Gunda Béla et al. (szerk.): Ideen, Objekte und Lebensformen. Gedenkschrift für Zsigmond Bátky - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 29. (Székesfehérvár, 1989)

László Kósa: Die Kaminheizung

bzw. unglasierten Kacheln.(12) In Korond heißt der Rauch­fang góc, seine Stützwand sod, sein Fuß sodláb und der Heizraum sodalja. In Csíkszentmárton wird der Rauchfang csempe genannt, der Rauch wird daraus durch ein kürtő (Rohr) in den Dachboden abgeführt, die Stützen heißen sod und gócláb, der Heizraum gócalj, csempealj.(13) In Há­romszék nennt man die Feuerungsanlage pest oder kemen­ce, die Heizvorrichtung pestalja, tiiszej.(li) In Geliet Gyimes heißt die Feuerungsanlage kemence, unter dem Rauchfang steht ein gócláb; hat der Rauchfang keinen Fuß, so heißt er hornyaf15) Laut eigener Feldarbeit hieß der Rauchfang in Bágy am Homorod-Fluß cserepes, die Heizvorrichtung gőg. In Káinok nannte man dieselbe kémény (aus Kacheln) bzw. pestalja, in Kovászna kähoj (aus Kacheln) bzw. kürtő (aus lehmverputzten Brettern); der Heizraum war unter dem Namen pesta bekannt. Der Name der Kaminheizung bezieht sich oft auf das Baumaterial (z. B. cserepes .gekachelt1, csempe ,Kachel*, kas... ,Korb‘) oder auf die Form (z. B. sátor ,Zelt‘). Zsig­­mond B á t k y brachte den Ausdruck gógány mit dem steirisch-österreichischen Wort Kogel in Verbindung.(lc) Hornya ist vermutlich rumänischer Provenienz und bedeu­tet auch in der ursprünglichen Form (horn) Rauchfang. Zahlreiche Termini deuten auf eine Verbindung mit ver­schiedenen Feuerungsanlagen hin (kemence, kandalló, pest, kémény, kályha, kürtő), die Zusammenhänge sind uns aber nicht bekannt. Wir wissen nicht, ob die Termini struktu­relle, oder herkunftsbedingte Zusammenhänge, oder bloß einfache Wortentlehnungen darstellen. Auch gibt es Na­men, die wir kaum oder überhaupt nicht erklären können (kabola, sod).(17) 4. Der vorangehende Überblick über das Namensgut dürfte die Umrisse der geographischen Verbreitung der Kaminheizung angedeutet haben. Erfaßbar im rezenten ethnographischen Material, erstreckt sich das Gebiet auf die nördlichen und mittleren Gegenden östlich der Theiß, bzw. auf Teile dieses Areals in der Nähe des Berglan­­des.(18) Die Kaminheizung kam auch im niedrigen Berg­land nördlich der Theiß vor, ein uns bekannter Grenz­punkt ist Kisgyőr (Kom. Borsod).(19) Es hat sie auch im ehemaligen Ost-Tiefebene und in Siebenbürgen gegeben, bis auf die nördlichste Zone, aber nicht nur bei den Ungarn, sondern auch bei anderen Völkern. Bei den Rumänen hieß sie im nördlichen Teil des Komitats Bihar sátor, in Bábony (Kalotaszeg) sowie im ehemaligen Komitat Alsó-Fehér cup­­tor, und in der Gegend von Hermannstadt ursoaie.i20) Aus der Gegend von Hátszeg ist eine gekachelte Variante aus Geflecht (cäloniul) bekannt,(21) ähnliche Objekte kommen in der Gegend von Kolozsvár, Torda, Hunyad, Brassó und Naszód vor.(22) Bei den Sachsen war die Kaminhei­zung unter dem Namen Luther-Ofen oder lutherischer Ofen bekannt^23) sich auch auf unserer Karte abzeichnet, können wir aller­dings noch nicht erklären. (13) Zoltán Szilády 1909, 16, 15. — In bezug auf das Komitat Csik s. ohne nähere Ortsbezeichnung: kemence (Gábor Szinte 1901, 6) und Károly Kós (jun)., 1954, 49 (14) Zoltán Szilády (Háromszék im allgemeinen); Károly Viski 1931, 16—27 (vor allem in ehemaligen Sepsiszék-Gebiet); Gábor Lükő 1932/a, 76—77. id. 1932/b, 77—81 (Kisbacon, Szárazajta). Die abwechslungsreichen Termini des Szek-5. Vom Norden her wird die hier erörterte Heizvor­richtung durch eine — über weitreichende Verbindun­gen (Ukraine, Rußland) verfügende — Feuerungsan­lage abgegrenzt, die aus einem großen, flachen, aus der Stube heizbaren Ofen und einem langen pfeifenartigen Rauchfang besteht und von gewissen ungarischen lerlandes schildert Gábor Szinte in seiner zusammenfassen­den Arbeit über das „Szekler Haus”, wo der Rauchfang, ohne geographische Bezeichnung, kemence, cserepes, csem­­pés, pest genannt wird. Eigene Sammlung aus Vargyas (Erdővidék); pestajja. (15) Károly Cs. Sebestyén 1909, 196—197. (16) Zsigmond Bátky 1931, 81—83. (17) Iván Balassa 1944,„131—133. — Noch wechselvoller wird das Bild, wenn wir auch die Terminologie des in West- Siebenbürgen gebräuchlichen, gröber konstruierten Rauch­fanges in der Küche (Hausflur) dazurechnen; In Rév: füstfogó, in Magyarlapád : bobura, in Lozsád (Kom. Hunyad : cserény, in Váralmás: langfogó (eigene Sammlungen). In Bábony (Kalotaszeg) : ebenfalls langfogó (Attila Szabó T., 1939, 26), bei den Ungarn im ehameligen Komitat Alsó- Fehér: cserény (István Lázár, 1896, 20). Bei den Rumänen in West- und Mittel-Siebenbürgen im allgemeinen: bobura (Vuia 1937, 56—59). (18) Der Schniftsteller Pál Szabó schreibt aus Biharugra: „In meiner Kindheit gab es in der Wohnstube noch überall einen Rauchfang, einen Ofen, eine offene Feuerstätte...” (44). (19) László Földes 1963, 121—122. Aus Steinplatten gebaut. Leider gibt der Verfasser keine örtliche Bezeichnung an. (20) István Balogh 1947, 215; Attila Szabó T., 1939, 47; Gergely Moldován 1897, 132; Viktor Päcäla 1909, 107. (21) R. Vuia 1926, 95, 96, Taf. XXIII, Bild A—B. (22) R. Vuia 1937, 43, 56—59, 3, Karte, Taf. XI Bild A—B, Taf. XV Bild B, Taf. XVI Bild B. (23) J. R. Bünker 1899, 196, 198—200, 202, 206, 209, 211. Name des Funkengängers: kiep, käp, keap, bi (Zsigmond Bátky 1931, 81). 141 Abb. 1.: Kamin aus Albanien (nach F. Nopcsa)

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