Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 15. 1974 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1976)

Irodalom – Bescprechungen - Visy Zsolt: L. Bakker – B. Galsterer-Kröll, Grafitti auf römischer Keramik im Rheinischen Landesmuseum Bonn. XV, 1974. p. 254–255.

in bezug auf den Charakter der Traditionen aus einer Ver­gleichung mit den hethitischen und syrischen Kunst­denkmälern des 2. Jahrtausends und vor allem mit den neuassyrischen des 1. Jahrtausends wichtige Schlüsse zu ziehen. Anschließend werden durch Aufarbeitung des Motivgutes nach den wichtigsten Fundorten die lokalen Eigenarten geklärt. Schließlich ist ein kurzer Abschnitt der Auswirkung der Bildtraditionen verschiedenen Ur­sprungs gewidmet. Nach all dem klingen die Schlußfol­gerungen recht überzeugend: In der Frühphase der späthethitischen Kunst weist das Motivgut der ver­schiedenen Zentren deutlich definierbare Unterschiede auf, die sich auf die unterschiedlichen Bildtraditionen dieser Zentren aus dem 2. Jahrtausend v.u.Z. zurückführen lassen. Später macht sich zwar die uniformierende Tendenz der assyrischen Einwirkung immer stärker bemerkbar, doch sind die spezifisch späthethitischen Merkmale selbst in der letzten Phase dieser Kunst mehr oder weniger in jedem Werkstattszentrum nachzuweisen. Orthmanns Buch schließt mit einem Katalog des aufgearbeiteten Fund materials, zusammengestellt nach Gattungen (Steinplastik, Kunsthandwerk) und Fundorten, mit einem Quellenverzeichnis und mit Foto­tafeln, darauf rund 500 Lichtbilder im allgemeinen von guter Qualität. Mit ihren Vorgängern verglichen, macht die neue mono­L. BAKKER — B. GALSTERER-KRÖEL: Grafitti auf römischer Keramik im Rheinischen Landesmuseum Bonn, EpigrStud, X, 1975, 253. Mit zahlreichen Illustrationen. Der jüngste Band der Epigraphischen Studien führt den Leser in eine Sphäre, die bislang als eine äußerste Peripherie der epigraphischen Forschung galt. Die an die Gefäße geritzten Namen und Zeichen waren in der Fach­literatur bedauerlicherweise vernachlässigt und doch be­weist, nach einigen einschlägigen Abhandlungen, gerade der vorliegende Band die große Bedeutung dieses Gebie­tes, welches zur Erforschung vieler anderer Themen­komplexe wertvolle Anhaltspunkte bietet. G. — К. arbeitete das Material des Landesmuseums Bonn auf, begnügte sich aber bedauerlicherweise mit den Stücken, die in den Inventarbüchern und in der früheren Literatur angeführt sind . Allerdings hätte die nach diesem Gesichtspunkt vorgenommene Untersuchung des Kera­mikmaterials des Museums vielleicht mehrere Jahre in Anspruch genommen und schließlich vermochte sie ja auch mit der angewandten Methode 565 Stücke zusam­meln, doch ist infolgedessen vermutlich ein beachtlicher Teil der mit einfacheren Zeichen versehenen Stücke außerhalb ihrer Untersuchungssphare geblieben, was bei der Deutung der Zeichen unbedingt zu Verschiebungen der Proportionen führte. In Alba Regia, X, 19ü9, S. 91, verwiesen wir u.a. auf parallele Einkerbungen als bewußte Zeichen, die am Sohlring der terrae sigillatae zuweilen be­obachtet werden können. Im Band werden solche über­haupt nicht erwähnt. Die Verfasserin stellt fest, daß die mit eingeritzten Namen oder Zeichen versehenen Gefäße oder Bruchstücke in größerer Anzahl aus Militärlagern stammten und nur zu einem geringeren Teil aus zivilen Siedlungen. Schade, daß sie infolge der Zufälligkeit der Materialsammlung und der Verschiebung der Forschung zugunsten der Lager ihre Beobachtung nicht ausreichend zu belegen vermag. Die Grafitti, die größtenteils auf terrae sigillatae, ins­besondere auf Schalen- und Tellertypen vorkommen, werden in drei Gruppen — Namen, Ziffern und Zeichen, sonstige Zeichen — untersucht. 135 Namen konnten zum Teil oder vollständig bestimmt werden —• allein durch diesen Umstand wird die Wichtig­keit der diesbezüglichen Forschungen betont. Bei den einzelnen Namen finden wir außer der Zeitbestimmung meistens auch Hinweise auf das Verbreitungsareal des Namens und auf die wichtigsten literarischen Angaben. Leider suchten wir vergebens pannonische Beziehungen. graphische Aufarbeitung der späthethitischen Kunst be­achtliche Fortschritte in der Untersuchung des Themen­komplexes. Or th mann s Verdienst besteht vor allemdarin, daß er das umfangreiche Material sowohl in den stilisti­schen als auch in den ikonographischen Analysen von der Produktion der einzelnen Zentren ausgehend studierte, also ein differenziertes künstlerisches Gesamtbild auf­zuzeichnen bestrebt war, welches gerade der geschicht­lichen Situation der spähethitischen Kleinfürstentümer entsprach. Einen Fortschritt gegenüber den früheren Untersuchungen bedeutet auch die Einbeziehung der schriftlicher Quellen sowie der modernen kunstgeschicht­lichen Methoden in die Erforschung des Problemenkreises. Dem hohen Niveau der Dokumentation, dem nützlichen Katalog sowie dem in dieser Menge bislang noch nicht zusammengestellten Illustrationsmaterial können wir nur Anerkennung zollen. Die Arbeit, die für die weitere Forschung eine solide Grundlage bedeutet, zeichnet auch die Perspektiven der Untersuchungen auf. Nun sind wieder die Vertreter der klassischen Archäologie an der Reihe, um nach einer immer präziseren Bestimmung der Eigenarten späthethi­tischer Zentren die Frage zu beantworten, inwieweit diese Ergebnisse zur genaueren Umgrenzung der Quellen der griechischen orientaliserenden Kunst verwendbar sind. M. Szabó Derartige Hinweise, etwa Bezugnahmen auf die grund­legenden Werke von A. M ó с s y und L. В a г к о с z i , fehlen selbst wenn der betreffende Name in Pannonién auffallend häufig vorkommt, z.B. im Falle des Namens Adnamatus (31). Hier sei bemerkt, daß auf derselben Seite die im Zusammenhang mit dem Namen Beiada zi­tierte Inschrift richtig CIL XIII 3541 ist. Die meisten Zahlen waren an Amphoren zu sehen. Aus der Häufigkeit der Zahlen VII, VIII und XII zieht die Verfasserin den Schluß, daß diese die in congii ausge­drückte Menge der eingefüllten Flüssigkeit bedeuteten. An Gefäßen kamen manchmal auch zwei Zahlen vor; die Verfasserin nimmt an, daß die kleinere Zahl das Gewicht des leeren Gefäßes, die größere das Gewicht oder das Volumen des Inhalts angab. In Bezug auf das Zeichen X an Schalen und Tellern stellt sie folgendes fest: ,,Der Verdacht liegt nahe, daß X hierbei weder eine Maß-, Gewichts- oder andere Zahlenangabe darstellt, sondern ein Besitzer-oder Benutzerzeichen" (51). In meinem oben angeführten Aufsatz vertrat ich dieselbe Ansicht (о. c, 91). In gewissen Fällen schließt G. — K. jedoch die Mög­lichkeit nicht aus, daß diese Zeichen den in Denar aus­gedrückten Kaufpreis darstellen könnten (Anm. 43). Im Falle der terra-sigillata-Gei'äße halte ich dies nach meiner an angeführter Stelle dargelegten Meinung auch weiterhin für unwahrscheinlich. In der dritten Gruppe werden die einzelnen Buchstaben behandelt, zu deren Deutung mehrere Möglichkeiten vor­geschlagen werden : Anfangsbuchstaben von Eigennamen (praenomen —• nomen — cognomen) oder von Speisen. Obgleich die Verfasserin keine dieser Möglichkeiten für wahrscheinlich hält, glaube ich doch, daß die erste noch am meisten der Wahrheit entspricht, denn es wäre ja kaum zumutbar, daß jemand für die verschiedenen Speisen und Getränke jeweils ein eigenes Geschirr — Teller und Schale — benutzt hätte. Über die Funktion der Grafitti wiederholt sie im we­sentlichen meine frühere Feststellung, indem sie behauptet, daß diese vornehmlich zur Unterscheidung dienten und nicht zur Angabe des Eigentumrechts. Allerdings verlau­tet auch diese Behauptung ohne Bezugnahme (56), was umso bedauerlicher ist, als sie einer meiner Behauptun­gen zu widersprechen scheint. Visy: ,,Es wäre denkbar, daß die Drag. 37-Sigillaten Besitz der Familie oder des 254

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