Gunda Béla et al. (szerk.): Ideen, Objekte und Lebensformen. Gedenkschrift für Zsigmond Bátky - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 29. (Székesfehérvár, 1989)
Béla Gunda: Zsigmond Bátky (1874 - 1939)
Abb. 3.: Zsigmond Bátky in Helsinki, im Finnischen Nationalmuseum, 1931. Vorne (v.r.n.l.): István György, Professor des Ethnographischen Instituts der Budapester Universität Péter Pázmány, Zsigmond Bátky, Oberdirektor des Budapester Ethnographischen Museums, István Ecsedi, Direktor des Museums, Déri, Debrecen. Hinten stehend : Ilmari Mannien,Oberdirektor des Finnischen Nationalmuseums. Die ungarische Wohnhausforschung berücksichtigt auch heute noch die Erkenntnisse von Zs. Bátky. Leider ließ er bei der Bestimmung der angeführten Typen die Dachkonstruktion, die Dachdecke und die Wandtechnik außer acht, aber es ist ja bekanntlich mehr als schwierig, all dies auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen. Eine der wichtigsten bevorstehenden Aufgaben wäre es, festzustellen, ob ältere Bautraditionen, die durch archäologische Grabungen an der Resten von Häusern aus dem 10.—15. Jh. festgestellt wurden, in der Volksarchitektur späterer Zeiten weiterbestanden. Ferner müßte man untersuchen, wie sich die Haustypen der Landnahmezeit weiterentwikkelt haben. Die archäologischen Grabungen bekräftigen B á t k y s Ansicht über die landnahmezeitliche Grubenwohnung, das einteilige Haus mit Flur und die Feuerstätten. Übrigens hat Zs. Bátky die Bedeutung der archäologischen Grabungen schon frühzeitig erkannt und die Veröffentlichung der einschlägigen Forschungsergebnisse nach Kräften gefördert. In einer seiner letzten Hausstudien würdigte Zs. B á t k y das Buch von Br. S c h i e r (Hauslandschaften und Kulturbewegungen im östlichen Mitteleuropa. Reichenberg 1932) und ergänzte es mit ungarischen Angaben, Gesichtspunkten und Ergebnissen (1934, 17—26). Bei der Besprechung des Buches schrieb er, das Wohnhaus sei keine erstarrte Einheit, sondern die Gesamtheit von Elementen/Einheiten verschiedenen Ursprungs und Alters, ein lebender Organismus, dessen Bestandteile sich in ständiger Rastlosigkeit, Vermischung, Angleichung, Bewegung und Wanderung befinden. Diese Bewegungen verbreiten sich 1. durch die Ortsveränderung der Völker (vornehmlich in den frühen historischen Zeiten), und 2. von selbst, zwischen zwei entgegengestetzten Kulturpolen, nach den Regeln der Dynamik. Zs. Bátky beschäftigte sich wiederholt mit den Siedlungsformen Transdanubiens (1918, 327—341; 1923, 49—65; 1926, 1—13; 1922, 185—191; 1918, 119—128; 1918, 36—41; 1918, 198—212). Im Komitat Fejér, erklärte er, übten die Täler eine merkliche Anziehungskraft auf die Siedlungen aus, während die flachen Gebiete zwischen den Tälern mit ihren üppigen Wiesen besonders für die Schäferei günstig waren. Für mehrere Gegenden Transdanubiens ist die Ansiedlung nach Sippen und Großfamilien bezeichnend. Die Ortsnamen 11 i