Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 18. 1977/1978 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1980)

Tanulmányok – Abhandlungen - Tóth E.: Zur Militärgeschichte der frühflavischer Zeit Pannoniens: Cirpi. p. 31–38.

mens. T. Atilius Eufus vorkommt (DOBÓ 1968, 123; ECK 1970, 127). Er war zur Zeit des Kaisers Titus legátus Augusti pro praetor~e provinciáé Pannóniáé. Ist der Statthalter der Inschrift von Cirpi mit dem um 80 gelebten, pannonischen Statthalter identisch? Um diese zu entscheiden sollen die formellen Merkmale und die Geschichte der Truppe zu Hilfe gerufen wer­den. Die anfänglich aus römischen Bürgern rekrutierte Kohorte ist als zwischen 138—163 zur Militärkraft von Pannónia inferior gehörend angeführt (GIL,~X.VI, 84, /in 138/; 178 /in 146/; 96 /in 148/; 97 /in 149/; Roxan 1978, Nr. 62 /in 163.) Die spärlichen Angaben genügen jedoch einstweilen nicht, die genaue Chrono­logie der Pannonischen Garnisonen und die Zeitdauer der einzelnen darin gelegenen Truppen zu bestimmen, höchstens kann die Folge der Garnisonen festgestellt werden.( 4 ) Nach einer Anfangsperiode in Cirpi wurde die Truppe in den Bezirk von Carnuntum versetzt, was durch Ziegelstempel und einer Sarkophagenin­schirft bestätigt wird, welche aus der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts stammt (VORBECK 1954, 275.) Außer der Bauinschrift kam noch ein anderes Denkmal in Cirpi zum Vorschein, in welchem die Kohorte genannt wird: der bereits erwähnte Miles­grabstein (AÉ, 1965, 166). Der obere Teil des kleinen Grabsteines ist abgebrochen, die Inschrift ist in einem einfachen Rahmen zu lesen: D. M. /M. Valerius Cleme(n) s miles/ coh. XIIX Vol./ (centuria) Vlpi(i) Fronto(nis) / stip. XXIIII h(ic) s(itus) e(st)/ Antonius/ M(a)cr(o) her es /(faci)en­dum (curauit). Die Fassung des Textes weist auf eine frühe Epoche (auch Soproni 1964, 33), der Grabstein wird zusammen mit h. s. s. und h. f. c. auf das Ende des 1., bzw. den Beginn des 2. Jahrhunderts geschätzt.( 5 ) Dem scheint jedoch das Nomen Ulpius das Centurio zu widersprechen. Möglicherweise trägt jedoch der Centurio nicht das Gentilicium des Kaisers Traian, son­dern den in den gallischgermanischen Gebieten vor­(4) Zur Geschichte der Truppe siehe zusammenfassend die Studie von W. Wagner (1938, 199.). Die geringe Anzahl der Funde ermöglicht noch immer keine ausführliche Beschreibung der Truppenge­schichte. Die beiden, in Cirpi zum Vorschein gekom­menen Inschriften haben die Feststellungen W. WagnerS verändert. Demnach stationierte die Truppe bereits in der zweiten Hälfte des 1. Jahr­hunderts in Pannonién, undzwar ab 80 sicher in Cirpi. Augenblicklich kann jedoch nicht entschieden wer­den, wie lange sie sich im 2. Jahrhundert in Cirpi auf­hielt. Wie bereits angeführt, kann der Grabstein von Cirpi nicht später als auf die ersten Jahrzehnte des 2. Jahrhunderts datiert werden. Die Truppe wurde nachher nach Carnuntum, oder dessen Umgebung versetzt : die Sarkophagenischrift eines seiner Soldaten kam dort zum Vorschein (Bormann, 1904, 139; VORBECK 1954, Nr 275). Aus Carnuntum und De­vin sind auch Stempelziegel der Truppe bekannt (vgl. Mócsy 1962, 641). Die Truppe hielt sich auch in Mau­retanien auf: sie mag nach Africa zufolge des maure­tanischen Krieges in 145—150 gelsngt sein. An diesem Krieg nahm ein größerer pannonischer Truppen­kontingent teil (Mócsy 1962, 627; Speidel 1972, 299.). kommenden, latinisierten einheimischen nomen.( 6 ) Vieles spricht dafür. In der Truppe — besonders in den voluntarii Truppen — dienten einige Zeit lang römische Bürger, undzwar solche, die bereits vor ihrem Militärdienst über das Bürgerrecht verfügten (KRAFT 1951, 82). Sie wurden aus den italienischen Städten und den Kolonien der Westprovinzen rekru­tiert (ibid., 84). Die Namen der am Grabstein genann­ten Bürger kann mit Norditalien verbunden wer­den,( 7 ) weshalb die Rekrutierung einer Person neuen Bürgerrechtes unwahrscheinlich ist. Wenn jedoch trotzdem der Vater des Centurio das Bürgerrecht erhalten hätte, auch dann mag die Inschrift nicht später als auf das erste Jahrzehnt des 2. Jahrhunderts datiert werden. Leider ist der obere Teil des Steines abgebrochen, weshalb sein Typus nicht gründlicher geprüft werden kann. An Hand der Breite von 57 cm und der Stärke von 11 cm mag der Grabstein nicht zu den größeren Typen gerechnet werden, sondern war einfach, vielleicht mit einem Timpanon ebge­schlossen. Der Typus weist ebenfalls a\if das Ende des 1. oder den Beginn des 2. Jahrhunderts. Es ist noch zu beachten, daß in der Inschrift öfters der kleine o- Buchstabe vorkommt, ebenso wie in der Bauinschrift. Deshalb mag angenommen werden, daß die Datierungen des Grabsteines und der Insch­rift zeitlich nicht weit auseinanderfallen. Wenden wir uns nun wieder der Bauinschrift zu. Eine Buchstabenform, welche die Datierung auf das erste Jahrhundert ausschließen würde, ist am Frag­ment nicht zu finden. Bezeichnend ist das kleine о im verkürzten Namen der Kohorte, der sich verschmä­lernde untere Bogen des C, die Mitte des Buchstaben T die mit zwei schrägen Linien abgeschlossen ist, und der waagerechte Bauch des Buchstaben L. Alle diese Eigentümlichkeiten sind in der In schrift des 1. Jahrhunderts zu finden (vgl. GORDON 1958—1965, Nr. 186, 216). Am bezeichnendsten ist das kleine о und das erhöhte T; das kleine о und andere, im Verhältnis zu den weiteren verkleinerte Buchstaben Es kann nicht festgestellt werden, ob die Truppe aus Cirpi oder aus Carnuntum nach Africa abgeschoben wurde. Später gehörte die Kohorte auch in den Rah­men der Armee von Moesia Superior, wahrscheinlich zwischen 166—169 (WAGNER 1938, 200). Laut J. Szilágyi (1952, 209) stationierte sie im 1. Jahr­hundert in Cirpi und darauffolgend in Carnuntum. Die nächstbekannte Besatzungstruppe von Cirpi ist die cohors II Alpinorum, deren Inschrift aus die Regienung des Commodus neuerdings in Cirpi zum Vorschein kam (Magyar Nemzeti Múzeum. (5) Zur Datierung der Formeln h.s.s. und h.f.c: Fitz 1962/63, 1973, 88. Es soll jedoch bemerkt werden,daß die Formel h.s.s. in Pannonién auch zusammen mit dem kaiserlichen Gentiliz Vlpius zu finden ist, RIU, 542. (6) Petrikovits 1950, 185; Mócsy 1959, 148. Weiters, wahrscheinlich keine UlpiuS mit kaiserlichem Gen­tiliz, aus Italien: CIL, XII, 3313. 3995; V, 3206, weiters PÍR* U 539, 583. (7) Die Namen am Grabstein: Valerius, Clemens, Fronto, Antonius, Macer, sin in Norditalien und Dalmatien häufig (Mócsy 1959, 169, 175, 195). 34

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