Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 21. 1981 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1984)
Tanulmányok – Abhandlungen - Barkóczi László – Salamon Ágnes: Tendenzen der struktuellen und organisatorischen Änderungen pannonischer Siedlungen im 5. Jahrhundert. p. 147–187.
Abb. 26: Gorsium (Tác), Basiliken Gräber gruppén und horreum. Fitz, 1973. 7. Gräber eine ähnliche Lage zu bestehen, wie wir sie in Gorsium und Keszthely — Fenékpuszta beobachten konnten. Auch in Sirmium wurde ein großes horreum entdeckt, daneben kamen Teile einer Basilika zum Vorschein (Popovic 1971, 127). Aufgrund der Beispiele von Gorsium, Keszthely—Fenékpuszta und Sirmium können wir mit Recht daran denken, daß die beiden Bauten neben dem horreum auch in Pilismarót und Tokod Basiliken waren; möglicherweise könnte dies sogar auch für das Lager von Szentendre gelten. Mangels entsprechender Forschungen wissen wir einstweilen noch nicht, ob und wie die erwähnten Baukomplexe in anderen Lagern oder den inneren Städten der Provinz in Erscheinung treten, doch ist eine ähnliche Situation auch anderswo anzunehmen. In größeren Städten, z. B. in Aquincum hat sich die Lage freilich geändert, da hier das Gelände so dicht bebaut war, daß die Basiliken und horreum-Bauten voneinander weiter entfernt sein konnten. Dem Gesagten ist zu entnehmen, daß die Basiliken und die horreum-Bauten in enger Verbindung standen; diese Anordnung war vorgeplant. Die Ursachen werden wir im weiteren noch sehen. Von diesen Basiliken werden wir nun bloß jene behandeln, die innerhalb einer Stadt bestimmt werden können, die alleinstehenden oder in ihrer Umwelt unbekannten Bauten wollen wir jedoch außer acht lassen. Für eine Analyse wären zwei bedeutende Siedlungen geeignet, wo mehrere christliche Bauten gefunden wurden. Die Forschungen der letzten zehn Jahre in Aquincum haben unsere Kenntnisse über das Christentum des 4.—5. Jh. wesentlich bereichert. Solange aber analytische Publikationen nicht zur Verfügung stehen, ist eine zusammenfassende Auswertung unmöglich (Grabungen der letzteren Jahre publiziert in : BpRég 24 (1976). Die andere Stadt wäre Pécs — Sopianae — Fünfkirchen; die dortigen zusammenfassenden Forschungsergebnisse der letzten 25 Jahre, aus der Feder von F. F ü 1 e p in Druck. Diese, nur teilweise, bereits oder noch nicht publizierten Ergebnisse können wir in der vorliegenden Arbeit freilich nicht berücksichtigen. Wenngleich in Intercisa nicht genau die weiter oben geschilderte Lage nachgewiesen ist, handelt es sich auch hier um ein nach 380 vollständig erhaltenes Lager, welches mit seinem späten Fundmaterial mit dem der Spätperiode von Tokod oder Gorsium gleichzeitig ist. Im Laufe der jüngsten Grabungen fand Z s. V i s y auch hier außerhalb der Lagermauer an der Seite der porta decumana eine kleinere Basilika mit einer Apsis (erwähnt mit Grundriß: VISY 1977, 35—36). Wir können nicht mit gleicher Gewißheit dasselbe von einem Apsisteil behaupten, welcher recht weit südlich vom Lager im Gebiet des Gräberfeldes schon vor längerer Zeit erschlossen wurde. In der früheren Fachliteratur wurde in Zusammenhang mit diesem Baurest sowohl eine Villa als auch eine Basilika vermutet (Sági 1954, 106—107). Da auf dem Gelände Reste von Stuck und Wandmalereien zerstreut lagen, sprach sich die Forschung eher für eine Villa aus. Die jüngsten Grabungen zeigten jedoch, daß die Ruinen der zerstörten canabae nach 260 auf einem umfangreichen Gebiet eingeebnet wurden und so konnten Stuck und Wandmalerei auch etwas weiter vom Lager gefunden werden. Sonderbar ist nur, 173