Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 6.-7. 1965-1966 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1966)

Tanulmányok – Abhandlungen - Bakay Kornél: Gräberfeld aus den 10–11. Jahrhunderten in der Umgebung von Székesfehérvár und die Frage der fürstlichen Residenz. Archäologische Studien zu der Frage der ungarischen Staatsgründung. II. VI–VII, 1965–66. p. 43–88. t. XVI–XLVI.

Ansicht nach — trotz der darin enthaltenen zahl­reichen beachtenswerten und wertvollen Ergeb­nisse, die gegebenen Möglichkeiten nicht volls­tändig ausgenützt, die sich durch die Untersu­chung des Materials von einem anderen Blick­punkt aus boten. Das Wesentliche ihrer Forschungsmethode umriss A. Kralovánszky in einer seiner früheren Studien. 8 Zweifelsohne kommt den antropologischen Angaben bei den archäologischen Forschungen eine grosse Bedeutung zu, denn ohne Anthropo­logie wäre ja die ethnische Sichtung der Grä­berfelder fast unmöglich. Der grosse Wert der erwähnten Studie von K. K. Ery und A. Kralovánszky liegt eben darin, dass sie bei ihren Untersuchungen den anthropologi­schen Daten einen bedeutenden Platz eingeräumt hatten. Es fragt sich nur, ob die Methode, die sie dabei anwenden, die erfolgreichste ist. Das Wesentliche ihrer Methode erläutern sie mit folgenden Worten: "Eine Bewertung des Fundzusammeneshanges können wir nur dann geben, wenn unsere Angaben gleichartig (ho­mogen) sind. Um eine Gleichartigkeit erzielen zu können, bietet sich in unserem Fall nur eine Möglichkeit, ein mathematischer Ausdruck, der nicht nur die gleiche Ausdrucksmöglichkeit si­chert, sondern auch die Exaktheit gewährleistet. Eine Datenaufnahme auf mathematischer Ebe­ne ist auch deshalb zweckentsprechend, weil der Zahlwert für jedermann den gleichen Beg­riff bedeutet, somit die Möglichkeit eines Miss­verständnisses viel geringer ist." "Darüber hi­naus besteht aber auch die Möglichkeit, dass wir mit der Methodik der mathematischen Sta­tistik auch die Wahrscheinlichkeitsrechnung in die archäologische Forschung, die mit so vielen problematischen Faktoren arbeiten muss, ein­schalten können." 9 Ich bin der Meinung, dass diese statistische Methode in sich nicht genügt. Nicht nur deshalb nicht, weil eine Vereinheitlichung mit einer ge­wissen Schematisierüng verbunden ist, weil die Nüchternheit der Zahlen die von Menschen­hand geschaffenen Gegenstände ihrer „Mensch­lichkeit" beraubt. Darüber hinausgehend sehe ich aber im Falle der Gräberfelder in der Um­gegend von Székesfehérvár auch noch andere Schwierigkeiten. Es ist bekannt, dass keines der Gräberfelder in der unmittelbaren Umgebung von Székesfe­hérvár vollständig freigelegt ist. Schon diese Tatsache an sich macht eine Darstellung der zum Vorschein gekommenen Funde mittels Zah­len fraglich. In diesem Fall ist nämlich eine prozentuale Teilung die Funktion ganz vager Koeffizienten wäre, und kann — meiner Ansicht 8 KRALOVÁNSZKY 1909:17-3® 9 ERY—KRALOVÁNSZKY 1960:497-498 und 1963:69 nach — keinesfalls als sichere Grundlage einer allgemeinen Rekonstruktion dienen. Ich werde später auf diese Frage noch zu sprechen kommen, umso mehr, weil die behan­delte Studie zahlreiche interessante Aussagen enthält. * ;;- * Methode der Grabbeschreibung Bei der Beschreibung des Fundmaterials schenkte ich vornehmlich zwei Gesichtspunkten ein besonderes Augenmerk: 1. Die Beschreibung muss leicht verständ­lich, klar und genau sein. Um das angestrebte Ziel erreichen zu können, war ich bestrebt — den Gegebenheiten gemäss — die Gegenstände richtig zu bennen und aufzuteilen. Ich gebrau­che z. B. wissentlich nicht den Ausdruck „Haar­ring", weil die Bestimmung dieser Reifen noch nicht einwandfrei geklärt ist. Anstelle des Haarrings gebrauche ich den Ausdruck "Rei­fen". Auch von den Gegenständen, die in die Mu­seen eingeliefert und dort inventiert wurden, sind zahlreiche Stücke abhanden gekommen, noch dazu leider die schönsten Exemplare. In derartigen Fällen blieb mir nichts anderes üb­rig, als die Beschreibung der Inventare oder Publikationen wörtlich — selbstverständlich unter Anführungszichen — zu übernehmen. 2. Der Grossteil der Funde ist veröffentlicht, häufig sogar nicht nur einmal. Da eber die Grabbeschreibungen mitunter weder miteinan­der, noch mit den Inventarvenzeichnissen über­einstimmen, gebe ich überall die Unterschied­lichkeiten an und verweise — anhand meiner Untersuchungen — darauf, wo der Fehler un­terlaufen ist. Es kommen naturgemäss auch Fälle vor, dass Fundgruppen dewart vermischt sind, dass eine Sonderung — weil entsprechende Belege fehlen — unmöglich ist. Dies bezieht sich vornehmlich auf die Grä­berfelder von Demkóhegy und Maroshegy I. Immerhin wäre eine Absonderung der Funde nach Gräberfeldern und innerhalb dessen auch nach Gräbern wichtig, weil sonst eine ethni­sche Sichtung nicht möglich ist. Die Beschreibung der Gräber erfolgt auf­grund der allgemein üblichen Gesichtspunkte. In jenen Fällen aber, wenn anthropologische Beobachtungen eines oder des anderen Grabes fehlen, oder wenn nur anthropologische For­schungsergebnisse vorhanden sind, die aber kei­nem Grab angeschlossen werden können, bringe ich die anthropologischen Wahrnehmungen am Ende der Grabbeschreibungen. 44

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