Fülöp Gyula (szerk.): Festschrift für Jenő Fitz - Szent István Király Múzeum közleményei. B. sorozat 47. (Székesfehérvár, 1996)
G. Alföldy: Eine Hadrianische Widmungsinschfirt in der Area Sacra di Largo Argentina
JENŐ FITZ SEPTUAGENARIO Géza Alföldy: EINE HADRIANISCHE WIDMUNGSINSCHRIFT IN DER AREA SACRA DI LARGO ARGENTINA Die in diesem Beitrag behandelte Inschrift befindet sich auf einer Marmortafel, die in Rom während der Ausgrabungen von G. Marchetti Longhi in der Area Sacra di Largo Argentina zutage kam. „E stata rinvenuta nel maggio 1927, insenta nella pavimentazione della forica che si estende tra il lato settentrionale del basamento della Curia e la corrispondente limitazione deU’Area"a), d. h. zwischen den Portikushallen des Pompeius und dem Tempel A des heiligen Bezirkes in dessen nordwestlicher Ecke. Die in tier Stücke gebrochene Tafel (Abb. 1) weist oben eine kleine Lücke auf; sie ist 148 cm hoch, 102 cm breit und 7 bis 10 cm tief. „La faccia frontale è lavorata a gradina, il lati superiori, sinistro e destro sono rozzamente rifiniti; il retro è grezzo”U). Die rauh behauene Rückseite ist etwas hohl. Offen-Abb. 1 bar im Hinblick darauf, daß der grob geschnittene linke und rechte Rand mehrere Buchstaben durchschneiden, meinte Marchetti Longhi, daß die Tafel an den Seiten erst in einer späteren Zeit zurech tgeschnitten wurde. Nichtsdestoweniger können wir damit rechnen, daß die Platte ursprünglich zu einer größeren, aus mehreren Teilen zusammengesetzten Inschrifttafel gehörte, was auch Marchetti Longhi erwog*31. Auf der Tafel sind Reste von zwei offenbar jeweils symmetrisch ordinierten Dedikationen erhalten. Links befinden sich die Reste einer vierzeiligen Inschrift mit rund 13 cm hohen Buchstaben und ziemlich großen Zwischenräumen; der Zeilenabstand beträgt jeweils 14 cm. Rechts erkennen wir die Zeilenanfange einer sechszeiligen Inschrift, die enger als die andere geschrieben wurde. Die Buchstaben sind in den ersten drei Zeilen, die durch 4,5 cm große Abstände voneinander getrennt sind, 13,12 und 10 cm hoch (I longa in der 2. Zeile: 13 cm). Die 4. Zeile beginnt nach einem Abstand von 9 cm und enthält 11 cm hohe Buchstaben; anschließend beträgt der Abstand zwischen den Zeilen wiederum nur noch 4,5 cm, wobei die Buchstaben in der 5. Zeile 10 und in der 6. Zeile 8 cm hoch sind. Durch die unterschiedlich großen Zeilenabstände in den beiden Inschriften wurde erreicht, daß die Texte in gleicher Höhe beginnen und enden. Marchetti Longhi gab die beiden Inschriften in folgender Lesung heraus*41 : [------] Aug(-------) Imjp(eratori) Caesari] [-----]a Iulia Di[ vi f ( ilio ) ] [-----Jetas Aujgusw] [-----]na coljonia-------] indfulgentia ] mafximi principis?] ' (1) Erstpublikation : G. Marchetti Longhi, BCAR 71, 1943/45,67 ff. Nr. 7 mit fig. 9 (von hier AE 1948, 91); Zitat ebd. 65, angeführt auch von I. Kajanto, in: F Coarelli - I. Kajanto - U. Nyberg - M. Steinby, L'Area Sacra di LargK Argentina I (Roma 1981) 100. Ausführliche Behandlung des Monumentes ebd. 100 f. Nr. 15 mit táv. XXXIII fig. 4. Das Monument steht auf dem Grabungsgelände des Largo Argentina auf der Nordseite, wo ich es am 14.6.1991 überprüfen konnte. Das hier veröffentlichte Foto verdanke ich S. Panciera, die Zeichnun£ Herrn Th. Merz; für freundliche Hilfe bin ich Frau Dr. A. Scheithauer verbunden. (2) I. Kajanto, a. a. O. 100. (3) G. Marchetti Longhi, a. a. O. 66: “La grande lastra ... risulta tuttavia manomessa e segata da altra più grande, cui forse dovevano essere accostate anche altre lastre per la riunione in una unica di più epigrafi”. (4) Für die Transkription der Texte wurde hier und in den weiteren Inschriftenzitaten das in dieser Arbeit durchgehend verwendete System übernommen. 9