Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 10. 1969 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1969)

Tanulmányok – Abhandlungen - Visy Zsolt: Inschriften und Zeichen auf den Terra Sigillaten von Intercisa. – Feliratok és tulajdonjegyek intercisai terra sigillatakon. X, 1969. p. 87–99.

hunderts und im 4. Jahrhundert belegten Friedhofs kamen einige Abfallgruben früherer Zeiten ans Licht, unter denen Grube IV wahrhaftig viele Funde geliefert hatte (Abb. 1,14). Hier fanden sich die Scherben einer Drag. 39 Sigillata, die beinahe vollständig rekonstruiert werden konnte, sie ist kaum abgenutzt, der Überzug ist hellrot und glänzend. Am Gefäßboden ist IVVENISFEC eingestempelt. H = 5,Md = 19,1 Bd -= 10,2 cm. In den Standring sind außer den Buchstaben ABI auch noch zwei andere Zeichen eingeritzt. (Abb. 2,4). Unter den Funden des weiter nördlich gelegenen Pap­sziget waren auch einige Sigillatascherben zutagegekom­men. Das Haus Nr. 73 und Grube 34 gehören ungefähr in die gleiche Zeit und zwar in das mittlere 2. Jahrhundert bzw. das Ende desselben, während das darüber gelegene Haus Nr. 74 wahrscheinlich zu Beginn des 3. Jahrhunderts gebaut wurde. Auch die Abfallgruben 32 und 36 sind der zweiten Hälfte des 2. Jahrhunderts zuzuweisen. Es sei da­rauf hingewiesen, daß das Rigolen des Bodens für den Wein­bau, die von Grabräubern ausgehobenen Gruben und die Schützengräben hier die Beobachtungen überaus erschwert hatten. Aus der Abfallgrube des Hauses 73 (Abb. 1,9) war die Boden­scherbe einer stark abgenutzten Sigillataschüssel mit hellrotem, glänzendem fflberzug zutagegekommen. Auf der Innenseite des Standrings war ALNI eingeritzt. (Abb. 2,12). Bd = 11 cm. An der NW-Ecke des Hauses 74 (Abb. 1,10) hatte sich die Bodenscherbe einer mittelmäßig abgenutzten Drag. 18/31 Sigillataschüssel gefunden, deren Überzug hellglänzend rot ist. Von dem Bodenstempel ist nur ... SF erhalten geblieben. Bd = 10,6 cm. (Abb. 7,9). Der Standring trägt ein eingeritztes Zeichen (Abb. 4,2). Im Haus 74 kam die Wandscherbe einer stark abgenutzten Drag. 31 Sigillataschüssel mit hellrotem glänzendem Überzug und eingeritzten Zeichen oberhalb der Bruchlinie zum Vorschein. Md = 19 cm. (Abb. 4,5). Grube 32 (Abb. 1,12) lieferte eine große Menge von Fun­den. Unter den Sigillatascherben gab es mehrere beach­tenswerte Stücke. 1. Drag. 32. Eine ziemlich gut erhaltene Bodencherl e mit hellroten, glänzendem Überzug. Vom fragmentarischen Bcden­stempel ist das Wort VITA. .. lesbar. Bd = 8,5 cm. Im Stand­ring ist ein eingeritztes Zeichen. (Abb. 4,9). 2. Wandscherbe einer Sigillataschüssel mit glänzendem, hell­rotem Überzug. Inschriftenfragment: ...AR... (Abb. 2,8). 3. Drag. 32. Mittelmäßig gut erhaltene Wandscherbe einer Sigillata. Der Überzug ist rot, glänzend. Auf der Außenseite ist BON (Abb. 2,2), auf der Innenseite ein eingeritztes R (Abb. 2,3) zu lesen. 4. Curie 15. Gut erhaltene Randscherbe einer Sigillataschüssel mit glänzendem, hellrotem Überzug. Md = 26 cm. (Abb. 7,4). Unter dem Gefäßrand die fragmentarisch erhaltene Inschrift:... ANIA/N... (Abb. 3.1.) 5. Halsscherbe eines naturgelb-farbigen Kruges mit ausladen­dem, stark profiliertem Ausguß. Md = 8 cm. (Abb. 7,13). Unterhalb des Gefäßrandes stehen die Buchstaben .. .HNB. (Abb. 3,10). Auch die Grube 34 hatte reichhaltige Funde geliefert. (Abb. 1,11). Es fanden sich die folgenden Gefäßscherben mit eingeritzten Zeichen: 1. Drag. 33. Mittelmäßig gut erhaltene Wandscherbe einer Sigillata mit dunkelrotem, hellglänzendem Überzug. Md = = 10,2 cm. Am unteren Teil sind die Buchstaben IA. .. (Abb. 2.5). 2. Drag. 37. Ziemlich gut erhaltene Wandscherbe einer Sigillata mit Brandspuren auf dem dunkelroten Überzug. Md = = 21,1 cm. Unter dem Gefäßrand sind die Buchstaben AI lesbar. (Abb. 3,6). 3. Stark abgenutzte, auf der Außenseite schwarzgebrannte Bodenscherbe einer fußlosen rotbemalten Sigillataschüssel. Bd = 19,5 cm. Auf der Unterseite ein M, das nach dem Brand eingeritzt worden war. (Abb. 3,5). Grube 36 war an der Nordseite des Hauses Nr. 74. (Abb. 1,13). Hier war eine fragmentarische, mäßig gut erhaltene Sigillata (Typ. Drag. 31) mit hellrotem, glänzendem Überzug gefunden worden. Vom Bodenstempel sind nur die zwei ersten Buchstaben erhalten, doch vom zweiten kaum die Hälfte: AB/R. H = 8, Md = 26, Bd =11,6 cm. (Abb. 7,10). Der Standring trägt ein eingeritztes Zeichen. (Abb. 4,4). Abschließend soll hier noch ein Einzelfund von „Papsziget" gennant werden: die Wandscherbe einer ebenbodigen Schüssel mit Rotmalerei am oberen Teil. Md = 26 cm. (Abb. 7,19). Unterhalb des Randes eingeritzt die Inschrift: AVRI (Abb. 3,7). In einigen Fällen verursacht die Zeitstellung der einzelnen Stücke keine allzugroße Schwierigkeiten. Auf 17 Gefäßen bzw. Scherben ist das Meisterzeichen erhalten geblieben, von denen aber 6 überhaupt nicht identifizierbar sind. Die Sigillata aus Grab 182 hatte der Meister VENICA­RUS hergestellt (das V-E, N-I sind als Ligatur geschrieben). Dieser Meister arbeitete unter Hadrian und in der antoni­nischen Zeit in Heiligenberg und Rheinzabern. 5 Zur genaue­ren Datierung kann der eingeritzte Name SILVINIANVS — dessen Träger ein aus dem Osten stammender Mann gewesen sein dürfte — herangezogen werden 6 . Die cohors Hemesenorum kam 184/85 nach Intercisa 7 , vor diesem Zeitpunkt kann mit der Anwesenheit östlicher Volksele­mente in Intercisa nicht gerechnet werden, so daß wir zwei­felsohne annehmen können, daß der Besitzer die Sigillata entweder ganz am Ende des 2. Jahrhunderts oder im begin­nenden 3. Jahrhundert erworben hatte. Auch die später übliche Form des Namens bestätigt diese Datierung. Ein Hinweis dafür, daß das Gefäß am Ende der antoninischen Epoche, d. h. in Rheinzabern angefertigt worden war, ist auch der beinahe unversehrt erhaltene Überzug der Sigil­lata. Das 2. Gefäß aus dem Graben A trägt den Meisterstem­pel MARINVS F. Dieser (oder diese) Meister arbeitete (oder arbeiteten) in Heiligenberg und in Rheinzabern seit der Regierungszeit Trajans bis in die späte Antonini—Zeit. 8 Die genauere Datierung — nämlich auf den Beginn des 2. Jahrhunderts — läßt die Lesung des auf dem Gefäßboden eingeritzten Namens — FLA(VIVS) — gegebenenfalls zu. Aus derselben Fundstelle stammt auch die 3. Gefäß­scherbe, auf der STABILIS F zu lesen ist. Auch dieser Meister arbeitete in Rheinzabern in der Antonini—Zeit, 9 somit gehört die Sigillata in das mittlere 2. Jahrhundert bzw. in die zweite Hälfte desselben. Der Meister, von dem das ebenfalls hier gefundene 5. Gefäß stammt, ist sicher COMITIALIS, der nach den Markomannenkriegen Waren zu liefern begann. 10 Auch Stück 10 von der Fundstelle ne­ben der Wasserleitung dürfte diesem Meister zuzuweisen sein. Das 6. Stück aus dem Graben A trägt den Stempel SVNNAF. Der Name könnte in rückläufiger Lesung s F. OSWALD, Index of Potters'Stamps, Margidunum 1931, 328. 6 L. BARKÓCZI, The Population of Pannónia from Marcus Aurelius to Diocletian, A. Arch. Hung. 16,1964, 324; cf. A. MÓCSY, Die Bevölkerung von Pannonién bis zu den Markomannen-Kriegen, Budapest, 1959, 190. 7 J. F1TZ, Mikor került a cohors I milliaria Hemesenorum Intercisába? (Wann kam die cohors I milliaria Hemesenorum nach Intercisa?), AÉrt, 86, 1959, 142. — Es dürfte hier nicht unerwähnt bleiben, dass auch J. Fitz die Etagengräber mit Brandbestattung der cohors I Hemesenorum zuweist. Obwohl derartige Bestattungen auch in anderen Teilen des Imperiums häufig waren, trifft seine Annahme für Intercisa zu, weil sie auch durch eine im Osten geläufige Namenform bestätigt zu sein scheint. 8 F. OSWALD, o.e. 187. » F. OSWALD, о. c. 306. "» p. KARNITSCH, Die Relief-Sigillata von Ovilava, Linz, 1959, 43, 89

Next

/
Oldalképek
Tartalom