Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 21. 1981 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1984)

Tanulmányok – Abhandlungen - Barkóczi László – Salamon Ágnes: Tendenzen der struktuellen und organisatorischen Änderungen pannonischer Siedlungen im 5. Jahrhundert. p. 147–187.

Dombóvár Aus Dombóvár sind zwei alte Funde bekannt : ein Skelett mit deformiertem Schädel (Párducz 1963, 24) und ein Fund aus dem 5. Jh., welcher 1900 in einer Ziegelei entdeckt wurde und aus einer vergoldeten Silberblechfibel mit drei­eckigem Kopf, Oktaederohrringen einem zweiseitigen Knochenkamm, einem Spinnwirtel und einigen Perlen besteht (HAMPEL, 1905, 687—689). Dombóvár ist auch der Fundort eines bekannten Stückes (FETTICH 1953, Taf. 57, 3), dessen eckiger Schnallenrahmen mit Flechtbandmuster in Niellotechnik verziert ist. Der auf den Schnallenrahmen gebogene Schnallendorn ist gerippt. Am rechteckigen Schnallenblech befindet sich ein dreieckiges Feld, im Rahmen aus ineinandergreifenden S­Motiven ein Christus-Monogramm. Der Teil neben dem dreieckigen Feld ist mit einer vierblätterigen Blüte ausge­füllt, die mandelförmigen gravierten Blütenblätter sind mit Punzierung umrahmt. Der Schnallenbeschlag endet in Bogenform, in der Mitte schwalbenschwanzförmig. Die Silberschnalle weist eine sehr enge Verbindung mit zwei rechteckigen Schnallen aus dem Komitat Tolna auf (ibid., Taf. 57, 4—13), worauf nicht nur das Flechtbandmuster, sondern auch der Schnallendorn mit dem Dombóvárer Stück vergleichbar ist. Auch die dreieckigen Schnallen­bleche sind in Form und Verzierung dem mittleren Teil der Schnalle von Dombóvár ähnlich. Zu den beiden Schnal­len gehören noch acht Gürtelbeschläge. Die schmalen Beschläge sind im Querschnitt dreieckig und haben rund­köpfige Niete. Zweifellos sind die beiden Funde Erzeug­nisse derselben Werkstatt, doch ist zwischen ihnen noch ein weiterer Zusammenhang anzunehmen, daß nämlich die Gürtelbeschläge ursprünglich der Schnalle von Dombó­vár angehört haben, da ihre Breite dem Gürtel entsprach, der zu dieser Schnalle paßte. In diesem Falle wäre es mög­lich, daß die beiden kleineren und zu einem schmäleren Riemen gehörenden Schnallen Bestandteile einer Fuß­bekleidung waren. Auch ist es denkbar, daß die Beschläge zu einem breiten Gürtel gehörten, der — obschon auf unübliche Art — zwei Schnallen hatte. Die Schnalle von Dombóvár und der Fund aus dem Komitat Tolna gehören dem gleichen Werkstattkreis an, wie die Schnalle mit Runeninschrift von Szabadbattyán, die Schnallen von Ókér (Zmajevo) und Esztergom (Kiss 1980, Taf. 10), sowie die Fibel von Tác (Salamon—Bar­kóczi 1982, Abb. 13). Diese spätantike Werkstatt wurde bereits in unserem Aufsatz über des Gräberfeld von Sza­badbattyán besprochen (Barkóczi—Salamon 1974/75, 108). Im Jahre 1968 kamen auf dem Gelände bei der Ziegelei in Dombóvár weitere Gräber zum Vorschein, die vom Ende des 4. Jh. stammen (Albeker 1978, 77). Die während einer Fundrettung erschlossenen sieben Gräber gehören vermutlich zu einem größeren Gräberfeld. Grab 6 ist schon deshalb bemerkenswert, weil darin zwei Bronze­schnallen eines gürteis gefunden wurden. Wir wissen nicht, ob dieses Gräberfeld an der gleichen Fundstelle zum Vorschein kam wie das Grab der 1900er Jahre, doch können wir allemal feststellen, daß die spät­römischen Gräber, die Dombóvárer Schnalle und der deformierte Schädel Zeugen des Lebens gegen Ende des 4. Jh. und im 5. Jh. in Dombóvár darstellen. Dieser Fun­dort liegt im Gebiet, zu dem auch Gölle-Alsóheténypuszta— lovia gehört, was die wir bereits im ersten Teil unserer Arbeit erwähnt haben. Arrabona In Győr ist uns aus der Sammlung Lovas ein deformier­ter Schädel bekannt, der sich in der Bibliothek des Bene­diktinerklosters befand (Nemeskéri 1952, 225—226). In den Jahren 1949—50 brachten am Széchenyi Platz die Grabungen von S. M i t h a y und К. Sági 23 spät­römische Gräber zum Vorschein (Nemeskéri 1952, 226— 228; Párducz 1963, 25—26, Abb. 6). Das Skelett im Grab 9 hatte einen deformierten Schädel. Bei weiteren Forschun­gen am Széchenyi Platz wurden 1959 noch zwei Gräber entdeckt und in dem einen lag ebenfalls ein deformierter Schädel (Uzsoki 1969, 66). Schließlich war das Ergebnis der Forschungen 1968—69 die Freilegung von zwei wei­teren Gräbern (Gabler 1971, 47). Nach der Ergänzung der letzten Skizze des Lagers von Arrabona (Szőnyi 1982, Abb. 3) mit der Fundstelle Széche­nyi Platz befindet sich das Gräberfeld etwa 150 m von der östlichen Lagermauer entfernt. Unweit vom Gräberfeld, in nördlicher Richtung, ersteckt sich die Zufahrtstraße des Lagers (erschlossen von Barkóczi 1954). Auch die Angaben und Funde der am Káptalan-Hügel durchgeführten Gra­bungen lassen erkennen, daß das Gräberfeld am Széchenyi Platz zu einer Zeit benützt wurde, da das Lager noch militärisch besetzt war (Szőke—Szőnyi—Tomka 1976, Taf. 49, 50; Szőnyi 1982, 139). Brigetio Wie bereits der Zusammenstellung von A. Alföldi zu entnehmen ist, kamen zahlreiche Münzen des Theodo­sius L, Arcadius und Honorius in Brigetio zum Vorschein (1924—26, 42—44). Auch eine neue Zusammenfassung des Geldumlaufes von Brigetio ergibt das gleiche Bild (Sey 1975, 49), allerdings mit der für uns wesentlichen Ergänzung, daß es unter den Münzen (von Brigetio) aus der letzen Periode des Geldumlaufes auch Prägungen aus dem Jahre 423 geben konnte. Über die spätrömische Geschichte von Brigetio infor­mieren uns am besten die Bestattungen. Die aus dieser Zeit stammenden Gräberfelder (Gräbergruppen) 1—4 werden vom Verfasser als zeitlich in das 5. Jh. fortdauernd bezeichnet (Barkóczi 1961, 111). Die Datierung stützte sich nicht nur auf die Grabfunde, sondern auch auf Grab 14 ein Grab des Gräberfeldes Nr. 1, wo Bronzemünzen von Valentinian, Valens und Theodosius I. gefunden wur­den. Diese Datierung wird durch neue Grabfunde bestätigt. In den letzten Jahren wurden weitere Gräbergruppen freigelegt. In einem der Gräber kam eine kleine Bronze­blechfibel mit albhkreisförmigem Kopf zum Vorschein. Zu den Funden von Brigetio aus dem 5. Jh. gehören auch Stücke der Tussla-Sammlung (Kiss 1981); die Oktaeder­ohrringe vom Typ Szabadbatytyán, die wir bereits aus Környe und Grab 5 von Fenékpuszta (Fundstelle 2) kennen. Auch der verzierte doppelreihige Knochenkamm, der im letzteren Grab gefunden wurde (Erdélyi 1982, 67), ist mit einem Stück aus Brigetio verwandt (Kiss 1981, Abb. 4, 1). Ähnliche Stücke wie die Bronzeblechfibeln der Tussla­182

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