlung des Komitats Baranya und das einleitenden Kommentar von F. Fülep sind. Die Publizierung der Inschriftensammlung begann im Jahre 1972, 4 Jahre später erschien der zweite Band in einer Gemein­schaftsausgabe von Akadémiai Kiadó und A. M. Hakkert Amsterdam. Die Bände 3—4 wurden gemeinsam mit dem Bon­ner Verlag R. Habelt in beschleunigtem Tempo herausgegeben. Dennoch geht die Publizierung nur langsam voran, denn die verschiedenen Verfasser können die einzelnen Bände nur nacheinander — aufeinander wartend — herausgeben. Dadurch wird aber der praktische Gebrauchswert des Quellenwerkes beeinträchtigt, denn der epigraphische Index soll erst am Ende der ganzen Serie, d.h. in ferner Zukunft erscheinen. Der Band stimmt mit seinen Vorgängern überein, was die Ausführung und die Publizierung der Inschriften anbelangt. Von den relativ wenigen, 102 Inschriften werden 18 St. jetzt erstmals publiziert. Auch der Umstand lobt die Verfasser, daß wir durch die Entzifferung der auch heute noch auffindbaren Inschriften und durch die Identifizierung der fragmentarischen, schwer lesbaren Buchstabenrelikten und kaum bemerkbaren Ligaturen recht viele revidierte Inschriften und einen Textbe­stand erhalten, der an Vollständigkeit alles bisherige über­trifft. Im allgemeinen können wir auch mit der Transkription der Inschriften zufrieden sein, die epigraphische Stellungnahme fehlt nur bei einigen, in CIL Facsimile-Form pubHzierten Denkmälern. Lediglich in der Anwendung der diakritischen Zeichen ist eine gewisse Inkonsequenz zu beobachten, in manchen Fällen ist das Fehlen der Unterpunktierung zu beanstanden, und statt sie finden wir in Klammern oft nur ein Ausrufungs­zeichen. Auf den graphischen Kopien werden Brüche und Rah­men regelmäßig angegeben, in einigen Fällen aber doch nicht, obschon es ebenso wohlbegründet gewesen wäre. Dessen unge­achtet bieten die Zeichnungen und die brauchbaren Fotos eine solide Grundlage zu Ergänzungen und Rekonstruktionsver­suchen. Allerdings zieht sich durch den ganzen textkritischen Apparat, von einleitenden Kommentar bis zu den Abbildungen, ein gewisses Ausmaß an Inkonsequenz und Unachtsamkeit durch. In dieser Beziehung seien hauptsächlich die lückenhafte Durchsicht der angeführten Literatur sowie die Ungenauig­keiten der kritischen Bearbeitung erwähnt, was sich in der Übernahme der Angaben sowie in der kritischen Auswahl der Lesungsvarianten zeigt. Durch die philologischen Probleme wird zwar die Bedeutung des Bandes im Grunde nicht in Frage gestellt, wohl aber sein Gebrauch in manchen Fällen gestört und erschwert. Nachstehend möchten wir den einzelnen Inschriften Bemerkungen hinzufügen; die Aufteilung der Über­sicht folgt der territorialen Gruppierung der Inschriften. Inschriften der Limesstrecke : Dunakömlőd (Lussonium) ist jenes der 6 Limeslager (Lusso­nium, Alta Ripa, Alisca, Ad Statuas, Lugio, Altinum), in dessen Umkreis sich eine Gruppe der Inschriften konzentriert. Die Fundumstände sind aber in der Mehrheit der Fälle unbe­kannt. Umso wichtiger ist daher die sorgfältige Zusammenstel­lung der in der früheren Literatur überlieferten Angaben, da sich daraus auch der Ausgangspunkt zur Beurteilung des Her­kunftsortes ergibt. Die aus ihrem ursprünglichen Fundort zumeist verschleppten inschriftlichen Steine gelangten gewöhn­lich von Privatsammlern ins Nationalmuseum oder in das Szekszárder Museum. Auf der Fundkarte sind außer Duna­kömlőd auch Dunaföldvár, Bölcske und Györköny angeführt. Die Bearbeitung der Angaben über den Herkunftsort der Inschrift Nr. 1019 ist unbefriedigend, da der Umstand, daß dieser Stein — drei anderen (1020, 1021, 1022) ähnlich — aus Paks stammt {CIL, III, p. 1680), unbeachtet blieb. Ein Mithras­Relief wurde schon früher aus diesem Fundort publiziert (Nagy, 1958), der schon deshalb in Evidenz gehalten werden sollte. Die Inschrift Nr. 1016 — der Nr. 1015 ähnlich — war in Szt. András-puszta, im Park des László Nagy aufgestellt und stammt aus der Dorfflur von Bölcske (WOSINSZKY 1896, 763, CIL, III, p. 429). Schon bei dieser Inschriftengruppe wäre zu beanstanden, daß die Verfasser die C/L-Textvarianten — bis auf wenige Ausnahmen — nicht anführen, wiewohl sie aus der verwendeten Fachliteratur Lesungsvarianten reichlich zitieren. Es seien hier die Inschriften Nr. 1015 und 1020 und insbesondere die Nr. 1018 erwähnt. Beim letzteren Stück werden zwar CIL­Lesungen angeführt, doch überflüssigerweise aus der ersten Auflage (CIL, III, 3319) und nicht der wesentlich korrigierte und revidierte Text des Supplementum (10 299). Die sorgfältige Zusammenstellung und kritische Auswahl der alten Lesungs­varianten stellen eine Aufgabe dar, die besonders dann nicht vernachlässigt werden darf, wenn es sich um verlorene oder vor langer Zeit, zumeist im vergangenen Jahrhundert gefundene Inschriften handelt, deren Zustand sich bis heute erheblich verschlechtert hat. Noch auffallender ist die Publizierung einer der aus Györköny bekannten Inschriften (Nr. 1012), die eben­falls aus Paks stammen; von diesem Fund sind nur mehr zwei kleinere Bruchstücke erhalten geblieben, der größere Teil des 169

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