Lukács László (szerk.): Märkte und Warenaustausch im Pannonischen Raum - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 28. (Székesfehérvár, 1988)

Olaf Bochkorn: "Magyarul beszélünk" Ungarische Touristen in Wien

"MAGYARUL BESZÉLÜNK" UNGARISCHE TOURISTEN IN WIEN Ein Projektbericht Glaf Bockhorn, Wien 1. Vorbemerkungen Zum folgenden Referat sind drei Vorbemerkungen notwendig: 1. Es geht hier nicht darum, "endgültige" Ergebnisse zu präsentieren, son­dern um die Vorstellung eines gegenwartsbezogenen Projektes, das Studenten des Instituts für Volkskunde der Universität Wien im Wintersemester 1936/87 unter meiner Leitung durchgeführt haben. Das Thema ergab sich aus dem des Symposiums von Székesfehérvár (Warenaustausch und Märkte im pannonischen Raum) sowie aus dem Wunsch des Vortragenden, in diesem Rahmen einmal zu zei­gen, dass die Volkskunde als Kulturwissenschaft auch im pannonischen Raum mehr vermag, als sich mit Vergangenheit, ideologisierten Traditionen und sogenannter "Volkskultur" zu beschäftigen. 2. Mit eben dieser Volkskultur wird man ungarische Reisende, die überwiegend in Gruppen und mit dem Bus Wien besuchen und dort bestimmte Einkäufe erledi­gen, primär nicht in Zusammenhang bringen - vor allem dann nicht, wenn man Volkskultur als von Tradition und Gemeinschaft bestimmt ansieht (allerdings darf dann im Lichte sozial- und wirtschaftshistorischer Forschung bezweifelt werden, dass es so etwas wie "überlieferte Volkskultur" jemals gegeben hat). Wenn man aber die Analyse von Bedürfnissen und Bedürfnisbefriedigung der so­genannten "kleinen Leute" als Aufgabenfeld der Volkskunde ansieht, dann sind Einkaufsgewohnheiten sowie did angebotenen und erworbenen Produkte durchaus forschungswürdig und überdies Bereiche der - wenn schon nicht Volks-, so doch Populärkultur unserer Zeit. 3. Das Referat ist mehrfach einseitig: parallel zu den ungarischen Touristen in Wien wären die österreichischen Reisenden in Ungarn, vor allem im grenz­nahen Gebiet, zu untersuchen. Diese Aufgabe zu erfüllen war uns schon aus zeitlichen Gründen nicht möglich. - Und schliesslich wäre in Ungarn selbst zu untersuchen, welche Rolle die gekauften Waren spielen: Handelt es sich um Innovationen? Um Prestigeobjekte? Erfolgt eine Weitergabe im Land? Wie erfolgt diese Weitergabe? Welche kulturelle Rolle spielen ausländische Waren? Eine volkskundliche Behandlung des Themas sei hiermit angeregt. Die oben er­wähnten "endgültigen Ergebnisse" würden jedenfalls auch nach einer Einbezie­hung dieser beiden unberücksichtigten Punkte verlangen. Dass im Süden Österreichs ein ähnlicher "Grenzverkehr" mit bzw. von den ju­goslawischen Teilrepubliken Slowenien und Kroatien existiert, sei hier ergän­zend erwähnt. 2. Durchführung Schon die Lage des Instituts in der Innenstadt legte die Beschäftigung mit den Touristen, welche die Mariahilferstrasse, die Grenze zwischen 6. und 7. 130

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