Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 17. 1976 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1978)

Tanulmányok – Abhandlungen - Bilkei Irén: Die griechischen Inschriften des römischen Ungarns. p. 23–48.

nische Städte, z. В. auf Gorsium, das der blühende Religionszentrum von Pannónia Inferior war, arche­ologisch gut erforscht ist und auch die Beziehungen zum Orient nachweisbar sind (Fitz 1972, 51). Von hier kennen wir bloß zwei griechische Inschriften, auch diese nur auf Gemmen. — Ein anderes Beispiel ist Savaria, wo überhaupt keine griechische Inscrift vorgefunden wurde, trotzdem daß die Anwesenheit syrischer (orientalischer) Elemente epigrafisch nachge­wiesen werden kann (Balla, 1963, 225-237). Abb. 2. Die chronologische Lage (Abb. 3) knüpft eng an die topografischen. Hiezu möchten wir folgendes be­merken : Die bedeutende Mehrzahl der in den Limeslagern gefundenen griechischen Inschriften stammt aus dem 3. Jh., u. zw. aus der Severus-Epoche. Dies wird nicht bloß dadurch erklärt, daß im gesamten Reich damals die meisten Inschriften gestellt wurden — die Mehrzahl der griechischen Inschriften ist keine Steininschrift — diese Lage kam vielmehr als Folge der früher beschrie­benen militärgeschichtlichen Tatsachen zustande. Es ist zu bemerken, daß die auf der Abbildung nicht eingezeichneten Gemmen mit Zaubertexten, die aus ungekannten Fundorten stammen, ebenfalls auf das 3. Jh. datiert werden können. Mehrere der spärlichen Inschriften aus dem 4. Jh. sind christlichen Inhaltes. Aus dem 1. Jh. gibt es allein in Carnuntum grie­chische Inschriften. Eine derselben am Grabstein des Sklaven Florus, im Gräberfeld des Lagers gefunden, bezieht sich ebenfalls auf die Garnison (Betz 1966, 6). Es soll betont werden, daß das Gesamtbild für die Forschung sowohl in topografischer als auch in chro­nologischer Hinsicht, erst dann vollständig sein wird, wenn sie — außer den Zusammenstellungen für die österreichischen und die ungarischen Gebiete Panno­niens — auch eine Zusammenstellung der griechischen Inschriften aus Jugoslavien besitzen wird. Im Folgenden untersuchen wir die griechischen Inschriften vom gesellschaftlichen und ethnischen Standpunkt. In unserem Falle kann dieses Problem durch eine Analyse der vorkommenden Namen nicht gelöst werden, einerseits weil wenig Inschriften vorhanden sind, andererseits, handelt es sich von derartigen Instrumenten-Inschriften, deren Namenmaterial sich nicht für eine solche Analyse eignet. Zuerst müssen jene Personen von einander ab­gegrenzt werden, die 1. in der Provinz griechische Inschriften aufstellten (Steininschriften, in Stein geritzte Inschriften), und 2. jene die Gegenstände mit griechischer Inschrift gebrauchten (Schmuck, Amulette, Glasbecher, Stri­gilis). Eine separate Kategorie bilden die Meister, die die Gegenstände mit griechischer Inschrift herstell­ten (Rufus von Tarsos, Euphémos, der Graveure, usw. Am Anfang der gesellschaftlichen Rangliste steht T. Pomponius Protomakhos (Statthalter von Pannó­nia Superior in 247 — 249). Die zweisprachige In­schrift auf dem Altarstein in Canuntum weist auf die juristische Tätigkeit des Statthalters hin, der aus ei­ner der östlichen Provinzen stammte (Betz 1966a, 2). Aurelius Teodotus war Soldat in Carnuntum, der dem Genius der Centuria einen Altar stellte (Betz 1966a, 4) — und wahrscheinlich gehörte auch P. Vedius Germanus, der seinem Sklaven einen Altar errichtete, der Garnison an (Betz 1966a, 6). Ein Soldat aus Bri­getio war jener Syre, der das Signum ПосХ[лир!,ос erhielt (Kat. 2). Abb. 3. Die Namen an den beiden jüdischen Grabsteinen weisen auf Zivilpersonen (Kat. 8, 9). Gleichfalls kön­nen wir Manlios und Ailios Apollonius (in der Palae­stra-Inschrift genannt) als Zivilpersonen betrachten, die vom Orient nach Aquincum gekommen waren (Kat. 12). Diesen letzteren Namen führten in Panno­39

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