Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 4.-5. 1963-1964 – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1965)
Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: Pannonien und die Klienthel-Staaten an der Donau. IV–V, 1963–64. p. 73–85.
Funde kamen auf einer fast geraden, 15—20 km breiten Wegstrecke zwischen der Don ш und Debrecen zum Vorschein, und bezeichnen zweifellos die einstige römische Strasse, längs der die Verbreitung der römischen Waren naturgemässs grösser, und wo auch das römische Geld in grösseren Mengen im Umlauf war. Doch ermöglicht eine Untersuchung der Fundorte auch weitere Folgerungen: im allgemeinen lagen sie in einem gleich grossen Abstaiid von einander entfernt, etwa 30—40 km, das 20—25 römischen Meilen entsprach. Es ist anzunehmen, dass die behandelten Funde nicht nur längs der Römerstrasse, sondern möglicherweise auch in der Nähe von Stationen gefunden wurden, deren Spuren schon ein Hinweis dafür sind, dass auch hier — ebenso wie im markomannischen und quadischen Gebiet — längs der Römerstrassen in bestimmten Abständen Stationen errichtet waren. Auch die geographische Lage der angeführten Fundorte spricht dafür: die Funde von Jászberény, Tiszaderzs und Hortobágyhíd waren bei Furten zutage gekommen, sie stammen somit von Orten, wo mit grösster Wahrscheinlichkeit mit einer römischen Station zu rechnen ist. Diese Betrachtungen lassen den verloren gegangenen römischen Sarkophag von Debrecen in einem ganz anderen Licht erscheinen, den A. Balla mit der Bemerkung publiziert hatte, dass er aus Aquincum nach dort verschleppt worden war. 111 Münzen bezeugen aber, dass Debrecen seit Vespasianus in ständigen Beziehungen zu dem Imperium gestanden hatte, und es ist denkbar, dass im Stadtgebiet von Debrecen eine römische Station war. In diesem Falle wäre die Annahme nicht unbegründet, dass der Sarkophag die sterblichen Reste der Tochter eines römischen stationarius — eines, an die Wegstation beorderten römischen Soldaten — enthielt. In diesem Fall würden wir anstelle der an und für sich unannehmbaren Deutung der 6. Zeile: Casparßa?) folgende Korrektur der 4—7. Zeilen vorschlagen: Ael. Victorinus vei. I leg. II. adi. ex eq. et / c(uram) a(gens) sftationis) P[ ?], A<e)l. [Val]en/tin(a) usw. Die anderen Strassen, die durch sarmatisches Gebiet führten, und deren Stationen können mit den gleichen Methoden schwieriger ermittelt werden. Das derzeit noch unzulängliche Fundmaterial lässt z. B. die Feststellung der Strasse, die vom Lager am Rákosbach über Gri114 A. BALLA, Arch. Ért. 89 (1962) 188. 115 HUSZÁR: LXVIII. Nr.; KERÉNYI: Nr. 146. 116 S. SOPRONI, op. cit. 42. 117 Ibid. 118 HUSZÁR: Nr. CCXL; KERÉNYI: Nr. 71. 119 S. SOPRONI, op. cit. 42. 120 HUSZÁR: Nr. CCXXXVIII; KERÉNYI: Nr. 43. 121 PARDUCZ: 27 29. 122 HUSZÁR: Nr. XCIII-CI; KERÉNYI: Nr. 5, 7, 33. 64, 104, 131, 152, 155, 158-160, 163. 123 PARDUCZ: I. 32; II. 27; K. SZABÖ: FA 1/2 (1939) 105. döllő, Aszód, Hatvan (grosse Bronze des Philippus pater" 5 ) nach Miskolc führte 118 oder aber die Strassenlinie, die vom Wachtturm in Nógrádverőce durch das Katharinental dem lauf der Ipoly folgte, nicht zu. 117 Im südlichen Teil des Donau-Theissgebietes war das Strassennetz dichter, die ungefähr 20 km breiten Geländestreifen der einzelnen Strassen näherten sich einander, überschnitten sich sogar, die Dichte des Strassennetzes ermöglichte aber eine allgemeinere Verbreitung der römischen Handelswaren und steigerte den Geldverkehr, als dies in weitab von den Strassen gelegenen Gegenden möglich gewesen wäre. Die Strasse, die vom Lager auf dem Március 15.-Platz ausging wird durch den Münzfund in der Lónyai Strasse, ferner durch die Station in Üllő (hier war die grosse Bronzemünze von Antoninus Pius zum Vorschein gekommen" 8 ) bestimmt. Ob nun die Strasse über Cegléd und Szolnok nach Dazien führte, 110 ist derzeit durch Funde noch nicht erwiesen. Dieser Weg ging — dem Anschein nach — von Szolnok über Törökszentmiklós (belegt durch einen Sabina Denar) 10 weiter ostwärts. Weit weniger zweifelhaft ist die nach Kecskemét führende Strasse, die vermutlich gleichfalls über Üllő ging, dann über Ladánybene; die dortigen Funde: stark profilierte und emaillierte Fibeln, ein Vorlegeschloss mit Gesichtsdarstellung sind eindeutig römisch-provinziale Funde. 121 In Kecskemét können wir mit Gewissheit eine römische Station voraussetzen. Auch hier sind — ähnlich wie in Debrecen — Münzen von Vespasianus bis zum 4. Jahrhundert vertreten (13 Stück), 122 aber auch provinziale Funde sind zum Vorschein gekommen. 12 ' 5 Möglicherweise schloss sich hier die aus Intercisa kommende Strasse ап. ш Von Kecskemét führte eine Strasse nach Csongrád, 125 von wo uns neben dem bereits erwähnten Ziegel Münzen aus dem 2. Jahrhundert, die mit Traianus beginnen, 120 und provinciale Funde bekannt sind, 127 während die andere über Kiskunfélegyháza (Antoninus Pius Denar, 128 kleine Bronzemünzen des 4. Jahrhunderts, ein provinzialer Bronzespiegel und Fussbecher 120 ) und Felsőpusztaszer (Antoninus Pius Denar, 130 römische Fibeln und Gefässe 131 ) nach Szeged, an die Mündung der Maros führte. In der Umgegend von Szeged konnten — ziemlich verstreut —• Münzfunde von Hadrianus bis zum 4. Jahrhundert 132 beobachtet werden, die sich vornämlich 124 A. ALFÖLDI, Bp. tört.. 189; L. NAGY, Bp. tört. 383, Landkarte. 125 Ibid. 126 HUSZÁR: Nr. XXVII-XXXII; KERÉNYI: Nr. 10, 42, 46-47, 49, 119, 123-124. 127: PARDUCZ: I. 33, II. 27. 128..HUSZAR: CXIV. Nr.; KERÉNYI: Nr. 66, 169. 129 PARDUCZ: II. 27. 130 HUSZÁR: Nr. LH; KERÉNYI: Nr. 16. 131 PARDUCZ: I. 32. 132 HUSZÁR: CLXXXIII-CLXXXV, CLXXXIII-CXCI; KERÉNYI: 26-28, 77, 136, 140, 167-168, 170. 82