Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 6.-7. 1965-1966 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1966)

Tanulmányok – Abhandlungen - Bakay Kornél: Gräberfeld aus den 10–11. Jahrhunderten in der Umgebung von Székesfehérvár und die Frage der fürstlichen Residenz. Archäologische Studien zu der Frage der ungarischen Staatsgründung. II. VI–VII, 1965–66. p. 43–88. t. XVI–XLVI.

* GRABERFELDER AUS DEN 10—11. JAHRHUNDERTEN IN DER UMGEBUNG VON SZÉKESFEHÉRVAR UND DIE FRAGE DER FÜRSTLICHEN RESIDENZ* Archäologische Studien zu der Frage der ungarischen Staatsgründung IL Einführung Die ungarische archäologische Forschung hat bis jetzt die landnahmezeitliche und früh­árpádenzeitliche Geschichte der Umgebung von Székesfehérvár — mit Ausnahme der Umge­gend der Basilika — ziemlich vernachlässigt. Doch sind die Schwierigkeiten, bzw. die häufig unbezwingbaren Hindernisse, die einer in jeder Hinsicht befriedigenden Forschung im Wege standen, d. h. auch gegenwärtig noch bedau­erlicherweise im Wege stehen, nur allzugut bekannt. Aus der Umgebung von Székesfehérvár sind elf landnahmezeitliche, bzw. früh-árpáddenze­itliche Gräberfelder, d. h. Teile von Gräberfel­dern bekannt. Die Aufzählung erfolgt in der chronologischen Reihenfolge, in der die Funde zum Vorschein kamen, d. h., in der die Gräber freigelegt wurden : Demkóhegy (Funde kamen im Zeitraum von 1878—1912 zutage), Maroshegy I (1892 und 1894), Maros ­hegy II (1911 und 1913), S ár keresztúr i út (1916), Kanizsai út (1915 und 1917), Rádiótelep (1923 und 1924), Sóstó (1925 und 1934), Szárazrét (1935), Táci út (1943 und 1948), Móri út (1922 und 1950). Gesondert erwähne ich noch das Grä­berfeld bei der Basilika 1 und die drei Gräber, die bei Sóstó-Vízművek 1956 freigelegt wurden. Ein grosser Teil der Funde war nicht im Zuge systematischer Ausgrabungen ans Tageslicht gekommen: ein Teil wurde bei Feldarbeiten zutage gefördert, während andere Funde Opfer nicht fachkundiger Dilettanten waren. Nur bei vier Gräberfeldern wurden die Ausgra­bunger* systematisch betrieben. Eine besonders eifrige Tätigkeit auf diesem Gebiet entfaltete der Arzt J. Lichtneckert in der Umge­bung von Székesfehérvár. Charakteristisch für seine Arbeit ist, dass er 1913 u. a. in Maros­hegy 400 Schädel ausgegraben hat, ohne dabei die Fundumstände beobachtet oder festgehalten zu haben. 2 Die ungenaue Art der Freilegung führte dann zu einer Versmischung der Funde. Dies und der Umstand, dass von keinem einzi­gen Gräberfeld eine Karte angefertigt wurde — und wenn, dann, war sie abhanden gekom­men — erschwert die Forschung. Auch die Aufzeichnungen sind bedauerlicherweise lü­ckenhaft, in manchen Fällen sogar einander widersprechend. Der Grossteil der Funde wurde bereits publi­ziert und es könnte mit Recht die, Frage ges­tellt werden, was eine erneute Beschreibung der Funde eigentlich notwendig macht? Vor allem müssen wir uns auf die oben ge­nnanten Gründe berufen. Die drei Gründe, derentwegen eine Sichtung und Neuordnung des Materials — den Mögli­chkeiten entsprechend — erforderlich ist, sind: 1. Bei dem beachtenswerten Aufschwung un­serer landnahmezeitlichen Archäologie 3 ver­steht es sich von selbst, dass sich das Augen­merk der Forscher auch auf dieses wichtige Gebiet Westungarns richtete. Von besonderer Bedeutung erscheinen die Gräberfelder von Szé­kesfehérvár im Widerschein der neueren For­schungen von B. Szőke. 4 2. In den vergangenen Jahren befassten sich mehrere Studien mit dem archäologischen 5 und anthropologischen 6 Material der Gräberfelder in der Umgegend von Székesfehérvár. 3. Noch immer steht eine kritische Bewer­tung des Fundmaterials der Gräberfelder von Székesfehérvár aus, ohne die aber ein Teil des Denkmalgutes sozusagen unbrauchbar, d. h. nicht verwertbar istj* Nach Begründung der Frage, warum eine Ma­terialbeschreibung notwendig sei, muss auch eine andere Frage beantwortet werden. Was motoviert eine neue Bearbeitung der Grabfun­de von Székesfehérvár? Die bereits erwähnte Studie von K. K. Ery und A. Kralovánszky hat — meiner * Diese Abhandlung beiruht auf zwei Kapiteln meiner Dip­lomarbeit, die ich lera auf dem Lehrstuhl für Alter­tumskunde der Eötvös-Lorand-Universität in Budapest gemacht habe. An dieser Stelle möchte ich dem Univer­sitätsprofessor Dr. Gyula László, Herrn Dr. Jenő Fitz, Direktor des István-Király-Museums (Székesfe­hérvár) und Herrn Dr. István Dienes Dank für die mir gewährte Unterstützung sagen. 2. Hälfte des Auf­satzes wird in der nächsten Nummer dieser Zeitschrift verö ff entli cht . 1 Das Gräberfeld neben der Basilika wird in der vorlie­genden Studie nicht behandelt. 2 MAROSI 1314:60 3 LÁSZLÓ 1961:13 4 SZŐKE 19öfl:32^46 und 1962 5 ERY—KRALOVÁNSZKY 1960:497-521 und 1963:69-89 6. ACS ADI—NEMESKÉRI 1959:493-564 und 1960:481-495 7 FEHÊR 1954' :92 und 1956:36 43

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