Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 19. 1979 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1981)

Tanulmányok – Abhandlungen - Palágyi Sylvia, K.: Die römischen Hügelgräber von Inota. p. 7–93.

REKONSTRUKTIONEN Die Funde in Hügel 1. und 2.: Reitpferde, Wagen, Zug­pferde, ermöglichten die Rekonstruktion von Pferde­geschirr, Joch und Wagen.( 28 ) Den Schlüssel zur Rekonstruktion des Zaumzeuges in Hügel 1. lieferten die an der linken Seite des Pferdeskelettes gelegenen Funde (Abb. 5, Taf. XXIV, 1; Kat. 1. 2. 8—14; Taf. III, 2, 5, 7—10, 14) Die Lage der Beigaben 1. und 2. (Taf. III, 5, 2) war gegeben. Beigabe 1. war eine den Riemen umfassende Zaumverzierung und ein Riemenende. Beide Stücke wiederholten sich zwischen dem Pferdegebiß und der kreuzförmigen Verzierung. Der ringförmige Zaum­schmuck mit dem herabhängenden Riemen und Riemenende war sicherlich am Maulriemen vor dem Anschluß des Stirn­riemens befestigt. Den Platz des anderen Ensembles haben wir am Maulriemen entsprechend der Freilegungsskizze angemerkt.( 29 ) Das beim kleeblattförmigen Beschlag gefun­dene weitere trapezförmige Riemenende konnte — nebst der ringförmigen Verzierung — nur am Nackenriemen angebracht sein. Die Zügel waren mit einem ringförmigen Anschluß an das Pferdegebiß befestigt. Der von diesem Ring herab­hängende Riemen endete in einem, den Zaumverzierungen gleichenden, silbertauschierten Riemende. Die Breite der Zaumriemen wurden über die Zaum­verzierung bestimmt, Die für breitere Riemen passenden eisernen Schnallen mochten für den Bauchgurt des Sattels oder der Decke bestimmt sein. Der Schädel des Reitpferdes in Hügel 2. ist zersplittert. Es war nicht möglich unter den Knochenfragmenten den Platz der Zaumverzierungen festzustellen (Abb. 10—11). Das Fundamaterial beim Schädel enthielt Stücke ähn­licher Funktion wie in Hügel 1., deshalb konnten die Beo­bachtungen von Hügel 1. auch bei der Rekonstruktion des Pferdegeschirrs von Hügel 2. verwendet werden. (Taf. XXIII Kat. 2.2.11; 1—14.; Taf. XVI, 1—20) Ein anstatt des Gebisses mit Stäbchen verwendete Gebiß­mundstück mit zwei Ringen wurde mit dem Nasenriemen befestigt.( 30 ) Am Treffpunkt des Stirnriemens und Maul­riemens wurden anstatt der kleeblattförmigen Verzierungen in Hügel 1., kreuzförmige Zierden angewandt. Vier Garni­turen ringförmiger Zaumverzierungen und trapezförmiger Riemenenden (Taf. XVI, 10—12, 3) wurden gefunden. Weil der Zügel des Gebißes der sich an Maulriemen knüpft, ist verhältnismäßig lang, deshalb setzten wir die vorge­nannten Verzierungen am Maulriemen und Nackenriemen an. Die „propellergeformten" Beschläge mit Scharnier­struktur fanden ihren Platz am Stirnriemen (Taf. XVI, 19—20) (28) Die Tafelzeichnungen und auf Grund der Skizzen beru­hende Rekonstruktionszeichnungen wurden von Á. D é ­к á n у verfertigt. (29) Die Benennung der einzelnen Teile des Zaumes und des Pferdegeschirrs beruht auf Abbildung 64. von ÓCSAG 1963, (30) Der Einfall für die Befestigungsmethode des Gebißes mit zwei Ringen gab Abbildung 173, von PETTKÓ-SZANDTNER 1931. Die Entfernung zwischen den Stielen der kreuzförmigen Zaumverzierungen weist nicht eindeutig darauf hin, daß eine Verbindung von Backeriemen und Stirnriemen über diese Zaumverzierungen erfolgt wäre (Taf. XVI, 4, 6, 7, 9). Das Backeriemen und der Stirnriemen konnten auch anderswie verbunden werden. Das vorhergesagte erklärt, weshalb ein zweiter Nasenriemen nicht unbedingt nötig war. Der Platz der Gegenstände Taf. XVI, 5, 8 kann nicht genau festgestellt werden. Da die kreuzförmige Verzierung an drei Punkten vertikal angebracht war, mochte sie ursprünglich an jenem Riemen befestigt sein, welcher den Stirnriemen mit dem Nasenriemen verbindet, wodurch die Zierde samt Anhängern auf den Treffpunkt der Stirnrie­men geriet. An Gegenstand Taf. XVI, 2 konnten keine Spuren einer Befestigung gefunden werden, da das Stück stark schadhaft war. Es kann nur vermutet werden, daß es eventuell als Prunk-Halsriemen funktionierte. Die auf den Tafeln nicht sichtbare kleine Schnalle (Kat. 2.2.11.10) mochte den Kinnriemen halten. Die Stücke Taf. XVI, 13—15, 17—18 können zu ähn­lichen Zügelschalter ergänzt werden, sie mögen aber auch auf beiden Seiten der Zügel verteilt werden. Das weitere Geschirr des Reitpferdes aus Hügel 2. (Taf. XXIII; Kat. 2.2.11.15—28; Taf. XVII, 1—14) konnte an Hand der an den Grabsteinen beobachteten Scheiben, welche den Brustriemen und Umlaufriemen zierten, oder am Bauchgurt des Sattles oder der Decke angebracht waren, rekonstruiert werden (LINDENSCHMIDT 1882, Taf. VII/3, VII/ 1—2; ROBINSON 1975, PI. 301—307). Der Gurt gelockert wurde oder riß, gerieten die Scheiben näher zueinander. Die bronzenen, mit silberfolie überzogenen Scheiben waren auf, aus Pflanzenstielen geflochtenen, mit Leder überzogenen Platten befestigt. An den Lederresten der Scheibe 1. bemerkte E.Horváth Naht- und Stichspuren.( 31 ) Von den größeren und kleineren Nietnägeln gehörten je vier zur Scheibe 2., weshalb wir bei der Verzierung der mit Leder überzogenen Scheiben diese Möglichkeit berücksichtigten. Laut Beobachtungen im Zuge der Ausgrabung mochten die Lederscheiben eventuell bemalt sein. Nr. 4. auf Abb. 11. dürften zur Satteldecke auch gehört haben. Die Gurtenschnallen waren an der linken Seite des Pferdes angeordnet. Das Pferdegeschirr der Zugpferde ist einfacher (Abb. 12—13; Taf. XXIV, 2; Kat. 2.3.3.1—16; 2.3.4.1—13; Taf. XVII, 15—16; XVIII, 2—6, 8—12). Zwischen den Nietnägeln der tropfenförmigen Zaumverzierungen ist die Entfernung größer als die Breite der Riemenschlupfen­ösen der Scheibenzierden. Die genannten Beschläge können nur an der Kreuzung der beiden Riemen befestigt werden, d. i. an der Kreuzung des Stirnriemens, Kinnriemens und des Backenriemens, Hinterkopfriemens, undzwar mit dem schmalen Ende gegen das Maul des Pferdes gerichtet. Da­hinter wurde die eine, davor oder eventuell darunter die andere Scheibenzierde angebracht (Abb. 12, 1—3) Die (31) Feststellung von E. Horváth. 31

Next

/
Oldalképek
Tartalom