Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 19. 1979 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1981)

Tanulmányok – Abhandlungen - Palágyi Sylvia, K.: Die römischen Hügelgräber von Inota. p. 7–93.

Ösen der beiden Scheibenzierden berücksichtigt, mochten von beiden kleine Lederriemenstücke herabhängen. Die beim unteren Pferd gefundenen vier Eisenschnallen (Abb. 23, 6—8, 12; Taf. XVIII, 3—6) mochten bei der Befestigung des Joches eine Rolle haben. Der an Hand der eckigen Schnalle rekonstruierte Bauchgurt (Taf. XVII, 2; XVIII, 8) sicherte das Festsitzen des Brustriemens (Taf. XXIV, 2). Die bronzenen Knöpfchen und etwas offenen Ringe mit verschmälerten Enden, welche in der Nähe des Joches, bei den Halswirbeln der beiden Pferde gefunden wurden, mochten am Zügel befestigt sein (Abb. 12, 4—5, 8, 22—24; Abb. 23, 4; Taf. XVII, 23—25). Das Joch, das bei der Bestattung entzweigebrochen wurde, ist aus verschriedenen Hölzer war( 32 ) {Taf. XVIII, 13, 13/A 14; XIX, 1—15). Unter den Bug des Joches hatte man eine Bleiplatte gebogen (Kat. 2.3.5.6). Die ursprüng­liche Lage der Jcchringe des oberen, rechtsgespannten Pferdes ist eindeutig (Taf. XXV, 1 ). Der Jochring (Abb. 12, 15; Taf. XXV, 1—2; XIX, 8) wurde am höchsten Punkt des Jochbogens mit einem eisernen Steckstift befes­tigt. Bei der Freilegung des Joshes konnte am linken, sich verjüngenden Ende eine halbzylinderförmige Zierde beo­bachtet werden (Abb. 23.5; Taf. XIX, 15). Beim zerbrochenen, mittleren (!) Teil des Joches fanden wir bei beiden Pferden jene hufeisenförmigen Beschläge, (Taf. XXV, 1—2; XIX, 3, 9), welche A.Radnótiam Ende des Joches und Venedikov hinter dem Joch rekonstruierte (Radnóti 1950, Abb. 6; VENEDIKOV 1960, Taf. 95). An Hand der Inotaer Beobachtungen kann festgestellt werden, daß die hufeisenförmigen Beschläge sichereich an der Jochmitte befestigt waren. Ihre genaue Rolle ist jedoch noch immer nicht geklärt, da hiezu genügende Angaben fehlen. Mit Beachtung der Analogien von Pompeji (OVERBECK, 1856, Typ 272; MAU 1900, Fig. 237) und der Zeichnungen von Venedikov kann festgestellt werden, daß die Joche stabil an die Wagendeichsel fixiert, manchmal auch noch durch Riemen befestigt waren, (VENEDIKOV 1960, Taf. 94—95, 98; JACOBI 1974, 202). Hieraus folgt, daß der beim Joch des unteren Pferdes gefundene, mit einem bronze­nem Kopf versehene Nagel zur Befestigung des Joches an die Wagenstange diente (Taf. XIX, 1 ). Der Nagel mit ovalem Kopf gehörte zur Deichsel, wie dies die Faser­richtung des durch Korrosion konservierten Holzes bezeugt. Über die mit zwei Nägel befestigten hufeisenförmigen Beschläge wurde der das Joch durchstoßende und sich in die Deichsel senkende bronzene Knopf verbunden, und mit dem durch die, am Ansatz der Scheiben des hufeisenförmi­gen Beschlages sich befindenden Öffnungen und den in die untere Seite der Deichsel eingeschlagenen ovalen Ring geführten Riemen, wurde der Anschluß des Joches an die Wagendeichsel noch verstärkt. Die hinter den Scheiben durchgeführten Riemen mochten an die Eisenringe des Brustriemens gekoppelt sein, um ein Verschieben des (32) Gemäß der Feststellung von E. Horváth und der Beo­bachtung der Restauratoren des Veszprémer Museums. Für ihre Arbeit bedanke ich mich. Joches zu verhindern, Während dieselbe Aufgabe an der äußeren Seite jene Riemen übernahmen, welche von den, an den sich verschmälernden Enden des Joches ange­brachten halbzylindrischen Verzierungen ausgehend, an die an der Außenseite des Brustriemens angebrachten Ringe angeschlossen waren. Die horizontale Lage der hufeisenförmigen Beschläge bestätigen die Beschläge mit Löwen- und Pantherfiguren, an welchen das Tier die Pfoten am Bogen und Bügel des Hufes, bzw. die Scheiben auflegt. (Radnóti 1950, 30, 32; VENEDIKOV 1960, Taf. 54). Bei der Befestigung der Gegen­stände mußte allenfalls die natürliche Körperposition des Tieres beachtet werden. Der bereits früher erwähnte vierrädrige Wagen wurde auf den Scheiterhaufen gehoben. Die Rekonstruktionsarbeiten wurden erschwert dadurch daß der Wagen nicht unversehrt in die Erde gelangte, und seine am Scheiterhaufen verbrannten Stücke auch nicht alle gesammelt wurden. Schließlich verbog man auch die gesammelten Stücke, um sie in die enge Grube zu zwängen (Abb. 10.) Unter den mannigfachen Problemen konnte als Ausgangspunkt betrachtet werden, daß keine prächtigen, zum Wagen gehörenden Bronzegegenstände gefunden wurden. Die Folgerung liegt auf der Hand, daß wir es hier mit einem an Grabsteinen oft abgebildeten, laut Sági (1944—45, 222) auch zu landwirtschaftlichen Zwecken benützten Wagen zu tun haben und seine Analogie unter den Wagen mit fixierten Wagenkasten (nicht Hängewagen­kasten!) suchen sollen. Tafel XXVI. 1— XXVII. 3. zeigt eine der möglichen Rekonstruktionen des Inotaer Wagens. Zu dieser Rekon­struktion wurden Grabsteine, die Arbeit von Venedikov und die „modernen" Transportmittel zu Hilfe gezogen (Sági 1944—45, Taf. LXXIX—LXXXIX; VENEDIKOV 1960, Taf. 1—99; PETTKO—SZANDTNER 1931; JORDAN 1959, 152—155; ÓCSAG 1963, 290). Die Nagellöcher der Eisenbereifung verraten, daß der Wagen achtspeichige Räder hatte. Zu einer Felge gehören im allgemeinen zwei Speichen und da die Räder an vier Orten durchlöchert sind, mußten die Nägel vier Felgen am Reifen befestigt haben. Der Ansatz der Radspeichen war von je einem Radspei­chenring umfaßt (JORDAN 1959, 153.), die Radnabe mit Flügelringen ausgekeilt. Anhaltspunkte zur Einfügung der Räder gaben die Gegenstände ( Taf. X, 3—4 und Taf. XI, 3). Die Länge des Eisenbandes mit aufgeschlagenem Ende und in der Mitte mit Nägel verstärkt, entspricht der Breite des Wagen­kastens. Dieses Mass entspricht — mit kleineren Abwiehun­gen — der Breite der bulgarischen Wagen (VENEDIKOV 1960, Taf. 57). Da das Kreuzband mit einem viel dünneren Nagel als der Achsenzapfen oder Kastennagel durchbohrt war, ordneten wir die Bänder zwischen den Achsen an. Ein Doppelbestandteil, der die Länge des Wagens bestimmt hätte, wurde in der Wagengrube nicht gefunden. Jedoch mag die 150 cm Länge des in Ring endenden geb­rochenen Bandes (Taf. XI, 3), der Entfernung der vor­deren und hinteren Wagenachsen entsprechen. Die Wagen­abbildung am Relief von Igel und am Grabstein FLA VIA VSAIV von Tác zeigen eine wagenleisteähnliche Formation (Alföldi—Radnóti 1940, Taf. XXXII; FITZ 1978, Abb. 3). 32

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