Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 1. – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1960)

Tanulmányok – Abhandlungen - Fitz Jenő: Der Einfall der Langobarden und Obier in Pannonien im Jahre 166/167 n. u. Z. I, 1960. p. 63–69.

68 zählte er insgesamt 42 Jahre. Der Zeitpunkt seines Todes schliesst es aus, ihn auf Grund der Feststel­lung A. Alföldis mit M. Macrinius Vindex praefectus praetorio zu identifizieren, 47 der um 171 in den Kämpfen gegen die Markomannen fiel. Dieser dürfte sein Vater 48 oder eher noch sein Bruder 49 gewesen sein. Über den Kommandanten des südlich angreifen­den Fussheeres ist uns ausser den zitierten Daten von Dio Cassius nichts bekannt."' 0 Ritterling, der den Ort der Schlacht in der Gegerd von Brigetio suchte, hielt ihn für den Legaten der legio 1 adiutrix,' 1 was sich aber in der Folge nicht halten lässt: Candidus dürfte zweifellos der Praefekt einer der am Feldzug beteilig­ten Cohorten gewesen sein. Wenn er sein Leben nicht in den Kämpfen der kommenden Jahre verlor, dürf­ten ihm ähnliche Ehren wie M. Macrinius Vindex eine glänzende Laufbahn zuteil geworden sein." Rit­terling gelangt zu der Hypothese, es könnte sich um ein Mitglied der zu Zeiten Trajans und Antoninus Pius sehr einflussreichen Familie Julius Candidus, 1 ' gehandelt haben,'' was sich jedoch keineswegs bewei­sen lässt. In der zweiten Hälfte und zu Ende des II. Jahrhunderte» wissen wir nur von zwei Candidus die eine bedeutnamhafte Rolle spielten, doch fehlen uns heute noch die Angaben um ihn mit dem einem oder anderen zu identifizieren. Tib. Claudius Candidus, der hervorragende Heeresführer des Septimius Severus im Feldzug gegen Pescennius Niger" und der Besieger der Anhänger des Clodius Albinus "' kommt auf Grund seines Alters nicht in Betracht. Wir besitzen eine zeitlich bestimmbare Angabe aus dem Beginn seiner Laufbahn: praepositus copiarum expediiionis Germa­nicae secundae — war er 178/179. Dem gingen die normalen Grade eines Offiziers aus dem Ritterstande voraus: er war Praefelkt der cohors II. с R., tribunus militum der legio II Augusta. Es ist nicht sehr wahr­scheinlich, dass er in beiden letzteren Einteilungen 12 Jahre verbracht hätte und somit Teilnehmer des Feldzuges gegen die Langobarden und Obier war. 57 Zur gleichen Schlussfolgerung gelangen wir auch auf Grund des Zeitpunktes seines Consulats. Er möchte 196/197, falls er das Consulat in normalen Alter erreicht hat, 42—43 Jahre alt gewesen sein. Dieses Lebensalter entspricht seiner Mission im Jahre 178/179, doch wäre er 166/167 höchstens 14—16 Jahre alt gewesen. Obwohl es nicht ungebräuchlich war, jungen Leuten aus dem Ritter und Senatorenstand, 47 A ALFÖLDI: op. cit. S. 194. Die bes'hriebene Laufbahn des Vindex, des Besiegers der Langobarden und Obier lässt sich keineswegs auf fünf Jahre (167—171) zusammen­drängen. Auch der ausführliche cursus bonorum erwähnt die Würde eines praefectus praetorio nicht. Wir können daher die Behauptung der älteren Forschung als bewiesen erachten, die im Kommandanten des unglücklichen Feld­zuges 171 einen anderen Macrinius Vindex erblickt, der sich mit dem Prokurator des Jahres 1&8 von Dacia Poroli­sensis identifizieren lässt. (So A. STEIN: op. cit. S. 36 f). 4 " A. STEIN: PW 3 (Ш9) S. 1851. *' A. STEIN: DissPann 1/12, S. 87. 50 A. STEIN: PIR- 2i (1936) S. 92, Nr. 384 ÍJ| E. RITTERLING: PW 12 (1925) S. 1397. 52 Wenn er nicht von niedriger Abkunft war (ein aus einem centurio beförderter praefectus cohortis), müssen wir an­nehmen, dass er ein junger Mann am Anfang seiner Laufbahn war. M E. GROAG: PW 10 (1919) S. 538f., Nr. 162—166. r '< E. RITTERLING: PW 12 (1925) S. 1397. № A. STEIN: PIR 2 2 (1936) S. 187f., Nr. 823. die unterste Offiziers Charge schon in diesem Alter zu verleihen, 58 erscheint es doch ausgeschlossen, dass man ihm die Leitung eines so schwerwiegenden Feld­zugs anvertraut hätte. In Betracht seiner Lebensjahre wäre es eher möglich, in L. Verspronius; Candidus den Führer des Fussheeres zu sehen. Unsere Angaben über seinen cursus honorum sind ziemlich lückenhaft: 175/176 ist er legátus Augusti pro praetore in Numidien, 176 consul suffectus, 183/184 consularer Statthalter von Dazien, in 191/192 proconsul provinciáé Africae.'' 193 beteiligte er sich an einer Delegation, die Didius Julianus dem nach Italien eindringenden Heer ent­gegen schickte, um es zum Abfall zubewegen. Er wurde aber nach seiner Statthalterschaft in Dazien durch die Truppen Pannoniens invisus ob durum et sordidum impérium" beinahe umgebracht.' 1 Es wäre denkbar, dass ihn Didius Julianus als den gewesenen Heerführer Pannoniens. im glorreichen Feldzug in die Delegation aufnahm, — doch spricht dieser Empfang eher dagegen. Solange es nicht gelingt, die frühen Phasen der Laufbahn L. Vespronius Candidus zu erhellen, müssen wir diese Frage in Schwebe halten."" Dem historischen Umriss des Feldzugs bei Kálóz ist noch ein Charakterzug hinzufügen: von römischer Seite nahmen am Kampfe nur aus dem Stegreif zu­sammengewürfelte Hilfstruppen teil. Die strategische Lage erklärt das nur zum Teil: infolge des rasehen Vordingens der Germanen gelangte die legio I adiu­trix den Angreifern sozusagen beim ersten Schritt in den Rücken und fand später keine Gelegenheit zu einer erfolgreichen Verfolgung. Auffallen muss es jedoch, dass auch die Legion von Aquincum nicht versuchte, den Angreifern zuvorkommen: Gorsium liegt zwei Tagemärsche von Aquincum," 3 es ist daher wahrscheinlich, dass die Legion diesen Ort früher hätten erreichen können als die Langobarden und Obier, die über das Vértesgebirge zogen. Dieses Fernbleiben hatte einen einzigen Grund: die legio II adiutrix "war im Winter 166/167, im Zeitpunkt des Angriffs, von ihrem Feldzug gegen die Parther noch nicht auf ihren Standort zurückgekehrt." 4 In Aquin­cum weilte die Vexillation der legio IV Flavia,'" die aber offenbar nicht so stark war, wie das aus Cohor­ten zusammengezogene Fussheer und sich daher allein der Germanen nicht stellen konnte. Aus. alldem geht hervor, welcher schweren Prüfung der Schutz Panno­513 J. FITZ: Acta Arch. Hung. 11 (1959) Anm. 195.; Auf den Feldzug von 197 werfen die österreichischen Münzfunde neues Li ht: W. GÖRLICH: Carinthia I 147 (1957) S. 140f.; G. PROBSZT: Carinthia I 147 (1957) S. 156f. 5i Die Benennung der Cohorte gibt uns keinen näheren Hinweis, ob wir es mit einer Hilfstruppe Unterpannoniens zu tun haben. 05 K. SCHNEIDER: PW 44 (1954) S. 1281f. 5! > R. HANSLIK: PW 11/16 (1958) S 1716; A. STEIN: DissPann 1/12 S. 51f. M Vita Did. lui. 5, 5. 6 61 Dio Cassius 73, 17, 1 95 Die Zeit seines Consulats (176) lässt sich um 5>- -7 Jahre nach jener des M. Macrinius Vindex (Ш*— 171 ?) verlegen. Dies könnte im Alterunters .: hied begründet sein. M A. GRAF: op. cit. S. 120 61 E RITTERLING: PW 12 (1925) S. 1301: Er verlegt den Zeitpunkt der Heimkehr auf 167.; W. ZWIKKER: op. cit. S. r r f.; W. WEBER: op. cit. S. 350 65 E. RITTERLING: op. cit. S. 1545 66 W. ZWIKKER: op. cit. S. 99

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