Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 21. 1981 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1984)

Tanulmányok – Abhandlungen - Barkóczi László – Salamon Ágnes: Tendenzen der struktuellen und organisatorischen Änderungen pannonischer Siedlungen im 5. Jahrhundert. p. 147–187.

Abb. 25: Späte Gräber neben dem horreum in Keszthely—Fenékpuszta. Barkóczi, 1968. Abb. 2. Bei der Erschließung des Palastes entdeckte J. Fitz mehrere Gräber: einige spätrömische (Abb. 26. 1) und sechs Gräber aus der zweiten Hälfte des 5. Jh., Wende des 5. — 6. Jh. (Abb. 26. 2) I. Bona schreibt, es han­delte sich in allen drei Räumen um Gräber, die in der Nähe am Rande des betreffenden Raumes auch den Terrazzo-Fußboden durchquerten (BONA 1971, 229/13), 227/57). Er bemerkt zugleich, daß die zu Bestattungsz­wecken dienenden Räumlichkeiten noch nicht Ruinen sein konnten. Die Bestattungen infra muros schreibt er den arianischen Christen zu, die ihre lieben und vor nehmen Toten um oder im Inneren der Kirchen bei­setzten (s. noch S. 180). Interessant ist hier, daß die Gräber das Gebiet des horreum vermeiden. Die Grundmauern des horreum sind in sehr gutem Zustand; wäre es älter als der Palast, so wäre es auch stärker beschädigt als der Neubau. Außerdem paßt sich die Orientierung des hor­reum der des Palastes an, seine östliche Mauer ist beinahe auf die östliche Mauer des Palastes gebaut. Eine Nord­Süd-Mauer des Palastes (Fundament) fehlt im Inneren des horreum, ist aber an der nördlichen und südlichen Seite wieder zu finden. Man könnte also auch daran denken, daß das horreum erst später in den Palast eingebaut wurde, während gewisse Teile des Palastes — wenn auch nicht der ganze — auch weiterhin benützt wurden. Bei der Fort­setzung der Forschungen wurden um der großen Basilika Gräber aus dem 6. Jh. freigelegt (Abb. 26.3. FITZ 1976, 31, 33, Abb. 6). Diese schließen sich zeitlich den Bestattungen aus dem ausgehenden 5. Jh. an, die im Gebiet des Palastes bzw. um das horreum gefunden wurden, doch das horreum selbst diente nicht als Bestattungsort (s. noch S. 180). Auch diese Situation in Gorsium dürfte die Vermutung bestätigen, daß die Basilika oder die Basiliken gleichzeitig oder zeitlich nacheinander mit dem horreum in Verbindung standen und mit diesem einen Komplex bildeten. In der seit langem bekannten befestigten Siedlung bei Keszthely—Fenékpuszta wurde unmittelbar neben der nördlichen Mauer ebenfalls ein großes horreum (Abb. 23; Barkóczi 1968, 276) mit vier Säulenreihen im Inneren entdeckt. Es ist ein gut gebautes, tief fundamentiertes. Gebäude. Unmittelbar daneben befindet sich die Basilika Nr. 2, die mehrere Bauperioden hat. Laut Feststellungen wurde sie aus einem Privatgebäude umgebaut, später wurde daraus ein Bau mit je drei Schiffen und Apsiden und in der letzten Periode kam noch ein kleiner Anbau mit Apsis hinzu. Der Verfasser selzt die Bauzeit auf das Ende des 4. Jh. an (Sági 1961, 407). Die in der Basilika gefundenen Gräber und Grabreste weisen darauf hin, daß der Bau noch im 7. Jh. benützt wurde. An der Südseite des horreum, unweit von der Basilika, kamen Gräber aus der ersten Hälfte des 6. Jh. (ein kleines Gräberfeld) zum Vorschein (Abb. 25, Barkóczi 1968, 275— 311). Die Lage ist im wesentlichen dieselbe wie in Gorsium. Auch hier sind Gräber nur längs des horreum zu finden. Ebenfalls in Keszthely — Fenékpuszta ist in der Nähe des nördlichen Tores auch eine Basilika Nr. 1 bekannt, von der wir aber einstweilen noch nicht viel wissen (Sági 1961, 414—415). Die hier durchgeführten letzten For­schungen sind noch nicht veröffentlicht. Im wesentlichen kann man also auch an diesem Ort von zwei Basiliken und einem horreum sprechen, obwohl sie nicht ganz im selben System in Erscheinung treten wie in Pilismarót, Tokod oder Gorsium. Klar ist ferner, daß diese Gebäude in Keszthely—Fenékpuszta ebenso wie in Gorsium lange Zeit in Gebrauch waren und eine wichtige Rolle im Leben der Stadt spielten (s. noch S. 180—181). In Savaria ist ebenfalls ein horreum zum Vorschein ge­kommen; in der Nähe, an der Südseite, wurden mehrere späte Gräber ebenfalls außerhalb des horreum freigelegt (mündliche Mitteilung vonT. Szentléleky). In Savaria dürfte es mehrere Basiliken gegeben haben, die wir aber nicht kennen. Es wäre gut zu wissen, welche Rolle der neben dem horreum befindliche Bau des Iseum im 4. oder auch im 5. Jh. gespielt hat. Auch auf dem Gebiet des letzteren wurden zwei Ziegelgräber gefunden und vorne bei einer Säule ein Grab aus dem 6. Jh. (?). Wenngleich uns die genaue Situation einstweilen noch unbekannt ist, scheint doch im Falle des horreum und der daneben befindlichen 172

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