Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 1. – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1960)
Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: Der Einfall der Langobarden und Obier in Pannonien im Jahre 166/167 n. u. Z. I, 1960. p. 63–69.
67 über fanden. Die Stärke dieses Heeres (jede Cohorte bestand 500 Mann) dürfte auch nicht mehr als 4500 Mann betragen haben. Unter den Kommandanten der beiden römischen Heere ist uns die Laufbahn des M. Macrinius Avitus Catonius Vindex auf Grund seiner Grabinschrift 30 ausführlich bekannt. Im Zuge des vorschriftsmässigen Avancements eines Offiziers aus dem Ritterstand wurde er ungefähr zur Zeit des Ausbruchs der Germanenkrieges 32 aus Britannien nach Pannonién versetzt, und zwar als praef(ectus) alae III (Augustae) Thrac(um sag. с R.), praef(ectus) alae (I Ulpiae) contar(iorum oo c. R.). Das Kommando der beiden alae wurde von der wissenschaftlichen Literatur verschiedentlich gedeutet: kommandierte er beide zugleich, 33 oder nacheinander" und welche stand zur Zeit des Feldzuges unter seinem Kommando wenn er sich nicht gleichzeitig befehligte? 35 Falls er die nächste Station seiner Laufbahn, p[r]oc(urator) prov(irnciae) Daciae Malv(ensis) schon als Lohin seines Sieges über die Germanen erreichte, konnte er zur Zeit des Feldzuges nur Praefekt der ala von Arnalbona gewesen sein. Es liegt auch auf der Hand, dass wir den Führer des Heeres im Kommandanten dieser tausendköpfigen Reitertruppe suchen müssen. (Die ala III Augusta Thracum sag. c. R. war eine Formation von 500 Mann, ihr Praefekt konnte den Komimandanten der alae von Arrabona und Matrica gegenüber nicht der Rangältere sein.) Das gemeinsamme Kommando der beiden alae in der Form, wie dies die frühere Forschung (so auch A. Alföldi) annahm, halten wir nicht begründet. Der cursus honorum gibt dafür keinen Anhaltspunkt, 30 auch liegen Arrabona und Azaum nicht so nahe zueinander (dazwischen befand sich ausserdem das Lager der legio I adiutrix in Brigetio), als dass ein gemeinsammes Kommando Sache der Selbstverständlichkeit wäre. Trotzdem gibt ;! " CIL VI 1449; ILS HOT; FLUSS, PW 14 (1930!) S. Ii63f. 11 Praef(ectus) coh(ortis) VI Gall(orum), trib(unus) mil(itum) leg(ionis) VI victr(icis). 32 FLUSS, op. cit. S. 164. аз E. RITTERLING, op. cit. S. 30; A. STEIN, PW 3 (1699) S. I«®]; E. RITTERLING, PW 12 (19215) S. 13971 ; FLUSS, op. cit. S. 164; W. WAGNER, op. cit. S. 31; A. ALFÖLDI, op. cit. S. 192. 34 W. ZWIKKER, op. cit. S. 86. 35 Trotz der grossen Literatur konnte sich keine einheitliche Auffassung ausbilden. Das Schwanken der Meinung kennzeichnet sich in der Behauptung von Fluss (op. cit. S. Ш), derzuvolge Macrinius Vindex zuerst die ala von Arrabona, dann jene von Azaum befehligte. Dies widerspricht der Reihenfolge des cursus honorum auf dem Grabstein, wäre aber natürlich auch an sich ganz lausgeschlosisen. Siehe diesbezüglich die folgende Zeilen. 315 Die Namen der beiden alae folgen nämlich ebenso hintereinander wie die übrigen, offenkundig nach einander errei: hten Würden. Die zweite Erwähnung des Wortes praefectus liesse sich sogar eher als eine Trennung deuten. Dagegen lässt sich nicht einwenden, dass statt der normalen très militiae bei M. Macrinius Vindex deren vier aufgezählt sind: in der militia quarta müssen wir eine aussergewöhnliche Auszeichnung für ritterliche Offiziere sehen. (E. BIRLEY, Carnuntum-Jahrbuch [1957] S, 19) 37 L. BARKÖCZI, op. Cit. S. 418 3 '* W. WAGNER, op. Cit. S. 78f. 31 Siehe ihre Aufzählung ebendort. 39 Dies wurde auch schon von L. Barkóczi erkannt, als er die ala zur Zeit des Einfalles der Langobarden und Obier im Standlager Ad Statuas (Vaspuszta) bei Arrabona erwähnt. (L. BARKÖCZI, Brigetio. DissPann 11/22 [1951] S. 26) L. Barkóczi hat später seine Ansicht verändert (op. cit. S. 418). Unsere Meinung siehe in der erwähnten Zusammenfassung. (Anm. 28) 40 Siehe ebenda. eine Möglichkeit, die Hypothese eines gemeinsammes Kommandos anzunehmen, wenn man die Geschichte der ala III Augusta Thracum sag. C. R. im II. Jahrhundert revidiert. L. Barkóczi verlegt den Lagerplatz dieser ala in der ersten Hälfte des II. Jahrhundertes nach Ad Statuas. 37 In den Jahren 149/150 nahm sie an der Unterdrüdkung, des Aufstandes der Mauern teil, nach ihrer Heimkehr wurde ihr das Standlager von Azaum zugeteilt. 37 * Ihr Denkmäler dort stammen aber ausnahmlos aus dem III. Jahrhundert. 38 Die Annahme der Vermutung, dass M. Macrinius Vindex 166/167 die ala III Thracum und die ala I Ulpia contariorum gleichzeitig kommandierte bekräftigt wahrscheinlich unser Standpunkt, dass die aus Thraken assentierte ala nicht um 150 nach Aziaum kam und beweist, dass sie auch 166/167 in Ad Statuas stand. 3 ' 11 Nach Azaum dürfte sie nur nach den Markomannenkriegen oder noch später, Ende des II. Jahrhundertes, vielleicht im III. Jahrhundert gelkommen sein. 40 Wir können daher in M. Macrinius Vindex den Kommandeur der ala von Arrabona und vielleicht wegen des kriegerischen Verhältnisses auch der von Ad Statuas erblicken, dem, auf Grund seiner Einteilung und der Stärke der ihm unterstellten Truppen, bei der Verfolgung, der eingebrochenen Germanen naturgemäss das Kommando des Reiterheeres zufiel. Die zeitgenössische Einschätzung seines Sieges lässt sich an seiner ausserordentlichen Karriere atomessen. Neben den für Offiziere des Ritterstandes erreichbaren dona militaria: den hastae purae II et vexillae II corona muralis et vallaris" wurde er Prokurator von Dacia Malvensis, 42 dann curator civitatis Ariminensis, Legat von Moesia superior 43 , hieran consul suffectus" Legat von Moesia inferior 45 und vielleicht schliesslich augiur) p(cpuli) R(omani) Quiritium. Das Ausserordentliche seiner Laufbahn lässt sich am besten an seinem Le-, bensalter erkennen: bei seinem Tode um 177—182, 46 41 W. ZWIKK"ER, op. cit. S. 86.; Auffallend ist jedoch der Text der Grabinschrift hinsichtlich der Verleihung der dona militaria in bell(o) Germ(anico) ab imp(eratore) M. Aur(elio) Antonino Aug(usto), dass heisst also, dass er ciiese Auszeichnungen erst von Marcus Aurelius bekam. Es besteht daher die Mögli.hkeit, dass sie 169 noch in Pannonién erhielt. 42 A. STEIN, Die Reichsbeamten von Dazien. (Budapest 1944) DissPann 1/12 S. 87 43 A. STEIN, Die Legaten von Moesien. (Budapest 1940) Diss Pann 1/11 S. 48. Verlegt seine Amtszeit auf 17». 44 Jahreszahl unbekannt, gegen 174. 45 Ebenda S. 79. In den Jahren nach 170 f . Unserer Meinung nach hat A. Stein die Laufbahn des M. Macrinius Vindex mit Rücksicht auf seinen frühen Tod ungebührlich zusammengedrängt. Wenn wir uns der Feststellung von Fluss anschliessen (Anm. 46) so starb er gegen 1771—182!. Da er nach seinen Tätigkeiten als Legat von Moesien vielleicht nur noch die Würde eines augur p. B. Quiritium bekleidete, halten wir es für unrichtig, seine beiden Amtszeiten als Statthalter in den Anfang des Jahrzehnts nach 170 zusammenzudrängen. Es scheint wahrscheinlich, dass Macrinius Vindex in den beiden Moesien der Vorgänger des P. Helvius Pertinax, des späteren Kaisers war, der um 17»—176 (J. FITZ, Legati legionum Pannóniáé superioris) Moesia superior, zwischen 11715 und 177 Moesia inferior verwaltete (ebenda). In der letzteren Provinz dürfte M. Valerius Bradua sein Vorgänger gewesen sein (A. Stein, op. cit. S. 78), der hier in 172 eine Inschrift anbringen Hess. Wir würden daher die Amtszeit des Macrinius Vindex etwa mit den Jahren 17*—175 angeben. Moesia superior dürfte er vorher, noch als prätorier, 170—173 verwaltet haben. 4,i FLUSS: op. cit. S. 166. Nach der Berechnung von Fluss konnte er zur Zeit des Angriffe der Langobarden und Obier 25 Jahre alt gewesen sein. Es ist aber nicht unmöglich, dass er mit 5—7 Jahr älter war, also 25—32 Jahre alt.