Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 1. – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1960)

Tanulmányok – Abhandlungen - Nagy Lajos: Adalékok a Fejér megyei jobbágyság történetéhez (1543–1768). – Daten zur Geschichte der Leibeigenen im Komitat Fejér (1543–1768). I, 1960. p. 77–98.

о? DATEN ZUR GESCHICHTE DER LEIBEIGENEN M KOMÏTAT FEJÉR Das neuzeitliche Bild, das das Komitat Fejér bie­tet, ist durch die Türkenherrschaft bedingt. Die Ober­herrschaft! der Türken begann auf dem Gebiet des Komitates mit der Eroberung von Buda und Székes­fehérvár in den, Jahren 1541 bzw. 1543 und dauerte ununterbrochen fast zwei) Jahrhunderte lang. Diese Ereignisse zeitigten dann jene Umwandlungen, die während dieser Zeitdauer zu einem vollkommenen Stillstand der Entwicklung in diesem Raum führten. Die Angaben, die uns- über die damals hier herr­schenden Zustände erhalten blieben, sind äusserst spärlich. Nur in den türkischen Deiters, den Conscrip­tionslisten der steuerpflichtigen Wohnhäuser, in Donationsurkunden und in einigen Familienarchiven finden wir Daten, die uns Aufschluss über das Leben des Volkes; in unserem Arbeitsgebiet während der Türkenherrschaft geben. Die einzige, erhalten gebliebene Conscriptionsliste der steuerpflichtigen Wohnhäuser im Komitat Fejéi stammt aus dem Jahr 1543. Sie umfasst 50 Gemeinden aus den südwestlichen und westlichen Randgebieten des Komitates mit 255 Wohnhäusern. Diese Gemeinden und auch jene, die später in diesem Raum entstanden, sind seit dem Jahre 1550 in den Conscrlptionslisten des Komitates Fejér verzeichnet. Diese Zusammenschrei­bungen, ferner die Liste aus den Jahren 1573—1581, die das Verzeichnis der zum Dominium Palota gehörenden Dörfer enthält und die 1559—1581 erstellten Finanz­listen (defter) jener Dörfer, die der Nahie von Buda unterstanden, bezeugen, dass die meisten Hörigendör­fer des Kolmitates Fejér auch im 16. Jh.weiter fort­bestanden und dass die hörige Bauernschaft — wenn auch) der Zahl nach viel weniger geworden — weiter­lebte und ihre Dorfflur bestellte. In den Stürmen und Wirren des fünfzehnjährigen Krieges entvölkerten sich die meisten Gemeinden des Komatitesi Fejér infolge der Verheerungen und Ver­wüstungen die die kaiserlichen Truppen in diesem Raum anrichteten. Nach Beendigung des Krieges aber erfolgte eine Wiederbevölkerung der meisten Ortschaf­ten. In den verlassenen, einst ungarischen Siedlungen längs der Donau Hessen sich Serben nieder: Pentele, Almás, Adony, Ercsi, Érd, Venyim, Cikola, Szabolcs, U.S.W., wurden um diese Zeit zu serbischen Dörfern. Doch siedelten sich die Serben auch in anderen Ge­genden des Komitates an, beispielsweise in Sóskút, Föveny. Vájta, Cece, u.s,f. In die nördlichen und west­lichen Teile des Konütates — die im 17. Jh zu den Komitaten Komárom, bzw. Veszprém gehörten — kehrte die durch die Kriegsgeschehnisse verstreute Einwohnerschaft allmählich zurück und lebte im Verlauf des Jahrhunderts unter verhältnismässig friedlichen Umständen und es Hess sich sogar ein natürlicher Bevölkerungszuwachs verzeichen. : Die Conscription der steuerpflichtigen Häuser, die der ersten Hälfte des 17, Jahrhunderts in den Komitáten Komárom und Veszprém erstellt wurde, ferner die Conscription! aus der zweiten Hälfte desl Jahrhunderts, u.zw. aus dem Jahr 1660 auf dem Dominium von Csó­kakő, und nach der Befreiung von der Türkenherr­schaft die in den Jahren 1690—1700 angefertigten Zusammenschreibungen der Kammer ergeben hinrei­chende Daten und Belege für das stetige Wachsturn der Bevölkerung. Die Ortschaften des Komitates Fejér hatten anläss­lich der Befreiungskriege schwer zu leiden. Aust dem letzten Jahrzehnt der Türkenzeit haben wir von 66 be­wohnten Gemeinden Kenntnis. Imi Jahre 1685 wurden 65 Ortschaften conscriibiert, von, denen v 29 vollkommen unbewohnt und verödet waren. In den 26 bewohnten Dörfern aber waren nur 569 Häuser bewohnt, wäh­rend 720 leer und verlassen waren. Ausserdem wurden 10 Gemeinden vermerkt, in denen man nur unbewohn­te Häuser vorfand, u.zw. insgesamt 416. Die Einwoh­nerzahl des Komatites kann im Zeitraum der Befrei­ungskriege kaum höher als auf 3 000 geschätzt wer­den. Die Anzahl derjenigen, die geflüchtet waren, be­trug annehmbar 6 000. Mit der Rückeroberung von Székesfehérvár im Jah­re 1688 erfolgte auch die Befreiung des Komitates von der Türkenherrschaft. Doch sollte die Befreiung dem, hörigen, Bauerntum nicht den Frieden bringen, denn die durchmarschierenden und einquartierten kaiserlichen Truppen richteten zuweilen noch mehr Schaden an, als die Türken jemals angestiftet hatten. Auch lasteten die schier unermesslicherí Steuern und Urbarialpf lichten schwer auf der hörigen Bauernschaft. Unter solchen Umständen konnte das Leben nur schwer einen Aufschwung nehmen. Nur langsam fan­den die geflüchteten Hörigen wieder in ihre zerstör­ten Dörfer und! zu ihrer Arbeit zurück. Mit der Rückwanderung: begann aber auch der Zustrom neuer Siedler. Der überwiegend grössere Teil der neuen Siedler rekrutierte sich aus den Kreisen der ungari­schen hörigen Bauernschaft der verschiedensten Ge­biete. Der andere Teil bestand aus Serben, die unter Führung ihres Patriarchen Csernovics 1690 eingewan­dert waren. Im Jahre 1696 wurden'^ im Komitat; 48 Dörfer und 1455 hörige Bauernfamilien zusammengeschrieben.

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