Lukács László (szerk.): Märkte und Warenaustausch im Pannonischen Raum - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 28. (Székesfehérvár, 1988)

János Fatuska: Dörfer und Städte des Totiser Beckens als Produktions- und Abastzgebiet

DÖRFER UND STÄDTE DES TOTISER BECKENS ALS PRODUKTIONS- UND ABSATZGEBIET Dános Fatuska, Tata Einleitend seien ein paar Worte zur Zielsetzung meiner Arbeit bzw. zum Be­griff "Totiser Becken" gesagt. Das Totiser Becken (ung. Tatai-medence) ist eine geographische Landschaft, die im Westen, Süden und Osten vom Schild- und Gereschgebirge umgeben ist und im Norden an die Donau grenzt. Im Totiser Becken befinden sich 21 Dörfer und 2 Städte. Die Bevölkerung setzt sich aus drei Nationalitäten zusammen: Deutsche, Slowaken und Ungarn. Die Dörfer waren, zumindest bis vor dem Zwei­ten Weltkrieg, sprachlich fast homogen, 11 davon waren deutschsprachig (Nik­­lo/Dunaszentmiklós, Augustin/Agostyán, Bay/Baj, Tolnau/Vertestolna, Tarian/ Tarján, Untergalla/Alsógalla, Obergalla/Felsőgalla, Kierne/Környe, Kätschke/ Kecskéd, Schemling/Vértessomló, Gesstitz/Várgesztes), 4 slowakisch- (Tardos­­bánya, Vértesszőlös, Bánhida, Oroszlány) und 6 ungarischsprachig (Szomód, Héreg, Kocs, Komlód, Naszály, Dad). Die ungarischen und slowakischen Dörfer liegen - mit je einer Ausnahme - in der Ebene, die Mehrheit der deutschen Dörfer dagegen sind Bergdörfer. Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie sich auf einem geographisch abgegrenzten Gebiet befinden und verwaltungsmässig zusammengehören bzw. zusammengehörten, und zwar zum Kreise Totis/Tata; hin­zu kommt des weiteren, dass die überwiegende Anzahl durch organisierte An­siedlung auf einem, in der Türkenzeit total entvölkerten Gebiet im 17. und 13. Jahrhundert entstanden ist. Mit Ausnahme von zwei Dörfern gehörten alle zur Totiser Esterhàzy-Domâne, was auch bis 1848 deren gemeinsame Entwicklung bestimmte. Dass das Totiser Becken als wirtschaftliche Einheit zu betrachten ist unterstreicht- jene Tatsache, dass die Dörfer des Beckens fast aus­schliesslich Handelsbeziehungen zu den beiden sich hier befindlichen Städten unterhielten, zumindest was den Verkauf landwirtschaftlicher Produkte betraf. Das Ziel dieser Arbeit besteht in den Erforschung eben dieser Handelsbezie­hungen beziehungsweise der Funktion der Dörfer als Produzenten und der Städ­te als Absatzmärkte. Die Untersuchung behandelt den Zeitraum zwischen 1848 und 1945. Für eine solche Abhandlung ist das Totiser Becken auch deshalb be­sonders geeignet, da die eine Stadt, Totis/Tata, ein traditionelles Verbrau­cherzentrum mit einer durch lange Zeit konstanten Einwohnerzahl (ca. 12.000) war, während mit der Totiser Kolonie/Tatabánya infolge der Ausbeutung der Kohlengruben nach 1896 in etwa 40 Jahren ein Absatzgebiet für landwirtschaft­liche Produkte mit ca. 40.000 Einwohnern entstand. Die Untersuchung kann auch dadurch erhärtet bzw. konkretisiert werden, neben mündlichen Überlie­ferungen auch schriftliche Quellen in grosser Anzahl vorhandenen sind. Damit spreche ich in erster Linie das Material des Esterházy-Archivs, das Material von MÁK Rt. (Ung. Alig. Steinkohlenbergwerke A. G.) sowie das Material der Untersuchungen des Ungarischen Instituts für Verwaltungswissenschaft unter der Leitung von Zoltán Magyary aus den 30er Jahren unseres Jahrhunderts an. Da es sich um ein ethnisch gemischtes Gebiet handelt, versuche ich, neben geographischen und wirtschaftlichen Bedingungen, auch die ethnischen Beson-69

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