Lukács László (szerk.): Märkte und Warenaustausch im Pannonischen Raum - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 28. (Székesfehérvár, 1988)

Olaf Bochkorn: "Magyarul beszélünk" Ungarische Touristen in Wien

Bezirk bildend, besuchen, nahe. An ihrem untersten Ende, in der Babenberger­strasse, kaum zwei, drei Gehminuten vom Volkskundeinstitut entfernt, parken täglich bis zu dreissig Busse aus Ungarn und entlassen ihre Insassen primär in Richtung Mariahilferstrasse. Seit dort Mitte der 70er Jahre das Hi-Fi Ge­schäft "Radio Budapest" eröffnet wurde, hat sich diese Einkaufsstrasse mehr und mehr zum Einkaufsparadies auch und gerade der ungarischen Touristen ent­wickelt. Für diese spielt heute der schon legendäre Mexikoplatz als Billig­kaufzentrum keinerlei Rolle mehr, wird doch in der Mariahilferstrasse auf knappen zwei Kilometern alles angeboten, was kaufenswert erscheint. Die Far­ben der ungarischen Fahne, die Geschäftbezeichnugen (z.B."Pannonia-Shop", "Balaton" oder “Debrecen Moden") sowie die Aufschrift "Magyarul beszélünk" ■signalsi.eren schon von weitem,wo die Touristen erwartet werden und auch will kommen sind. Erste Aufgabe der teilnehmenden Studenten - zuerst 25, am Ende noch immer 21-war es, im Bereich der Mariahilferstrasse(im 6., 7. und auch noch ein Stück im 15. Bezirk) und ihren Nebengassen festzustellen, wie viele "Ungarn-Geschäfte", in Wien auch "Ungarn-Shops" genannt, es gibt, und welche anderen Firmen durch Warenangebot bzw. Aufschriften ebenfalls um aus Ungarn stammende Kunden werben. Bei dieser Erhebung sollte auch geprüft werden, in welchen Geschäften man allenfalls bereit war, Fragen zu beantworten. In der nächsten Veranstaltung wurde mit der Ausarbeitung von Fragebogen begonnen, wobei für Geschäftsleute und Touristen unterschiedliche Exemplare vorgesehen waren. Eine erste Erprobung ergab, dass man mit der deutschsprachigen Ver­sion bei Touristen nur unzulänglichen Erfolg haben würde, weshalb auch noch eine ungarischsprachige Fassung erstellt wurde (durch den aus Ungarn stammen den Vater einer Teilnehmerin; dieser besorgte schliesslich zu Semesterende auch die Übersetzung ins Deutsche). Jeder der Teilnehmer sollte je drei Tou­risten und Geschäftsleute befragen; ausser der Analyse der Fragebogen soll­ten auch in teilnehmender Beobachtung gewonnene Erkenntnisse in die Schluss­arbeiten einfliessen. Durch mancherlei Ausfälle bedingt, lagen im Jänner 1987 schliesslich 68 Touristen- und 59 Geschäftsleute-Befragungen vor, deren Auswertung ein doch einigermassen repräsentatives Ergebnis versprach. Die Studenten nahmen nun - in zwei Gruppen - diese Analyse vor und fassten sie in zwei schriftlichen Arbeiten zusammen, wobei dem gemeinsam erarbeiteten "allgemeinen Teil" subjektive Erfahrungs- und Erlebnisberichte der einzelnen Teilnehmer gegenüberstanden. Die Kontakte zu den Geschäftsleuten waren gross teils schon anlässlich der geschilderten "Begehung" des Forschungsgebietes um die Mariahilferstrasse hergestellt worden; die zu den Touristen wurden dann in den Geschäften, auf der Strasse und häufig auch beim besagten Bus- Parkplatz in der Babenbergerstrasse geknüpft, wo die grossteils deutschspre­chenden Fahrer oftmals als "Vermittler" auftraten. Dass - wie immer bei Fra­gebogenaktionen - den Befragern trotz zugesicherter Anonymität ein gewisses Misstrauen entgegengebracht wurde (und zwar sowohl von den Touristen als auch von den Geschäftsleuten wenn auch aus unterschiedlichen Gründen), soll hier zwar erwähnt, aber nicht weiter untersucht werden. 3. Auswertung Auf einzelne Punkte näher einzugehen, ist schon aufgrund der beschränkten Re­feratszeit nicht möglich; eine kurze Zusammenfassung muss daher genügen. 3.1. Geschäftsleute Der entsprechende Fragebogen umfasste 30 Punkte; bei zwanzig Fragen waren die Antworten nicht (nur)durch Ankreuzen zu geben, sondern erforderten indivi - duelle Eintragungen durch Befrager bzw. Befragten. Von 59 Geschäften lagen 151

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