Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 6.-7. 1965-1966 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1966)

Tanulmányok – Abhandlungen - Kralovánszky Alán: Die landnahmezeitliche Rinderbestattung von Sárbogárd. VI–VII, 1965–66. p. 89–96. t. XLVII– XLVIII.

eines anderen bulgarisch —türkischen Volks­stammes, dann sprach man hier eine Sprache mit der bezeichnenden tschuvaschen Prägung und dann bedeutete das Wort 'tinó' ein Färsen­kalb. Es ist aber unvorstellbar, dass man einen Mann nach einem weiblichen Tier benannt hät­te. Ausserdem lag in dem Gräberfeld keine ein­zige Frau, deren Grabbeigaben einen besonde­ren Reichtum und eine hohe soziale Stellung bezeugt hätten, die somit der Träger des Na­mens gewesen wäre. Nebenbei sei bemerkt, dass im ungarischen Sprachgebrauch das Wort 'borjú' ( = Kalb, ein junges Rind ohne Geschlechtsangabe) weder heute 46 noch früher 47 auch den geschlechtlichen Unterschied angegeben hatte. Neben diesem aus dem Bulgarisch-Türkischen stammenden Wort 48 wird auch der Ausdruck 'üsző' ( = junge Kuh) diskutiert, doch scheint es finnisch —ugrischer Herkunft zu sein. 49 Weil aber in der finnisch — ugrischen Sprache alle jungen, noch nicht ge­schlechtsreifen Tiere mit der Bildungssilbe (Ab­leitungssilbe) 'fi' bezeichnet wurden, bedeutete das Wort 'tinó' möglicherweise ein männliches Tier. 50 3. Ein Blick auf das Bestattungsfeld von Sár­bogárd überzeugt davon, dass es mit den ande­ren klassisch-landnahmezeitlichen* Gräberfel­dern des 10. Jahrhunderts vollkommen überein­stimmt. 51 Nur hinsichtlich der Grabsitte begeg­nen Abweichungen, die auf eine Kultur türki­scher Prägung hinweisen. Von diesem Stand­punkt aus untersuchen wir hier die Frage nur im Zusammenhang mit der Rinderbestattung, 52 und diesbezüglich stehen uns ausser den bereits erwähnten Angaben von Sarkel folgende weite­re Ermittlungen zur Verfügung: a) Im Grab 22 — einem Frauengrab aus der ersten Hälfte der Awarenzeit in M ó r-Akasz­1 ó d о m b hatte man den Schädel eines Kal­Vom religionsgeschichtlichen Standpunkt aus wäre noch zu prüfen, ob es sich hier um eine isolierte Erscheinung handelt oder nicht. Neben 46. MNyÉrtSz 1 (1959) 682. 47. I. SZAMOTA—GY. ZOLNAI: op. cit. 87. 48. G. BÁRCZI: Magyar szófejtő szótár (Ungarisches Her­kunftswörterbuch) 24. 49. Ibid 327; MNyÉrtSz 6 (1962) 117. 50. Dagegen hatte sich jüngst L. Muradin geäussert: MNy 58 (1962) 481—483; M. KERTÉSZ: MNy 7 (1911) 293—298. 51. B. SZŐKE: RégTan 1 (1962) 9—26. 52. Das Gräberfeld wird von Kinga К. Ery aufgearbeitet Alba Regia VII.). Mit der vorliegenden Studie wollen wir ihren Erkenntnissen nicht vorgreifen, und erwähnen nur die von ihr erhaltenen wichtigsten Angaben. 53. GY. TÖRÖK: Arch. Ért. (1954) 54. Ibid hatte auch S. В ö к ö n y i seine Studie über die Bestimmung des Geschlechts und des Alters veröffentlicht. 54. S. BÖKÖNYI: Arch. Ért. 81 (1954) 54. .55. A. BÁLINT: Csanád-Arad-Torontál vármegyék régészeti Bes und seine beiden Vorderbeinknochen ge­funden. 53 b) Von einem ähnlichen Fund hatte man auch bei der Ausgrabung des gleichalten Gräberfeldes von Mohács-Téglagyár berichtet. 54 c) Im Männergrab 1 des Deszker awarenzeit­lichen Gräberfeldes „P" fand sich unter den Speisenopfern neben drei Pferde- und einem Schafsschädel auch ein Rinderschädel. 55 d) Im Grab 86 des Mluner awarenzeitlichen Gräberfeldes bei Veliki in Istrien war ein voll­ständiges Kalb bestattet worden. 56 e) Von den 45 Gräbern des Gräberfeldes von Gyenesdiás, das dem 9.—10. Jahrhundert angehört, waren aus 30 Gräbern die Lenden­knochen (femur) von Kälbern zutage gekom­men. 57 f) Über einer Männerbestattung in einem Kurgan aus dem 11. Jahrhundert in Torskaja Stanica (am nördlichen Donec) sind 6 vollstän­dige Kälber und eine teilweise Pferdebestattung zum Vorschein gekommen. 58 g)In dem Gräberfeld des 10. Jahrhunderts in Szeged-Makkoserdő hatte man in Grab 3 den Phalangisknochen III eines Kalbes ge­funden. 59 h) Aus dem bekannten Wikinger Gräberfeld von Birka in Schweden veröffentlichte H. Arb­mann Gürtelschmuck mit Rinderkopf-Darstel­lungen. 60 Im Anschluss an die Glaubensvorstellungen vom Rind soll hier eine auf uns überkommene Legende vom mongolischen Khan Bogda Gesser berichtet werden: Einem Rind wurde die Haut unauf geschnitten abgezogen; nachdem das Fleisch verzehrt war, tat man die Knochen wie­der zurück in die Haut. Dann wurde die Haut beim Schwanz erfasst und durch die Luft ge­schwungen und das Kalb erstand wieder zu neuem Leben. 61 den obigen Erwägungen könnte noch Folgendes als Anhaltspunkt dienen: 1. In Debrecen war ein Goldbeschlag aus katasztere 19411. 22. Für diese Angabe bin ich Bálint Csa­nád zu Dank verplichtet. 56. Diese Angabe seiner Ausgrabungen hatte mir В r. M a r u ­sie (Pula) bereitwillig mitgeteilt. 57. K. SÁGI—A. KRALOVÁNSZKY : Ausgrabungen 1963. 58. SZ. A. PLETNEVA: MIA 62 (1958) 1961—162. 59. G. FEHÉR— К. ERY— A. KRALOVÁNSZKY: RégTan (1962) 69—70. Hier berichtigen wir den auf S. 66 desselben Bandes unterlaufenen Fehler im Zusammenhang mit dem Fund von S к а 1 ic а , dass nämlich dort ein Rinderzahn gefun­den worden wäre. Es war der Zahn eines Schweines. Vergl. L. KRASKOVSKA: AR (1954) 351—352. 60. H. ARBMAN: Birka I (Stockholm. 1940, 1943) 61. Veröffentlicht hatte es GY. LÄSZLÖ: ösvallásunk egy sza­mosháti kocsis történetében (Die ungarische Urreligion in der Erzählung eines Kutschers von Szamoshát) (Kolozs­vár 1945) 26. IV. 95

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