Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 21. 1981 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1984)
Tanulmányok – Abhandlungen - Barkóczi László – Salamon Ágnes: Tendenzen der struktuellen und organisatorischen Änderungen pannonischer Siedlungen im 5. Jahrhundert. p. 147–187.
Abb. 27: Aquiucum —Zivilstadt, Grabkapelle und späte Gräber. Nagy, L. 1942. Abb. 39. daß die jüngeren Gräber rings um die Apsis zu finden sind, doch weder in der Apsis, noch an der Mauer, noch auf der größeren Fläche, wo das Gebäude seinerzeit offenbar stand. Im Falle eines seit langem verlassenen Gebäudes — wie dies an mehreren Orten zu beobachten ist — hatte man aber Tote auch im Inneren der Gebäude und sogar an die Mauern beigesetzt. Es besteht daher die Möglichkeit, daß es sich auch im vorliegenden Fall eher um eine Basilika als um eine Villa handelt. Übrigens konnten in Intercisa bei den jüngsten Grabungen auch Schichten aus dem 5. Jh. beobachtet werden. Schon an Hand der bisherigen Funde wußten wir daß Intercisa über eine lange Zeit eine blühende Siedlung war, eines jener Basislager, die auch nach der Reorganisation um 380 intakt erhalten waren. Die Funde aus dem 5. Jh. sind schon nach mehreren Gesichtspunkten analysiert (Salamon—Barkóczi 1973, 73—95); auch Funde christlichen Charakters kamen zum Vorschein. Erwähnt wurden ferner Bestattungen innerhalb des Lagers (BONA 1971, 229(13), etwa vergleichbar mit der Situation in Gorsium und Keszthely—Fenékpuszta. Wenn also die Lage in bezug auf das horreum und die Basiliken infolge der Geländeverhältnisse oder anderer Ursachen nicht genau der in den erwähnten Siedlungsorten geschilderten Situation entspricht, so ist wegen des Fortbestandes und vor allem der späten Funde doch auf jeden Fall ein Zusammenhang mit der Lage in Pilismarót und Tokod anzunehmen, von der Nähe der Stadt Gorsium einmal gar nicht zu sprechen. In der Zivilstadt von Aquincum ist eine Basilika schon seit langem bekannt; diese wurde bereits im 4. Jh. erbaut (L. NAGY 1942,767, Abb. 37). Aus unserer Sicht interessant wären das leider nur in Details geschilderte Gräberfeld und die Grabkapelle auf dem Gelände der heutigen Budapester Gaswerke (Abb. 27. L. NAGY 1942, 769—770, Abb. 39). Heute kann man noch nicht genau wissen, ob sich diese „Grabkapelle" und das dazugehörige kleine Gräberfeld innerhalb oder außerhalb der späten Zivilstadt befanden. Das Gebäude ist ziemlich groß: mit Apsis beträgt seine Länge 13 m, seine Breite 6,6 m. Zu groß für eine Grabkapelle, ist es im wesentlichen mit der kleineren Basilika von Pilismarót, Tokod oder Gorsium vergleichbarWie bereits erwähnt, sind auch hier die Bestattungen in der Nähe der Basilika zu finden. L. Nagy erwähnt zwei Armbrustfibeln, die in den Gräbern gefunden wurden, und meint, die Gräber seien recht ärmlich ausgestattet gewesen. Das Gebäude und die Gräber datiert er vom Ende des 4. Jh., doch können diese auch viel späteren Datums sein. Jedenfalls sind uns auch in der Zivilstadt von Aquincum eine frühere und eine spätere Basilika bekannt, wenn auch nicht in der gleichen Anordnung wie in Pilismarót, Tokod oder Gorsium. In den vorangehend genannten Siedlungen besetzen das horreum und die Basilika eine zentrale Stelle. Diese Anordnung wurde erst nach einer gewissen Zeit typisch und entsprach im wesentlichen der Lage in den inneren befestigten Siedlungen. Innerhalb der Baukomplexe wurden jederzeit die horrea früher errichtet als die Basiliken. Das Speichern ist schon bei den Pfahlbaulagern zu beobachten, wo das Getreide in großen, bienenkorbförmigen Gruben gelagert wurde. Sonstiges Nachschubgut oder auch Textilien wurden in oberirdischen Magazinen untergebracht. Horrea mit Säulenhallen traten schon im 3. Jh. in Erscheinung, ein derartiges Gebäude wurde zum Teil auch im Lager von Esztergom erschlossen (SOPRONI 1978, 17—18). Diese horreum-Typen kamen dann im 4. Jh. schon häufig vor. Aus Savaria ist uns eine diesbezügliche Inschrift des C. Vulcacius Rufinus aus der Zeit zwischen 346 und 349 bekannt (RIU 48). Ebenfalls in Savaria brachte die Forschung ein großes horreum mit Säulenhalle 174