Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 11. 1970 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1971)

Tanulmányok – Abhandlungen - Salamon Ágnes – Barkóczi László: Bestattungen von Csákvár aus dem Ende des 4. und dem Anfang des 5. Jahrhunderts. XI, 1970. p. 35–75. t. XVII–XXIX.

Siedlung in Frage kommen, nämlich die Umsiedlung unter Gratian (379), als die hunnisch-gotisch-alani­sche Siedler als foederati nach Pannonién gebracht wurden (203) . Die einzelnen ethnischen Gruppen zu bestimmen ist heute noch ziemlich schwer. Im Denkmalmaterial von Csák vár und im verwandten Material von Poeto­vio und Lauriacum, sowie aus dem Gebiet des Limes sind jedenfalls Entsprechungen, aber auch Unterschiede zu entdecken. Die Trennung des einen Ethnikum von dem anderen anhand des archäologi­schen Materials wird außer dem früheren Zusammen­leben auch nicht dadurch erschwert, daß diese, Ver­teidigungszwecke dienenden Ansiedlungen den eth­nischen Charakter dieser Gruppen annähmbar ver­änderten, verblaßten. E ist möglich, daß im Inneren der Provinz gewisse ethnische Flecke klar erscheinen, bei dem Limes aber müssen wir jedenfalls mit dem den Verteidigungszwecken dienenden vermischten Kriegsvolk rechnen. Das archäologische Material zeigt nicht, ob diese foederati sofort ihre jetztigen Siedlungsstellen erreichten oder ob sie früher auch Zwischenstandörter hatten. Laut den neuesten For­schungen lebten in der ersten Zeit in Südpannonien alle drei Völker zusammen und wurden erst 399 zwischen den Flüssen Drau und Sawe auseinander gesiedelt. Demnach kamen damals die Alanen nach Valeria, die Goten nach Pannónia prima und blieben die Hunnen an dem Gebiet zwischen Drau und Sawe (204) . Aufgrund des archäologischen Materials des Gräberfeldes von Csákvár können wir auf die Auseinandersiedlung der Bevölkerung noch nicht schließen, doch nehmen wir entweder 379 oder 399 für das Datum der Einsiedlung der neuen Bevölke­rung nach Csákvár an, weist außer der Analyse des Fundmaterials aus die Topographie des Gräberfeldes darauf hin, daß das Leben der Siedlung sehr wohl in den ersten Jahrzehnten des 5. Jahrhunderts hinein­reicht. Dieser Stand der foederati, wie es die neuesten Forschungen zeigen, bestand — bei diesen Gruppen — bis 427, als die an die Donau ankommenden Hun­nen die Auflösung dieser Organisation forderten (205) . Auch die archäologischen Funde sprechen dafür, daß die Bevölkerung des Gräberfeldes von Csákvár bis zu diesem Zeitpunkt allenfalls fortzuleiten ist. Im archäologischen und geschichtlichen Schrift­tum Pannoniens wurde bisher der Ausdruck spätrö­misch im allgemeinen in bezug auf die 4. Jahrhundert gebraucht. Praktisch deckt dieser Ausdruck die letz­ten Jahrzehnte des 4. und die ersten des 5. Jahrhun­derts schon nicht. Die vom spätrömischen Material in Form abweichenden Trachtgegenstände: Schnal­len, Ohrringe usw. wurden als hunnenzeitlich be­stimmt. Aus dem Gräberfeld von Csákvár stellte es sich dagegen heraus, daß diese Gegenstände zusam­men mit den römischen Gegenständen, römischen Bestattungssitten, der römischen Bevölkerung im sel­ben Gräberfeld und gleichzeitig vorkommen. Ihr ge­meinsames Erscheinen deutet also entschieden dar­auf, daß die römische Organisation zu dieser Zeit in Pannonién noch bestand. Wir können also diese Epoche unter anderem schon deswegen nicht als hunnenzeitlich bezeichnen, weil sich die politische Macht weder im Barbaricum noch in der Provinz in hunnischer Hand befand. Wir müssen deshalb auch die Gräberfeldes des Typs von Csákvár jedenfalls als spätrömisch bezeichnen <206) . A. Salamon — L. Barkóczi ABKÜRZUNGEN L. BARKOCZ1, Briqetio L. BARKÓCZI, Zur spätrömerzeülichen Geschich­te Brigetio. Fol Arch 13, 1961, 95-115. T.. BARKÓCZI, Glasfunde П. L. BARKÓCZI, Die datierten Glasfunde aus dem. II Jahrhundert von Brigetio. FolAreh 18, 1966/67, 67-89. L. BARKÓCZI, Glasfunde III/IV. L. BARKÓCZI, Die datierten Glasfunde aus dem 3 — 4. Jahrhundert von Brigetio. FolAroh 1 9, 1 968, 59-85. L. BARKÓCZI, Intercisa II, L. BARKÓCZI, Die Grundzüge der Geschichte von Intercisa. Intercisa II. AHung 36, 1957, 497-544. L. BARKÓCZI, Pilismarót L. BARKÓCZI, Ein spätrömisches Gräberfeld in Pilimarót. FolAreh 12, 1960, 111 - 132. GH. DIACONU, Tîrgsor Gh. DIACÓNU, Necropola din secolele 3 — 4 en. Tîrgsor. Bueuresti 1965. E. KLOIBER, Lauriacum Espelma,yrfeld E. KLOIBER, Die Gräberfeld von Lauriacum Espelmayrfeld. ForsehLaur 8, 1962. E. KLIBER, Lauriacum Ziegelf eld E. KLOIBER, Die Gräberfeld von Lauriacum, , Ziegelfeld. ForschLaur 4/5, 1957. I. KOVÁCS, Marpsszentanna I. KOVÁCS, A marosszentannai népvándorláskori temető. Dolg 3, 1912, 250-342. В. MITREA - С. PREDA, Nécropole Muntenia В. MITREA - С. PREDA, Nécropole din secolul al IV-lea in Muntenia. Bibi. de Arh. 10, 1966. M. PÁRDUCZ v ^lrc/i. Beiträge M. PÄRDUCZ, Archäologische Beiträge zur Ge­schichte der Hunnenzeit in Ungarn. AÀrchHung II, 1959, 309-398. (203) Zusammenfassend zuletzt mit dem früheren Schrift­tum L. VÁR ADY, Das letzte Jahrhundert Panno­niens 376 — 476, Amsterdam — Budapest, 1969. 375-402. (204) Ibid. S. 375-402. (205) Ibid. S. 375-402. (206) L. BARKÓCZI-Á. SALAMON, о. с, Anm. 58. 75

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