Alba Regia. Annales Musei Stephani Regis. – Alba Regia. Az István Király Múzeum Évkönyve. 1. – Szent István Király Múzeum közleményei: C sorozat (1960)

Tanulmányok – Abhandlungen - Vágó Eszter, B.: Kelten- und Eraviskengräber von Nagyvenyim und Sárkeszi. I, 1960. p. 43–62. t. XXIX–XLI.

53 BRANDGRÄBER DER ERAVISKER Ritus Grab 4 von Nagyvenyim (Abb. 5) war ein Brand­grab. Die Grabgrube lag im Humus, somit konnte die Orientierung nicht festgestellt werden. In Sárkeszi waren die verkohlten Knochenreste des Toten in einer Schüssel, die mit einer ebensolchen Schüssel zugedeckt war. Daneben stand ein Henkelkrug und ein grauer, flacher Teller mit einem rhombischen Stempel. 65 In dem tírab 4 von Lovasberény lagen die verkohlten Knochen 35 cm tief in einer Grube mit einem grauen, römischen Gefäss daneben und den Resten von zwei Flügelfibeln. 06 Auch bei Grab 5 fanden wir die Urne mit dem Leichenbrand in einer Tiefe von 35 cm. Daneben lag eine kleine zerbrochene Schüssel. Die Urne des. Grabes 6 war zerbrochen. Südlich von Nagyvenyim, in einer Entfernung von ungefähr 20 km liegt die Ortschaft Alsószentiván. Die dort geborgenen Brandgräber hatte G. Nagy pub­liziert. 67 Die Urnen mit den dazugehörigen Gefässbei­gaben wurden unter Hügeln begraben. 68 Hier fanden sich zahlreiche Vergleichsstücke zu den Gefässen von Nagyvenyim. Aus dem gesagten geht klar hervor, dass die Bevölkerung des Komitates Fejér ihre Toten nach verschiedenen Riten bestattete. In Nagyvenyim befand sich der Leichenbrand in einer Urne, die mit einem Hauskeramikbruckstück zugedeckt war; ja noch mehr: es wurde sogar zerbrochene Hauskeramik neben die Urne gestreut. Doch wurde hier dem Toten auch ein Krug und eine Schüssel mit einem Teller darauf mit­gegeben. In Sárkeszi befand sich der Leichenbrand zwischen zwei einander zugekehrten Schüsseln, neben denen sich auch andere Beigaben befanden. Grab 4 von Lovasberény war ein Brandgrubengrab: Neben dem in der Grube verstreuten Leichenbrand standen die Grabbeigaben. Unter den Gräbern von Nagy­venyim sind Grab 6, 7 und 8 Brangrübengräber. Asche fanden wir in den Gräbern nicht, oder viel­leicht merkten wir es nicht. In Lovasberény, dem Grab 7, das bereits 1947 freigelegt worden war, lagen die verkohlten Knochenreste auf einem Teller, waren aber auch neben dem Teller in der Grube verstreut aufzufinden. Beigaben der Brandgräber Henkelkrüge (Taf. XXXIX, 1, 2) In Nagyvenyim kommen zwei ein­henkelige Krüge vor, u. zw. in den Gräbern 4 und 3. Beide Gefässe sind oval und haben einen kragen­förmigen Mundsaum. Der Krug aus Grab 8 ist von der Bauchung an bis zum Rand rot bemalt. Diese kragenförmige Ausgestaltung der Mündung kommt in 66 A. MAROSI, op. cit. 8 (1938) 41. 66 I. BRUNNER, op. Cit. 37—. 67 G. NAGY, op. Cit. 28—37. 68 Ibid., Abb. 1. 69 Ibid., Abb. 14, den f rührömerzeitlichen Gräberfeldern vor, doch weist die form der Gefässe bereits auf spätere Zeiten hin. In Sárkeszi bargen wir einen ebenfalls einhenkeligen Krug, der aber seiner Form nach von denen aus Nagyvenyim abweicht. (Taf. XI, 3) Ein diesem Krug verwandtes Bruchstück ist uns aus Alsószentiván bekannt. 69 Topf mit Deckel (Taf. XXXIX, 2) Zu den Beigaben des Grabes 8 gehör­te auch ein dunkelgrauer Topf, mit zwei umlaufenden Reifen unter dem Hals, und einem grauen, kegelför­migen Deckel. Mehrere analoge Stücke kamen in Alsószentiván zum Vorschein. 70 Schüsseln mit verdicktem Mundsaum (Taf. XXVII, 1 ; Taf. XI, 6—8) In Nagyvenyim wurde aus Grab 7 eine graue Schüssel mit verdicktem Mund­saum gehaben. Stücke solchen Typs sind auch die beiden in Sárkeszi übereinander gestülpten grauen Schüsseln mit dem Leichenbrand. Schüsseln dieser Art wurden auch noch aus Pátka, Fehérvár-Csurgó in das István Király Museum eingeliefert. 71 Hinsicht­lich des Verbreitungsgebietes dieses Schüsseltyps lässt sich die Form des Gefässes auf keltischen Ursprung zurückführen. 72 Es kommt hauptsächlich auf eraviski­schem Siedlungsgebiet vor, gehört demnach wahr­scheinlich der Keramik der Eravisker an, Flacher Teller mit eingestempelter Ornamentik (Taf. XXXVII, 3, 5) Im Grab 4 von Nagyvenyim war eine Schüssel mit diesem Teller zugedeckt. Der Teller ist schwarz und trägt in der Mitte eine rhombische, eingestempelte Verzierung. 73 In mittleren Teil be­finden sich zwischen zwei gerieften Kreisen schräge Kerben dicht neben einander. Ein ähnlicher Teller befand sich auch unter den Beigaben des Grabes 1 von Sárkeszi, (Taf. XI, 4—5) Dieser Teller ist licht­grau, um das erhaben-eingestempelte Muster verläuft nur eine kreisförmige Rille. Auch der Teller aus Grab 7 in Lovas.berény (Taf. XI, 1—2) ist grau, trägt einen rhombischen Stempel, der — wie beim früheren Stück — von einem gerillten Kreis umrahmt ist. Annehmbarerweise sind alle drei Teller Fabrikate derselben Werkstatt. Nach Form und Ausführung ist der Teller von Nagyvenyim das beste Stück. Hohe, schwarze Schüssel (Taf. XXXVII, 4) aus Grab 4 in Nagyvenyim. Einem ausladenden Unterteil folgt ein scharfer, fast recht­winkeliger Umbruch. Der einschwingende Oberteil endet in einem schräg ausladendem Rand. Je drei umlaufende Rillen zieren Mundsaum, den Hals und die Bauchung. Diese Gefässform kam in Pannonién häufig vor. Bereits früh war sie allgemein gebräuchlich, doch 70 Ibid., 8—9, 6—7; Abb. a—b. 71 István Király Museum, Inv. Nr. 376, 267©. 72 É. BONIS, op. cit. 24. 73 L. NAGY, op. cit. Verfasser befasst sich in seiner Studie „Keramik" eingehender mit den eingestempelten Gefässen.

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