Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 10. 1969 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1969)

Tanulmányok – Abhandlungen - Visy Zsolt: Inschriften und Zeichen auf den Terra Sigillaten von Intercisa. – Feliratok és tulajdonjegyek intercisai terra sigillatakon. X, 1969. p. 87–99.

Das 3. Stück der Fundstelle neben der Wasserleitung führt den Stempel SEV[ERVS], doch fehlt bereits der zweite Schenkel des V. Der Meister dürfte mit dem in Lesoux arbeitenden SEVERVS identisch sein, und in der Zeit Mark Aureis—Commodus gelebt haben. 12 Hier fand sich auch der Stempel VICTORINVS auf dem 7. Stück. JANV(ARIV)S entsprechen. Auch dieser Meister arbeitete in der Zeit vor den Markomannenkriegen in Rheinzabern. 11 Der Meister war im frühen 3. Jahrhundert in Rheinzabern tätig. 13 Auf dem 9. Bruchstück dieser Fundstelle ist der Stempel VITA[LISF] zu lesen. Die etwas unregelmäßige Form der Buchstaben und die Art ihrer Anordnung, ferner Farbe und Glanz des Überzugs, lassen auf den in Rheinza­bern arbeitenden Meister VITÁLIS schließen, den F. Oswald auf die Regierungszeit Hadrians und der Antonini datiert. 14 Der Rundstempel der Sigillata aus Grube IV: JVVENIS FEC ist mit dem Stempel einer von P. Karnitsch veröffent­lichten, gleichfalls Drag. 39 — Schüssel identisch. 15 Die Übereinstimmung belegt, daß es sich um den im frühen 3. Jahrhundert in Rheinzabern tätigen Meister handelt. 15a Das Stück Nr. 1 aus Grube 32 von „Pap-sziget" trägt den fragmentarischen Stempel VITA[LIS F]. Da die Groß­buchstaben schön regelmäßig sind, der Überzug hellrot, glänzend ist, dürfte es sich kaum um den eben erwähnten Meister gleichen Namens handeln, sodern wahrscheinlich um jenen VITÁLIS, der zur Zeit Domitians und Antoninus' in Lezoux arbeitete. 16 Die Ornamente des Sigillata—Bruchstücks aus Grab 773 (Abb. 7,14) erscheinen bei den späten Meistern von Rheinzabern: Comitialis VI., Belsus I. und II. in schönster Ausprägung. Nach der Anordnung der Motive halten wir es für wahrscheinlich, daß die Schüssel aus der Werkstatt Comitialis' VI. stammt und in das frühe 3. Jahrhundert gehört. 17 Die Drag. 37 Sigillatascherbe aus der Abfallgrube 1 des Hauses 2 (Abb. 7,15) ist nach den Ornamenten der Wes­terndorfer Werkstatt und dem Meister Comitialis oder Onnio (Ende des 2. Jahrhunderts) zuzuweisen. 18 Über die anderen Sigillatascherben, bei denen die Typen Drag. 31 und 33 überwiegen, kann ausgesagt werden, daß sie in das 2. Jahrhundert gehören. 19 Die Tatsache aber, daß zwei Drittel der sicher datierbaren Stücke aus der zweiten Hälfte des 2. bzw. aus der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts stammen, läßt mit größter Wahrscheinlichkeit annehmen, daß der größere Teil des nicht datierbaren Bestandes in die gleiche Zeit gehört. Auch die Tatsache, daß der größere Teil des Bestandes in Rheinzabern bzw. in Westerndorf angefertigt worden war, ist zweifelsohne bewiesen, da doch die gestempelten und reliefverzierten Stücke (auch in den anderen Beständen, die ich analysiert hatte) in der Mehr­heit aus diesen beiden Werkstätten stammen. Zu dem 12 J. A. STANFIELD-Gr. SIMPSON, Central Gaulish Potters, London 1958,225. i » P. KARNITSCH, о. с 42. 13 P. KARNITSCH, о. с, 45; T. 164. »* Ibid., 342. « P. KARNITSCH, Die verzierte Sigillata von Lauriacum , Linz 1955,T. 149.1 Der einzige Unterschied ist, dass dises Stück auch Barbotine-Verzierungt trägt. Derselbe Meister belieferte auch Brigetio: GY. JUHÁSZ, A brigetioi terra sigilláták (Die Terra Sigillata von Brigetio), DissPann, II/3, 1936, T. XXXII 1 «a P. KARNITSCH, Ovilava, 44; T. 152. ] e F. OSWALD, o.e., 342 "P. KARNITSCH, Ovilava, p. 44; T. 138. 1; 142. 7-8; ID.: Lauriacum T. 38. 40. « P. KARNITSCH , Lauriacum , T. 79, 5 ; 81, 2 - 3. J 9 D. GABLER, o.e., 64. gleichen Ergebnis kamen wir auch bei dem bisher veröffen­tlichten Fundmaterial, in dem Waren aus Lesoux nur durch wenige Stücke vertreten waren. 20 Eine Statistik aus den beiden bereits erwähnten Werken von P. Karnitsch ist ein schlagender Beweis dafür, daß die eingeritzten Zeichen der Sigillaten einer späteren Zeit ange­hören. Doch muß betont werden, daß in beiden Werken ausschließlich von reliefverzierten Sigillaten die Rede ist, so daß die hier gewonnenen Erkenntnisse nur mit einem gewissen Vorbehalt auf andere Arten der Terra Sigillata übertragen werden können. Der Umstand aber, daß P. Karnitsch seine Zusammenstellung nicht vom Gesichts­punkt der eingeritzten Zeichen gemacht hatte, könnte kei­nesfalls als Hindernis gelten, weil doch die Wahrschein­lichkeit besteht, daß die reliefverzierten Sigillaten, welcher Zeit und welcher Werkstatt sie auch angehören mögen, im Gebrauch mit einem Zeichen versehen wurden. Die statis­tische Übersicht : Ovilava Lauriacum insgesamt 584 505 Rheinzabern signiert 6 3 Andere insgesamt 655 148 Werkstätten signiert — — Wenn wir nur von diesen beiden Werken ausgehen würden, kämen wir zu dem illusorischen und verblüffenden Ergeb­nis, daß es nur auf Rheinzabern-schen Sigillaten eingeritzte Zeichen oder Inschriften gibt. Das stimmt offenbar nicht, aber untermauert jedenfalls die Hypothese daß am Ende des 2. Jahrhunderts eine Bezeichnung der Gefäße nicht seltener geworden, vielmehr ebenso häufig war wie früher. Über die Produktions- bzw. Benutzungszeit der bes­prochenen Sigillata—Imitationen und der Hauskeramik kann kaum mehr gesagt werden, als daß sie in das 2. Jah­rhundert gehören, und somit in der Frage der Datierung keine Rolle spielen. Darauf aber möchten wir nachdrück­lich hinweisen, daß sie offenbar nicht wegen ihres zufälligen Wertes mit einem Zeichen versehen wurden, so daß wir diese Auslegung ablehnen und eine andere Erklärung suchen müssen. Die eingeritzten Zeichen auf den Gefäßen können wir auf zwei Gruppen teilen : auf Inschriften und Zeichen ande­rer Art. Inschriften sind auf 29 Exemplaren gefunden wor­den. Eine Analyse der Inschriften ist nicht meine Aufgabe, doch ist im Interesse der weiteren Forschung eine Absonde­rung nach nomen und cognomen notwendig. 21 Es fand sich nur ein eindeutiges nomen: H/Serenius (Abb. 5,7), cogno­men gibt es zwei: Silvinianus (Abb. 2,7) und Valerianus (Abb. 2,1). FLA... (Abb. 2,11) könnte auf zweierlei Arten ergänzt werden: Fla(vius) oder Fla(vus). Theore­tisch ist die Ergänzung aller Namen — da es sich vermut­lich um eine Genitiv—Endung handelt — auf nomen bzw. auf cognomen möglich. Die erste Möglichkeit halten wir für unwahrscheinlich, einesteils wegen des Selbstlautes der Stammsilbe, andernteils weil das nomen allein nur selten so K. SZ. PÓCZY, Keramik, AHung., 36, 1957, (Intercisa IL) 98. Obwohl der grössere Teil des Bestandes käuflich erworben wurde und so vornehmlich aus reliefverzierten Sigillaten besteht, können wir dies auf Grund der Gesetz­mässigkeit der grossen Zahlen auch auf die einfacheren Silgillata-Formen übertragen. Auch D.Gabler hatte früher das Übergewicht der Rheinza­berner Ware festgestellt (AÉrt. 106), und auf den Kampf der verschiedenen Werkstätten um den Markt hingewiesen. 21 In einigen Fällen könnte es sich — wie beispielsweise bei den Inschriften VALES und BON — nicht nur um Namen, sondern auch um Schenkungs­formeln handeln. Die nicht genau lesbaren, fragmentarischen Namen habe ich nicht analysiert. 90

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