Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 6.-7. 1965-1966 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1966)
Közlemények – Mitteilungen - Fitz Jenő: Der Philippus-Münzfund von Tác. VI–VII, 1965–66. p. 169–170.
DER PHILIPPUS—MÜNZFUND VON TÁC 1963 wurde bei den Ausgrabungen in Tác ein Münzfund — bestehend aus zehn Denaren und einem. Antoninianus — geborgen. Die Münzen lagen verstreut im Eingang, der von der Strasse in das Gebäude führte, das sich unter der im 4. Jahrhundert erbauten altchristlichen Basilika befindet, in einer Tiefe von 203 cm. 1 Unter der Basilika lagen die Münzen noch tiefer, d. h. auf dem, Fussboden des Bauwerkes, das uns vorläufig nur zum Teil bekannt ist. Die Münzen und die anderen Funde lassen erkennen, dass das grosse Haus in der Severi-Zeit erbaut worden war, u. zw. auf der dicken Brandschichte, die die Verwüstungen der Markomannenkriege dokumentiert. Aber auch die Bruchstücke der schönen Wandmalereien orientalischer Prägung mit Bildnissen in grossen Medaillons deuten auf das 3. Jahrhundert. Ein Teil der Wandmalereibruchstücke war russbedeckt, eine Folge des Brandes, dem das Haus um die Mitte des 3. Jahrhunderts zum Opfer gefallen war. Dieser kleine Münzfund liefert neue Beiträge zu dem Verfall des Hauses. Der Fund enthält folgende Münzen: Geta Caesa r 1. BMC 220 Denar 1 St 200—'202 Rom Caracalla 2. BMC 94 Denar 1 St. 214 Rom Elagabalus 3. BMC 133 Denar 1 St. 219—220 Roam 4. BMC 229 Denar 1 St. 220—222 Rom Severus Alexander 5i. BMC 63 Denar 6. BMC 254 Denar 71. BMC 87S Denar lulia Mamaea 8. BMC 11091 Denar Maximinus 9. BMC 137 Denar Gordianus III. M. RIC 130 Denar 1 St. Ende 222 Rom 2. emissio 1 Sit. 2215 Rom 5. emissio 1 St. 232 Rom 15. emissio 1 St. östliche Präg. 1 St. 23ß 237 Rom 3. emissio 1 St. Sommer 2141 Rom Philippus iunior 11. RIC 218d Antoninianus 1. St. 244—246 Rom Die gefundenen Münzen, die 42—44 Jahre umfassen, haben mit Ausnahme der drei Severus AlexanderDenaren — die kaum gebraucht sind — noch Prägeglanz. Das zeitlich letzte Stück des Fundes ist der Philippus iunior Antoninianus mit der Kehrseite PRINCIPI IVVENT, durch den das Vergraben des Fundes auf 244—246 oder auf die nachfolgenden Jahre gesetzt werden kann. Der Umstand, dass es sich um wenige Münzen handelt, und der zeitliche Abstand der zwischen den einzelnen Stücken besteht (12/14 — 5/6 — 0/3 — 0/2 — 3 — 7 — 4/5 — 4/5 — 3/5 Jahre), schliesst die Möglichkeit nicht aus, dass die Münzen mehrerer Jahre nach der Herausgabe des letzten Antoninianus — (wenn wir 3/4 Jahre als durchschnittlichen Abstand rechnen) — möglicherweise erst 247—250 in die Erde gelangt waren. Demnach kämen an erster Stelle die Philippuszeitlichen Kriegsgeschehnisse als Ursache des Verbergens der Münzen in Frage. Die Angriffe der Barbaren gegfen Dazien, Moesia inferior und Thrazien hatten bereits ein bedrohliches Aus mass angenommen. Der pannonische Fund bezeugt aber, dass die Jahre auch über dem Donauknie nicht ganz ohne Unheil vorübergegangen waren. 2 Die Forschung hatte bereits früher den Titel des Philippus Germanicus maximus seinem Sieg über die Quaden zugeschrieben. 3 Im vergangenen Jahrzehnt waren die epigraphisch ein und archäologischen Belege dieser Kriegshandlungen in mehreren Studien zusammengefasst worden: 4 u.a. die auszeichnenden Attribute der Legionen I und II adiutrix, XIV gemina, der ala III Augusta Thracum sag. с R. und der cohors VII Breucorum Philippiana, 5 der Münzfund von Bakony-Szombathely, 6 die Aktionen einer der vexiTlationen der legio II Augusta im Umkreis von Brigetio, wo die im Geldverkehr eingetretenen Verändrungen, der Umstand, dass die Gräberfelder zeitweilig nicht mehr belegt wurden, an tiefgreifende Verheerungen denken lassen. 7 Letztenendes wurde auch die Verbesserung der Strassen zwischen Brigetio-Aquincum und Aquincum-Duhaszentgyörgy 8 wahrscheinlich nach der Wiederherstellung der Ordnung vorgenommen. Das Fundmaterial läset sich nicht nur räumlich auf den nördlichen Teil von Pannónia inferior abgrenzen, u. zw. ungefähr von Brigetio bis Bölcske, sondern auch zeitlich. Die dem Philippus in Niederpanononien errichteten Meilensteine bilden entschieden zwei Schichten. Die erste, frühere Gruppe bezieht sich auf die Verbesserung der Strassen in verschiedenen Teilen des Imperiums. 9 Auf dem Stein von Csév 10 und dem von Budafok 11 fehlt noch der Konsulartitel des Philippus, somit können diese beiden Steine auf 244 datiert werden. Diesen beiden kann vermutlich auch Meilenstein von Süttö angeschlossen werden, der im Gegensatz zu den späteren Inschriften Philippus nur invictus Aug(ustus) nennt, 12 Dieser Stein stand XI m.p. von Brigetio entfernt, doch blieb von dort noch ein 1. Von der westlichen Schwelle der Villa I gemessene Höhe. 2. L. BARKÓCZI: Intercisa IL AH 36 (1957) 525; A. MÖCSY: RE Suppl. 9 (1962) 565. 3. W. ENSSLIN: САН 12 (1939) 90—91; A. CALDERINI: I Severi. La crisi dell'impero nel III secolo. (Bologna 1949) 151. 4. Neben den erwähnte Arbeiten von L. BARKÖCZI und A. MÖCSY cf. noch J. FITZ: Epigraphica 23 (1961) 87—89. 5. L. BARKÖCZI: Brigetio, DissPann 11/22 (1951) Nr. 242; CIL III 10619, 143546; B. KUZSINSZKY: Arch. Ért. 43 (1929) 51; E. VOR3ECK: Militärinschriften aus Carnuntum (Wien 1954) 51, 59; CIL III 4626, 4627 = 11334; J. SZILAGYI: Inscriptiones tegularum Pannonicarum, DissPann II/l (1933) 91. 6. F. ROMER: AK 5 (1865) 118—137; Von diesem Münzfund wollen wir in der Folge absehen. Die Kehrseite des AEQVITAS AVGG kann nicht vor 247 datiert werden, der Fund wurde nach den behandelten Ereignissen begraben. K. PINK: NZ 68 (1935) 31. 7. L. BARKÖCZI: Intercisa II, AH 36 (1957) 525. 8. CIL III 3641, 4626, 4627 = 11334, 4631, 11326, 11328, 11329, 11336, 11337, 14354«; E. VÁGÓ: Arch. Ért. 86 (1959) 73. 9. A. STEIN: RE 10 (1919) 766. 10. CIL III 4634. 11. CIL III 10627. 12. CIL HI 4626. 169