Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 21. 1981 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1984)

Irodalom – Besprechungen - Fitz Jenő: Die spätrömische Festung und das Gräberfeld von Tokod. p. 273–274.

nus und Frigeridus offenbar mit den Bauarbeiten innerhabl der Festung in Verbindung zu bringen sind, dürften wir aus den anderen Stempeln schwerlich auf dazwischen oder spätere Aubauten oder Reparaturen schließen. Diese geringe Ziegel­menge wurde wahrscheinlich aus irgendeinem unbenutzten Lagerbestand zur Großbaustelle nach Tokod gebracht. (Ebenso wie alle Lupicinus- und Frigeridus-Ziegel werden auch die meisten dieser Ziegel aufgrund der hier vorkommenden Typen vom Verfasser als örtliche Produkte angesehen. Im Falle der Lupicinus- und Frigeridus-Ziegel dürften die einzelnen Typen vielmehr bedeuten, daß man während der Transporte nach Tokod aus den Ziegeleien keine Ziegel anderswohin beförderte. Ähnlich könnten auch einzelne Typen der anderen wenigen Ziegeln gedeutet werden). Es fragt sich ferner, ob die mit den Stempeln des Lupicinus and Frigeridus versehenen Ziegeln bei derselben Bauarbeit benützt wurden oder eine Schlußfolgerung auf zwei verschiedene Bauperioden zulassen. Die Frage läßt sich denkbar einfach beantworten: Auf den Ziegeln, die in der Festung gefunden wurden, ist in 15 Fällen (83%) der Name Lupicinus zu lesen, während zwei Stücke (11%) den Namen Frigeridus tragen. An der Fundstelle hor­reum ist hingegen Lupicinus mit 8 Stempeln (21 %), Frigeridus aber mit 28 (76%) vertreten. Diese Verteilung kann nur als Beweis von zwei getrennten Bauperioden gedeutet werden. Von den beiden Perioden wird die spätere durch Frigeridus gekenn­zeichnet, wobei das horreum offenbar nach und nicht vor der Festung gebaut wurde. Nehmen wir nun neben der Reihenfolge Lupicinus —Frigeridus auch die früher hergestellten, übrigge­bliebenen Ziegeln (Terentius usw.) in Betracht, so bedarf die auch im vorliegenden Band angenommene (auch sonst nicht zutreffende FITZ 1983, 67—72) Datierung des Frigeridus dux offenbar einer Modifizierung. An Hand der Ziegelstempel ist anzunehmen, daß die Festung in den angehenden 370er Jahren unter Verwendung der Lupicinus-Ziegel errichtet wurde. Nach dem Barbareneinfall im Jahre 374 wurden die Bauarbeiten Aufbau zerstörter Objekte, vor allem aber die Errichtung des horreum in Angriff genommen. Die Beweisführung von A. M ó с s y läßt mit Wahrscheinlichkeit annehmen, daß es nach der Schlacht bei Hadrianopolis nicht mehr zur Beendigung der Baurabeiten und zur militärischen Besetzung der Festung gekommen ist. Laut Analyse von V. Lányi begann die Benützung des Gräberfeldes zu Beginn des 5. Jh. Daraus ergibt sich die Schlußfolgerung, daß auch die Bevölkerung sich damals in der Festung niederließ, was, zeitlich mit den Völkerbewegungen im frühen 5. Jh. zusammenfällt. Aus dem Beginn des Gebrauchs des Gräberfeldes kann man zugleich darauf schließen, daß nicht die Ureinwohner von Tokod sich aus der früheren Siedlung in das Refugium zurückzogen (die Siedlung bestand damals schon nicht mehr?), sondern daß eine neue Ansiedler — Flücht­linge — hier einzogen. Um diese Zeit begannen in der ehemaligen Siedlung jene Ziegelöfen zu arbeiten, die bereits mit den neuen Bewohnern in Verbindung gebracht werden können. Am schwierigsten scheint die Frage des Fortbestandes bzw. der Entvölkerung der Siedlung zu sein. Die Funde lassen keine verläßlichen Schlüsse zu. Es bleiben also die auf den Untergang des römischen Pannoniens bezogenen allgemeinen Argumente und Theorien, die im vorliegenden Fall gar nichts beweisen, ja, das Leben in Tokod nach im 5. Jh. geradezu widerlegt wer­den. Die Verfasser selbst erschweren uns eine schlüssige Analyse des Problems. Noch immer wird versucht, Angaben über die pannonischen Flüchtlinge als Argumente anzuführen (S. 45). Auf das Leben und den Fortbestand der großen Menge von Provinzialer kann man aus der Flucht der oberen Bevölkerungs Schichten nur wenige und andere Schlüsse ziehen. Bezeichnend für die Auffassung der Verfasser ist die nicht geglückte Formulie­rung: auf S. 45: „Unsere Grabungen in Tokod haben zum erstenmal in Pannonién einen einwandfrei in das 5. Jh. datier­baren römischen Fundkomplex zum Vorschein gebracht." Im Aufsatz werden die zahlreichen einschlägigen Arbeiten von László Barkóczi und Ágnes Salamon nicht erwähnt, so etwa über die bei Sopron entdeckten Schichten aus dem 5—6. Jh., die Beweise des Fortbestandes in Pécs, die spätes­ten Perioden von Tác oder das so bedeutungsvolle Zentrum überlebenden Römertums wie Fenékpuszta. Durch die Ignorie­rung bestehender Parallelen und Zusammenhängen ist die For­schung des Fortbestandes der Tokoder Römersiedlung unnötiger­weise in eine Sackgasse geraten, was zu falschen Schlußfolgerun­gen führte. ,,Im Leben der spätrömischen Bevölkerung spielte die Töpferei eine besonders große Rolle, die ... die Existenz der Tokoder Siedlung bis zum Ende des 5. oder vielleicht auch bis zum Anfang des 6. Jh. sicherte." (S. 21). Warum ist die Bevöl­kerung so lange dort geblieben? „Darauf gibt vielleicht die Existenz und Blüte der Töpferwerkstätten eine Antwort" (S. 87). Eine seltsame Hypothese fürwahr, selbst wenn es Beweise dafür gäbe, daß die Tokoder im 5. Jh. einen weitver­zweigten Handel mit ihrer vorzüglichen Keramik betrieben hätten. Die Seßhaftigkeit konnte auch hier keinen anderen Grund haben wie in Aquincum, lntercisa, Herculia, Sopianae, Ságvár oder Fenékpuszta nämlich die relative Sicherheit inner­halb der Festungsmauern. Im Funde römischen Charakters ist das späteste bestimmbare Stück die eine Graukeramik mit dem Alpha-Omega-Kreuz aus der zweiten Hälfte des 5. Jh., die aber für das Fortbestehen der Siedlung spricht; auf deren etwaige Räumung ist daraus keinerlei Schluß mögich. Auch die hier entdeckten awaren­zeitlichen Funde bedeuten nicht zwangsläufig das Ende des Lebens (S. 21). Bemerkenswert ist in dieser Hinsicht die vor­zügliche anthropologische Bearbeitung der Grabfunde, ihr Vergleich mit awarenzeitlichen Gräberfeldern (Csákberény, Szebény) sowie die daruas gezogene Schlußfolgerung, wonach die Spuren der spätrömischen Bevölkerung, trotz des wiederhol­ten Machtübernahme barbarischer Völker, bis zum 6—8. Jh. zu verfolgen sind (S. 229). /. Fitz B1BTLOGRAPHIE FITZ 1983 J. FITZ, L'administration des provinces pannoniennes sous le Bas-Empire romain. Collection Lato­mus,CLXXXI, 112 p. 274

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