Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 18. 1977/1978 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1980)

Tanulmányok – Abhandlungen - Tóth E.: Zur Militärgeschichte der frühflavischer Zeit Pannoniens: Cirpi. p. 31–38.

kommen im 1. Jahrhundert in Italien (GORDON — GORDON 1957, 186, 216), in Pannonién ( 8 ) und vieler­orts (z. B. CIL, II, 2703) vor. Im 2. Jahrhundert wird diese Eigenheit immer häufiger {CIL, III, 4144; RIU, 550; AB, 1914, 454; BURGER—FÜLEP 1974, Nr. 4: CIL, III, 3315; 3646; RIU, 533.) Im 3. Jahr­hundert is diese Gewohnheit allerort verbreitet, CIL, III, 3383, 3384, 3424, 3445, 3466, 3497, 3534, 3551, 3569, 3717, weiters CIL III, 3368, 4625, 3739, 3370, 3654; RUI, 337, 369, 364, BURGER—FÜLEP 1974, Nr. 8, 9., weshalb sie zur Feststellung des ante quem der Inschrift nicht brauchbar ist. Das er­wähnte T ist eine bessere Hilfe. Es kommt zwar manchmal auch im 2. Jahrhundert vor (in Poetorio Praetorium: AU, 236, 291), und ist für die, nördlich der Drau, im Umkreis der Bernsteinstraße in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts gemeißelten Inschriften allgemein bezeichnend. Das Zeichen kann auch in der Lagerbauinschrift von Aquincum aus der Regierungszeit Vespasian gefunden werden (Tóth— Vékony 1970, Taf. XXII), demgegenüber wird es nörd­lich der Drau im 2. Jahrhundert nur selten benützt.( 9 ) Das erhöhte T unterstützt also die Datierung auf das 1. Jahrhundert. Wie ist es jedoch möglich, daß die Truppe, die im Diplom von Pannónia superior erst 138 genannt wird, {CIL, 84) bereits um das Jahr 80 zur Heeres­macht dieser Provinz gehörte? Die cohortes Volun­tariorum erscheinen erst später auf den Diplomen, und nur einige dieser: am frühesten erscheint die in Dalmatien stationierende Nr. VIII im Jahre 93 {CIL, XVI, 84). Die anderen Truppen werden in den Diplomen überhaupt nicht genannt, z. B. auch nicht die bereits unter den Flaviern in Germania inferior stationierende Nr. XVI (Bogaers 1977, 603). Der Grund dafür ist, daß in diesen Truppen Bürger des Römischen Reiches dienten. Es ist unbekannt, wann die Rekrutierung der lokalen Bewohner zu den einzelnen Truppen begann. Dies mag zuerst in Dalmatien nachgewiesen werden, durch das Dip­lom aus dem Jahre 93 {CIL, XVI, 38). Bei der in Cirpi stationierenden Truppe haben sicherlich auch noch römische Bürger gedient: am Grabstein sind italienische Bürgernamen zu lesen. Endlich kommen wir zur Person des Statthalters zurück. T. Atilius Rufus ist in dem Klosterneuburger Diplom genannt, dessen Datum der 12. Juni 80 ist, {CIL, XVI, 26). W. E с к hat die Statthalter­schaft des Rufus auf die Jahre 79/80 gesetzt (1970, 127). Hiernach wurde der Senator als Legat nach Syrien gesandt (ibid., 131), wo er zur Zeit seines Man­dats starb (Tac. Agr. 40). Ist nun der in unserer Inschrift genannte T. Atilius Statthalter mit diesem T. Atilius Rufus identisch? {PIR 2 A 1304). (8) Die Abkürzung kommt zweimal im Wort cohors vor, in Gorsium in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts {CIL, III, 3352) desweiteren RIU, 327, 125 und CIL, III, 3569. (9) Ich habe die pannonischen Inschriften in CIL, III, und die veröffentlichten Bände von RIU und CSIR, Das plebeische Geschlecht Atilia war hauptsächlich in der Epoche der Republik verbreitet. Bezeichnend ist, daß von den in Band IL des RE (2076) aufge­zählten 68 Atilius, nur 20 unter den Kaisern lebten. Wenn wir jedoch von diesen jene abrechnen, die auch den nomen Atilius führten (keiner hieß Titus), so Glitius Agricola {PIR 2 ), Appius Annius Bradua {PIR 2 ) und überhaupt die M. Atilius Bradua und ihre Sippe, dann fallen fast ausschließlich die T. Atilius auf die Kaisezeit W. Eck nennt in seinem Werk (1970) zwei M. Atilius (Metilius Bradua, PIR 2 , A A 1 1302 und Postumus Bradua, PIR 2 A 1303) und so bleibt noch der in unserer Inschrift genannte Atilius übrig. Géza Alföld y (1977) erwähnt wieder nur zwei Atilius; T. Atilius Maximus, der ?131 cos. suff. {PIR 2 A 1301), 146—177 proconsul Asiae, und Freund des Caesar M. Aurelius war Er nennt noch M. Atilius T. f. Severus {PIR 2 A 1309) der zwischen 177—181 consul war und später von Commodus ins Exil geschickt wurde. Unter den Senatoren sind noch zwei T. Atilius bekannt: T. Atilius Sabinus quaestor {PIR 2 A 1306) und T. Atilius Rufus Titianus der im allgemeinen als Sohn oder Enkel des pannonischen Statthalters gilt und 127 consul Ordinarius war. Er ist der einzige Senator der unter der Regierung von Antonius Pius affectate tyrannidis reus verurteilt wurde (SHA Pius 7,3 und Hadr. 15.6). Über seine Laufbahn ist nichts bekannt. Da zwischen dem Konsulat in 80 des T. Atilius Rufus und jenem des Titianus in 127 ein geraumer Zeitintervall besteht, ist anzunehmen, daß es sich nicht von Vater und Sohn, sondern von Vater und Enkel handelt (vgl. ALPÖLDY 1977, 323,) Wenn wir die Liste der hier angeführten T. Atilius betrachten, wird es klar, daß der in unserer Inschrift genannte Atilius prinzipiell mit dem Statthalter vom Jahr 80, oder dessen Sohn, eventuell Enkel, Consul in 127, identifizierbar ist. Es könnte noch T. Atilius Maxi mus, Consul in ?131 in Frage kommen. Falls zwischen dem Konsulat des Vaters und Sohnes — wenn der Sohn überhaupt Consul war — eine durschnittliche Zeitspanne von 20 Jahren (vgl. ALFÖLDY 1977,323) angenommen wird, hätte der Sohn in den ersten Jahrzehnten des 2. Jahrhunderts in Pannonién oder Pannónia Superior Statthalter sein müssen. Die Statthalter sind jedoch ab 97 eine geraume Periode bekannt (DOBÓ 1968, 37; ECK 1970, 247). W T enn aber unsere Inschrift Atilius Titianus genannt hätte, wäre sein Name wegen der abolitio memoriae aus der Inschrift entfernt worden sein. Es bleibt noch die Annahme des T. Atilius Maxi­mus {PIR 2 A 1301) proconsul Asiae in 146—147 (ALFÖLDY 1977, 270). Im Falle von Pannónia Supe­rior fällt seine Statthalterschaft zwischen sein Consul­AIJ, durchblättert. Das erhöhte T kommt auf einem Grabstein in Zalahév aus dem 2. Jahrhundert vor, sowie in zwei anderen Inschriften in Szőny {RIU, 550, 582). In den letzteren Fällen wurde jedoch das T wegen den eng gemeißelten Buchstaben erhöht. 3* 35

Next

/
Oldalképek
Tartalom