Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 15. 1974 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1976)

Tanulmányok – Abhandlungen - Mozsolics Amália: Ein Achtkantgriffschwert von Dunaújváros. XV, 1974. p. 9–23.

Zum Fund von Sajógömör (Taf. V,2—4) gehörten, soweit man den Fund rekonstruieren kann, vier Schwerter Typus Riegsee und eines Typus Ragály (siehe Fundliste). Seine Datierung ist nach der Zusam­mensetzung eindeutig: Horizont Aranyos (В Va). Der Fund von Viss mit fünf Schwertern Typus Nenzingen — eines von diesen erinnert noch an die Schwerter Typus Ia —, ferner zwei Schwertern Typus Ragály, einer Nackenscheibenaxt jüngsten Typs, einer zweiarmigen Axt, ferner den Bruchstücken ei­ner Henkelschale und anderen Bronzen zeigt, was alles noch in jüngeren Funden aus älterer Zeit als Erbe vorhanden sein kann, doch ist nach den Schwer­tern, alle mit parallelen Schneiden, die Zugehörigkeit zum Aranyos-Horizont kaum zu bezweifeln. Es han­delt sich, wie wir immer besser sehen, um zeitlich sich verhältnismäßig rasch folgende Depothorizonte. Für die chronologische Stellung der Riegsee­Schwerter ist auch das Depot von Topomica (in der Nähe der Mündung der Poreeka Reka in die Donau, Zentralgegend des Djerdap — Nordost-Serbien) von Bedeutung. Meines Wissens ist dieser Fund der süd­östlichste, der heute bekannt ist( 20 ). In diesem Depot ist ein Riegsee-Schwert mit Paragraphenmuster (L: 67,5 cmj zusammen mit Nenzingen-Schwertern, zwei Handschutzspiralen, zwei Tüllenbeilen, davon eines ein siebenbürgischer Typus, Armbändern und Nadeln vergesellschaftet. Alle Stücke können sehr gut in die Zeit der Aranyos-Funde datiert werden ; in Funden des Kurd-Horizontes fehlen solche bereits. Wir haben gesehen, daß die Ragály- und die Riegsee-Schwerter öfters zusammen vorkommen, so­mit ihre Gleichzeitigkeit als sicher betrachtet werden kann. Nun haben wir zwei größere Depotfunde, die von Viss und von Topolnica und in beiden sind diese Schwerter mit Nenzingen-Schwertern zusammen. Auch sonst haben die beiden Funde einige ähnliche Typen gemeinsam, wie Spiralarmbänder oder Handschutz­spiralen, Nadeln, Armbänder, die alle dieselbe Zeit­stellung nahelegen, nämlich Horizont Aranyos. Die bis jetzt erörterten Schwerter entsprechen zeit­lich dem Aranyos-Horizont, wir haben aber auch einige Funde, die jünger sind und zu denen ebenfalls Riegsee-, bzw. Ragály-Schwerter gehören. Der Fund von Felsőújvár ist ein riesiger Werkstatt­fund mit ca 1.000 kg, worin sich in bunter Folge Altes und Neues mischt. Es ist unleugbar, daß die jüngsten Typen der Zeit des Kurd-Horizontes ent­sprechen, so z.B. u. a. die breiten, mit punziertem Muster verzierten Gürtel. Die Tatsache, daß die oben genannten Funde der Aranyos-Gruppe fast ausschließ­lich nur ganze Schwerter enthalten — eine Ausnahme ist das eine Schwert von Ragály — kann man wohl in dem Sinne deuten, daß die Schwertbruchstücke von Felsőújvár als Altmetall, also zum Einschmelzen bestimmte Stücke in den Werkstattfund gelangten. Zum Fund von Piricse gehört ebenfalls ein Schwert­bruchstück. Dieses Depot ist jedenfalls jünger als (20) B. JOVANOVIC, Starinar, XXI, 1970, 1—19 (19—22), Taf. 1— IV. Horizont Aranyos und sowohl die dazugehörigen Sicheln, als auch die Beile gestatten eine Zuweisung des Fundes zu dem Kurd-Horizont. Die keilförmigen Leisten an den Tüllenbeillen setzen nicht mehr an den Rand an, wie auf zwei Exemplaren von Aranyos, sondern an eine Leiste unterhalb des Randes. Auch gehört zum Fund eine Terramare-Sichel. Im Fund von Napkor-Piripuc ist ein sehr fragmen­tarisches Riegsee-Schwert, also bereits als Altmetall dem Depot angehörig. Ich meinte früher, daß die Terramare-Sicheln bereits in ungarischen Funden des Aranyos-Horizontes vorkommen können, doch hat sich dies bei einer näheren Überprüfung als irrig erwiesen : sie waren in Ungarn vor dem Kurd-Horizont unbekannt( 21 ). Im Fund von Napkor-Piripuc liegen mehrere Stücke, die zur Zeit der Niederlegung bereits nur mehr Altmetallwert besassen. Im großen Fund von Bingula-Divos (Kroatien) liegt neben dem Bruchstück eines Dreiwulstschwertes das unverzierte Fragment eines Schwertes, das man nach dem annähernd viereckigen Querschnitt des Griffes als ein Riegsee-Schwert bezeichnen kann. Beide Schwertfragmente und auch eine Griffzunge gelang­ten bereits als Altmetall in den Fund( 22 ). Das Depot datiert Vinski-Gasperini in die Phase II, wir bezeich­nen es als einen Fund des Kurd-Horizontes. Das Ragály-Schwert des Schwertdepots von Liptó­szentmárton kann man nicht als Altmetall deuten, son­dern als Erbe einer älteren Generation, worauf man mit Eindeutigkeit aus dem Fundzusammenhang schließen kann : dreizehn Schwertern der Dreiwulstschwertgrup­pe gegenüber steht ein Ragály-Schwert. In den anderen großen Schwertfunden des Kurd-Horizontes, wie Zsujta (Kom. Borsod-Abauj-Zemplén)( 23 ), Komjátna (ehem. Kom. Nyitra, Slowakei)( 24 ), Krasznokvajda (Kom. Borsod-Abaúj-Zemplén) und Recsk (Kom. Heves; siehe Anm. 18), fehlen die Schwerter der Ragály-Riegsee-Gruppe, was ebenfalls eindeutig be­weist, daß ihr sporadisches Auftreten in Funden des Kurd-Horizontes als Altmetall oder als Erbe älterer Zeit gedeutet werden muß. Die in der Einführung genannten Autoren haben immer wieder daraufhingewiesen, daß gewisse Zusam­menhänge zwischen den Achtkantschwertern und den Riegsee-Schwertern bestehen. Dieser Feststellung widersprechen auch die ungarischen Funde nicht. Sie iolgen sich in vier Depotfundhorizonten, nämlich dem von Forró (В IVa) und die jüngere Variante eines Achtkantschwertes im Fund von Rimaszombat der Depotgruppe von Ópályi (В I Vb), die älteren Riegsee­und Ragály-Schwerter gehören dem Aranyos-Hori­zont an (B Va) und die jüngsten Schwerter dieser (21) A. MOZSOLICS, RSP, XXVII, 1972, 379 ff.; ID., AArchHung, XXI, 1973, 12. (22) K. VINSKI —GASPERINT, Kultúra Polja za Ëarama и Sjevemoj Horvatskog (Die UrnenfeMerkultur in Nordkroatien). Zadar, Î973, Taf. 84, 1—2. (23) Hampel Bronzkor, Taf. CI und СП; AËrt, V, 1885, 9—16. (24) Hampel Bronzkor, Taf. CLXVIII—CLXX; AErt, VII, 1887, 385—392, 12

Next

/
Oldalképek
Tartalom