Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 22. 1982-1983 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1985)

Irodalom – Besprechungen - Farkas Zoltán: Burger Alice, Sz. – Fülep Ferenc, Die römischen Inschriften Ungarns 4. p. 169–171.

Auch aus der Umgebung von Pécs finden sich im Band mehrere neue Inschriften. Obwohl uns keine Beweise vorliegen, daß Pécs ein munizipales Territorium gehabt hätte, könnten diese In­schriften mit der Inschriftensetzung von Sopianae in Verbindung gebracht werden. In dieses Bild paßt sich einwandfrei die Grabstele Nr. 1009 hinein (Fundort: Magyaregregy —Márévár), die von den Beziehungen zu Westpannonien und Noricum vor allem durch die Vermittlung von Savaria zeugt. Aufgrund dessen ist die Ergänzung [D(iis) M(anibus) / Ulpiae oder Marciae Mar/ci fil(iae) Rust(i)cae vorzuschlagen. Die Photographien der Inschriften Nr. 1002 und 1003 (Abb. XXXIX und XL) wurden miteinander verwechselt. In den jüngsten Jahren wurden auf dem Gebiet der spätrömischen Festung von Kapospula — Heténypuszta bei Dombóvár zahlreiche römische Inschriften gefunden (Tóth 1983,295 ; 1984, 50), die das sekundär verwendete Steindenkmalgut eines römischen Gräberfeldes sein könnten. Aufgrund der zahlreichen Funde wird angenommen, daß es sich um das Fundgut einer, in den heutigen Komitaten Somogy und Tolna gesuchten römischen Stadt handeln könnte. Einstweilen liegen epigraphische Beweise für das Vorhanden­sein weder einer städtischen Organisation, noch einer civitas des hierher lokalisierbaren Hercunniates-Stammes vor. Aufgrund einer in Intercisa aufgestellten d ecurio-Inschrift (Intercisa I, No. 124) kommt das municipium Volg. in Betracht. Aus dem Gebiet der römischen Festung Kapospula —Heténypuszta finden wir im Corpus nur eine einzige Grabinschrift (Nr. 1007). Auch dieses Bruchstück ist nicht vollständig publiziert, seine weiteren Stücke können die im Kataster von É. Kocztur (1964) angeführten Fragmente sein. Weder diese, noch die Fundortan­gaben der Nr. 1008 wurden publiziert. Demnach stammt auch das letztere, mit dem Ortsnamen Attala angeführte Stück (CIL, III, 3360) von hier. Der Ortschaft Dalmand bei Dombóvár gehört Felsőleperd, Fundort der Nr. 1005, an. Der kritische Apparat des in C/L-Facsimileform publizierten Textes hätte auch umsichtiger zusammengestellt werden können. Wir vermis­sen die auf dem C/L-Text beruhende Lesung von A. M ó с s y (1959, 209): Ti. Claudfius] I ... mari f. ann. L. h. s. e. Auch die Mitteilung von Wosinszky (1896, 78) bleibt unerwähnt, wonach die Inschrift zu seiner Zeit noch existierte und in der ersten Zeile D(iis) M(anibus) stand. Bei der Ergänzung des aus Dombóvár erstmals publizierten Bruchstückes (Nr. 1006) kommt als erstes ebenfalls Tiber(ius) Claudfius) in Betracht. Seit der vorrömischen Zeit ist das Kapos-Tal von erheblicher Bedeutung, zumal es von drei der aus Sopianae ausgehenden diagonalen Straßen durchquert wird. Durch die Erforschung der anschließen­den Siedlungen könnte die Zahl der Inschriften noch wesentlich erhöht werden. Die letzte Gruppe der Inschriften stammt aus dem Komitat Somogy. Die Funde konzentrieren sich an zwei Stellen, wo die aus Sopianae ausgehenden Wege die Straße Poetovio —Aquin­cum kreuzen. Zu den Inschriften aus der Gegend von Ságvár (Tricciana) gehört ein Grabstein, der in Balatonkiliti eingemauert wurde, im Band aber nicht abgebildet ist. Allerdings findet sich bei Kuzsinszky (1920, 4, Abb. 5) ein gutes Foto, was aber aus der lückenhaften literarischen Anführung nicht eindeutig hervorgeht. Der Altarstein bf. cos (aus 225 A.D.), der mit Fundort Jabapuszta — 8 km südöstlich von Ságvár — überliefert wurde, wird unrichtigerweise zu Ságvár gezählt, obwohl die Ortschaft nicht einmal verwaltungsmäßig zu Ságvár gehört. Es ist wohl anzunehmen, daß der beneficiarius in Ságvár stationierte (vermut­lich mit Tricciana identisch), doch kommt es auch vor, daß die bénéficiant einen Altarstein von ihrem Garnisonsort weit ent­fernt aufstellen. Der Verfasser versah den Fundort Jabapuszta mit einem Fragezeichen, ohne dies jedoch zu begründen. Tat er es wegen der schlechten Ortsnamen-Überlieferung des CIL, so hätte er es andeuten sollen. Auch ein Hinweis auf die mutmaß­liche Zusammengehörigkeit der Sarkophag-Fragmente Nr. 959 und 960 wäre nicht abwegig gewesen. Laut É. Kocztur (1964, 117—118) wurden ins Museum von Kaposvár weitere Inschriften eingeliefert, vom Verfasser aber leider nicht gefunden. Anläßlich der Erforschung von Ságvár in den 70er Jahren wurde von der Freilegung mehrerer Steindenkmäler berichtet (Tóth 1976, 42), im Band wird aber nur ein einziges, unbedeutendes Inschriftenfragment angeführt. Es wäre eine verlockende Möglichkeit, in der unteren Zeile des Fragments Nr. 962 aus Nagybábony (südlich von Ságvár) die Titulatur des duumvir irgendeiner Stadt zu sehen. Richtigerweise fehlt im Material des Komitats Somogy die Inschrift CIL, III, 10245, die laut L. В a r­kóczi (1964, 41) aus Somogyarács stammen sollte, deren Fundort aber in Wirklichkeit bei Titel an der Theiß liegt. Mehrere Inschriften sind im Umkreis von Somogyvár kon­zentriert, wo eine andere Straßenkreuzung zu suchen ist (Fitz 1978, 80). Eine neue, vollständige Lesung des Iuppiter-Iuno­Altars eines Eingeborenen (Nr. 950) wird uns geboten. Auch hier, wie bei den vorangehenden regionalen Gruppen kennen wir zahlreiche uninschriftliche Steindenkmäler, woraus hervorgeht, daß die Fundkarte in ihrer Tendenz die territoriale Verteilung der Inschriftensetzung authentisch widerspiegelt. Die erste Inschrift des Bandes (Nr. 949) blieb zuletzt. Der im Jahre 258 errichtete Altarstein des Iuppiter kam aus Gyékényes ins Nationalmuseum. Die Verfasser fanden ihn schon nicht mehr, obwohl er laut É. Kocztur im Jahre 1964 noch vorhanden war (56). Beim selben Autor finden wir Maßangaben, die an Ausführlichkeit sogar die der ersten Publikation (Fröhlich 1891, 225) übertreffen und im vorliegenden Band nicht fehlen sollten. Der wichtige Fundort, eine Übergangsstelle an der Drau, wirft die Möglichkeit einer Verbindungsstraße Sopianae—Poetovio auf, die in Richtung Szigetvár zur Drau führen würde. Weder von hier, noch von einem anderen Punkt der vermutlichen Route werden weitere Inschriften publiziert. Die Angaben der inschriflichen Steindenkmäler werden also im Band nicht lückenlos publiziert. Es gibt auch keine Datierungs­vorschläge. Trotz der philologischen Probleme und der Unvoll­kommenheiten des textkritischen Apparates setzt immerhin das nunmehr gesammelte Quellenmaterial die erneute Untersuchung zahlreicher geschichtlicher Fragen auf die Tagesordnung. Z. Farkas LITERATUR Barkóczi 1964 Fitz 1978 Frrz 1983 Frölich 1891 L. BARKÓCZI, The Population of Pannónia from Marcus Aurelius to Diokletian. AArchHung, XVI, 257—356. J. FITZ, Grenzberichtigung im Jahre 214 zwischen Pannónia Superior und Inferior. Alba Regia, XVI, 71—86. J. FITZ, Vadministration des provinces pannoniennes sous le Bas-Empire romain. Coll. Latomus, Vol. 181. Bruxelles R. FRÖHLICH, Római feliratok Alsó- és Felső-Pannoniából. AÉrt, XI, 224—238. 171

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