Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 22. 1982-1983 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1985)

Irodalom – Besprechungen - Farkas Zoltán: Burger Alice, Sz. – Fülep Ferenc, Die römischen Inschriften Ungarns 4. p. 169–171.

Textes ist aus dem Band ausgeblieben. Wegen des verlorenen Teiles hätte man aber den vollen Text der Inschrift in CIL­Facsimileform bringen müssen. In Transkription lautet der Text wie folgt : D(iis) M(anibus) / M(arcus) Tullius Fortunatusjuet(eranus) c(o)h(ortis) quingenariae Mau(rorum) d(omo) Africa, uix(it) an(nos) LXX, Sep(timiae) DubitaftaeJ confiujgi et fili(i)s eorum Fabius Baritio (?) [u] et (er anus) coh(ortis) eiusdem heres ei(us) amico bene merefnjti titfuljum. Das erhalten gebliebene Fragment wird im Szekszárder Museum aufbewahrt. Das ligierte L im nomen der 2. Zeile scheint an Hand der C/L-Lesung und des Fotos wahrscheinlich zu sein. Im Schoß des Buchstaben L ist ein weiteres L kleineren Formats wahrzunehmen. Die Gliederung der Zeilen des CIL-Tex­tes ist aber nicht richtig. In der RIU-Publizierung der obigen Inschrift wurde selbst der bibliographische Apparat falsch gedruckt: die richtige Tafelnummer des angeführten WOSINSZKY (1896) ist CLX1I, wie bei der Inschrift Nr. 1013, wo hingegen „Abb." statt „Taf." steht. Ähnliche Fehler gibt es auch an anderen Stellen. Außer an der Inschrift eines Veterans der cohors quingenaria Maurorum (Nr. 1012) kommt domo Africa als origo noch an einer weiteren, bisher unpublizierten und im Szekszárder Museum aufbewahrten fragmentarischen Inschrift (Nr. 1037) unbekannten Fundortes vor. In seinem einschlägigen Kommentar führt der Verfasser im einleitenden Text (p. 19) neben der erwähnten Inschrift Nr. 1012 eine Inschrift aus Duna­földvár anstatt der letztgenannten Nr. 1037 an. In der Inschrift aus Dunaföldvár (Nr. 1014) steht jedoch nicht domo Africa, sondern domo Aquileia. Von den bisher nicht publizierten Inschriftenfragmenten unbekannten Fundortes aus dem Szekszárder Museum ist der Altarstein Nr. 1035 aus truppengeschichtlicher Sicht bemerkens­wert, den — falls die Auflösung richtig ist — ein Veteran der ala Siliana errichtet hat. Der Name dieser Truppe, die in Pan­nonién nur kurze Zeit stationierte, wäre hier an einem inschrift­lichen Steindenkmal zum erstenmal zu lesen. Auch die Lesung einer anderen Inschrift (Nr. 1035) bietet eine gewisse Möglichkeit zur Vermehrung truppengeschichtlicher Dokumente: Zeilen 3—5 [miljes coh(ortis) / [I] Nor(icorum) uifxit / ann(os) —1]­oca —. Auf dieser Limesstrecke gilt auch der vom Verfasser als со (hors) milliaria nova aufgelöste Truppenname an einem eben­falls bisher unveröffentlichten Inschriftenfragment eines Veterans als Neuigkeit. Der Veteran der cohors I milliaria nova Severiana Surorum Saggitariorum (p. 15) ist nicht die einzige epigraphische Angabe in diesem Gebiet, die auf die Ansiedelung orientalischer Elemente hindeutet (1031, CIL, XVI, 42). Die an den Inschriften zu lesenden Truppennamen werden auch im einleitenden Kommentar überblickt. Hier macht sich wiederum eine unrichtige Praxis bemerkbar : Sämtlichen erhalten gebliebenen Elementen der Inschrift (1033), in Auflösung und Ergänzung, begegnen wir hier und nicht bei der Abbildung: coh(ors) III. Lusitanorum (p.14), Venimantius (p.19), domo Velaunoduno (p.19). Die Stellungnahme unterscheidet sich zwar nicht vom Herkömmlichen, dennoch hätte die Transkription seinen richtigen Platz neben der Inschrift, in diesem Falle CIL Facsimile. (Siehe noch 1028 etc.) Aufgrund einer früheren Mitteilung des Verfassers (RLU, 117) hätten wir aus Kölked (Altinum) mehr Inschriften erwartet, im Band findet sich aber nur die späte Grabinschrift eines Eingeborenen. Die cohors I. Lusitanorum — die Garnison von Altinum — hat hier einstweilen kein epigraphisches Denkmal. Hier sei erwähnt, daß im einleitenden Kommentar aus dem ganzen Gebiet nur drei militärische Diplome (p.19) genannt werden (Felsőnána, aus dem Jahre 98 u.Z., CIL, XVI, 42; Regöly, CIL, XVI, 179 und 180, beide aus dem Jahre 148), vergessen ist aber der Fund von Beleg (Komitat Somogy), wonach im Jahre 85 u.Z. Fronto Sceni f. Iasus ex pedite coli. I. Lusitanorum in Pannónia entlassen wurde (CIL, XVI, 31). Auch zwei Diplome aus Dunakömlőd (Jahr 157) bleiben ungenannt (Visy 1979/80, 60—65, Abb. 4—25.). Inschriften des innerpannonischen Gebietes: An der vorangehend überblickten Limesstrecke und in deren Nähe gibt es auch Orte, deren Inschriften — obwohl unbekannten Fundortes — auch aus innerpannonischen Siedlungen stammen können. In Dunaföldvár, Bölcske und Paks gab es kein ständiges Auxiliar-Lager; auch Szekszárd liegt an einer diagonalen Straße, die aus Sopianae nach Gorsium führt. Von den an diagonalen Straßen liegenden Siedlungen, um die sich die übrigen Fundorte von Inschriften konzentrieren, ist Pécs (Sopianae) im vorliegenden Material durch 38 Inschriften am stärksten repräsentiert. Im bereits erwähnten Inschriften­katalog (FÜLEP —BURGER 1974) wurden zwei Inschriften aus Eszék (Mursa) noch zu den Denkmälern von Pécs gezählt, diesmal aber von den Verfassern richtig weggelassen {o.e., Nr. 12, 70). Der Fundort der Inschrift Nr. 969 ist nicht Rákóczi Straße 36, sondern 26 (FÜLEP, 1984, 28). Die Stücke Nr. 999 und 1000 wurden von den Verfassern früher als zusammengehörige Bruchstücke publiziert (FÜLEP—BURGER 1974, 6, 23, T.XVII. 3 a, b); jetzt, da sie als zwei separate Inschriften angeführt werden, ergibt sich das Problem, daß ihre Beschreibung mit ihrer Zeichnung nicht völlig übereinstimmt. Bei Nr. 999 werden die vorgezeichneten Linien in der Beschreibung erwähnt, in der Zeichnung aber nicht angemerkt, so wie bei Nr. 1000, wo sie hingegen in der Beschreibung fehlen. Die Ergänzung der In­schrift Nr. 996 lautet auf bevölkerungsgeschichtlicher Grundlage wahrscheinlich wie folgt: M(arco) U[lpio —] / et Clfaudiae --] I nept[i—] I ae — / ni —. In der 3. Zeile der Inschrift Nr. 978 möchte der Verfasser die naheliegende Ergänzung omni[potenti] lieber nicht riskieren, obwohl er es in seiner Monographie getan hat (FÜLEP 1984, 278). Aufgrund der anderen Grabinschriften ähnlichen Charakters sowie der Anordnung der Buchstaben ist die erste Zeile der Inschrift Nr. 998 mit Bestimmtheit als [D(iis)] M(anibus) zu lesen. Auch bei den Inschriften aus Pécs vermissen wir des öfteren eine Bezugnahme auf die CYL-Lesungsvorschläge und die Anführung der Textvarianten (z.B. Nr. 984, 975, 982 etc.). Auch mit der Beschreibung von zwei hochbedeutenden Denkmälern können wir nicht zufrieden sein ; es handelt sich um die Altäre gewidmet von Iulius Rufus der IOM-Terrae Matri (Nr. 971) sowie dem Siluano (Nr. 974). Die Reliefs an den Seitenplatten der Altarsteine bzw. ihr Inhalt sind von der Inschrift nicht unabhängig. Der Verfasser beachtete nicht die Publikation von T. Gesztelyi (1978), wo in bezug auf die Attribute der Götterfiguren neue Erkenntnisse dargelegt werden. Demnach steht an der linken Seite des IOM-Terra Mater-Altars eine unbekleidete Männerfigur, von deren Schulter ein Mantel herabhängt, mit einem Blitzbündel in der Rechten und einem Zepter in der Linken (Iuppiter); an der rechten Seite des Altars eine stehende Frauenfigur in langem Kleid, rechte Hand abge­brochen, in der Linken ein uexillum (Terra Mater). Das letztere Attribut ist also kein Speer und die Göttin ist nicht Iuno (Nr. 971 ; FÜLEP —BURGER 1974, 18). Von den Reliefs der Seitenplatten finden wir leider keine entsprechenden Photographien (vgl.: FÜLEP—BURGER 1974, T. V. und Gesztelyi 1978, 52, Abb. 1). Ähnlich ist es auch mit dem Silvanus-Altar (Nr. 974) bewandt, wo an der einen Seitenplatte Silvanus, an der anderen eine Frauenfigur mit Obst (?) in der einen und einem krummen Ast in der anderen Hand zu sehen ist (Silvana, also nicht Terra Mater). Der Überblick der Inschriften von Sopianae veranlaßt uns noch zu zwei Bemerkungen. Laut Verfasser wurde der Name der Stadt Sopianae „als Sitz des praeses von Valeria bei Ammianus Marcellinus (28. 1. 5.) angeführt", obwohl davon dort keine Rede ist (jüngstens: FITZ 1983, 16—17). Es stimmt zwar, daß Sopianae eine jener größeren römischen Orte Pannoniens ist, die als nichtstädtische Siedlungen bekannt sind, doch immerhin als Städte in Betracht kommen könnten, aber in der Geschichts­forschung bzw. in der geschichtlichen Auswertung der Quellen sind — laut T. Nagy — das Bestimmte, das Wahrscheinliche und das Mögliche voneinander jederzeit zu unterscheiden. Zu beanstanden ist die deutsche Übersetzung der Terminologie in bezug auf die frühchristlichen Denkmäler. Bald steht da „altchristlich" (p. 18, 56,66), bald „urchristlich" (p. 19) — meines Wissens lautet der richtige Ausdruck frühchristlich. Zahlreich Inschriften unbekannten Fundortes aus dem Museum von Pécs werden nun zum erstenmal publiziert. Nr. 1049 dürfte etwa als .. .mus num(m)ularius I Pius posuit gelesen werden. Es ist uns unverständlich, warum es sich (wie auch bei Nr. 972) unbedingt um liberti (p.19) handeln sollte. 170

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