Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 18. 1977/1978 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1980)

Tanulmányok – Abhandlungen - Bilkei Irén: Römische Schreibgeräte aus Pannonien. p. 61–90.

Buches. Die Beschreibung seiner Herstellung gehört nicht in den Rahmen dieser Arbeit. Die langen Papy­russchichten wurden zusammengerollt, dies war das volumen, ein häufiges Motiv der römischen Bildhaue­rei (MARROU 1964, 24—27, Abb. 2). Es wurden mehrere Deutungen für die in der Hand der Männerfiguren auf den Grabsteinen sichtbaren Buchrollen versucht, es wurde jedoch keine endgülti­ge Erklärung erzielt. Die neueste Ansicht ist, daß volumen ein Symbol der jenseitigen Verklärung durch Kultur und Geistigkeit ist (Brein 1973, 1—5). Dies ist auch nicht ganz überzeugend, nicht bloß weil ich diese Erklärung als viel zu abstrakt betrachte, son­dern auch weil dieses Motiv auf die provinzialen Grabsteine sicherlich als Abbildungtypus aus Muster­büchern der Steinmetze gelangte. Gewöhnlich waren aber weder der Besteller, noch der Bildhauer mit dem Sinn der Abbildung im Reinen. Eine endgültige Lösung des Problems kann bloß die vollkommene Materialsammlung, bzw. deren Deutung bringen. Anders sind die volumen-Abbildungen in den Schul­szenen bzw. den Schreiberportraits aufzufassen. An diesen haben die Buchrollen keine symbolische, son­dern eine konkrete Bedeutung: sie weisen im Falle der Schreiber auf ihren Beruf, und in der Hand der Schüler auf das Lesenlernen. An den bereits erwähn­ten norischen Reliefen mit librarius-Darstellungen er­scheint neben den Schreibtafeln auch das volumen (PICCOTTINI 1977, 43—61, Taf. 18—28). H. I. Marrou hat die schönsten Stücke der auf den Sarkophagen abgebildeten Leseszenen ge­sammelt (1964, 45—146, Nr 16—186). Außerdem sind folgende schöne Beispiele der provinzialen Reliefs zu nennen: das Schulrelief aus Neumagen (Abb. 4), worauf die neben dem im Lehnstuhl sitzenden Lehrer kauernden Knaben eine offene Buchrolle in der Hand halten (MASSOW 1932, Abb. 83, Taf. 27—28). Auf einem Straßburger Stelebruchstück sehen wir einen Pädagogen, der auf einem runden Stuhl sitzt und auf eine, am Knie gehaltene, halboffene Rolle schreibt. Neben ihm steht ein kleiner Knabe, in der Hand Schreibgeräte haltend (ESPERENDIEU 1918, 151, Nr. 5503). Recht interessant ist eine Szene auf einem seither verlorengegangenen Relief aus Trier: es zeigt viele zusammengerollte Buchrollen übereinander auf einem Regal (KLEBERG 1967, .466. 5). Der Grabstein stellt eine Bibliothek oder noch mehr, eine Buchhand­lung dar. An Hand dieser Szene stellt sich die Frage, ob in den Provinzen Buchhändler und öffentliche Bibliotheken waren und ob Bücher gesammelt wur­den? Laut dem bekannten Hinweis des jüngeren Plinius (Ep. IX, 11, 2); bibliopolas Lugduni esse non putabam. . . waren zu Beginn des 2. Jahrhunderts Buchhandlungen in Gallien, was auch in den anderen tief romanisierten Provinzen vermutet werden kann, z. B. in Hispanien, Afrika (Leglay I960, 488—489), vielleicht auch in Dalmatien. Im Donaugebiet ver­fügen wir über keine Angaben und es besteht auch keine Wahrscheinlichkeit in dieser Hinsicht. Es moch­ten Büchersammlungen in privaten Händen gewesen sein, z. B. besaßen die von pannonischen Statthaltern zum Kaiser ausgerufenen Hadrianus und später Sep­Abb. 6: Schreibgarnitur (Tintenfaß, Federn und Federbehälter) aus Grab 893 des „Großen Gräberfeldes" in Intercisa 66

Next

/
Oldalképek
Tartalom