Lukács László (szerk.): Märkte und Warenaustausch im Pannonischen Raum - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 28. (Székesfehérvár, 1988)

Manda Svirac: Brotgebäcke und ihre Funktion auf den Märkten

BROTGEBÄCKE UND IHRE FUNKTION AUF DEN MÄRKTEN Manda Svirac, Zagreb Im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen den Universitäten bzw. zwischen dem Ethnologischen Institut der Philosophischen Fakultät aus Zagreb und Katedra etnografii Slowian aus Krakow werden gemeinsame Forschungen zu nigen Berei­chen durchgeführt. Von unserer Zagreber Seite bin ich mit dem Thema des Be­­scherens betraut, persönlich aber interessiert mich besonders das Bescheren mit Brot und Gebäck in der traditionellen Kultur der Kroaten. In dieser Abhandlung werde ich mich auf zwei heute noch in pannonischen Ge­bieten Jugoslawiens - vielleicht auch breiter - bestehende Erscheinungen be­schränken. Als erstes ist dies das Bauernbrot auf Zagreber Märkten, als zwei­tes der Verkauf und das Verschenken von Lebkuchen an Kirchweihfesten und an Wallfahrtstagen oder auch bei anderen Folkloreveranstaltungen mit besonderer Berücksichtigung eines spezifischen Lebkuchens in Herzform. Bei der Forschung habe ich bedeutende Publikationen über diese Themas ge­nutzt, habe die wichtigsten Märkte in Zagreb besucht. Da ich in der pannoni­­schen d.h. slawonischen Region (Umgebung von Vinkovci geboren bin, komme ich oft in diese Gegend, treffe mit Verwandten und Freunden an Kirchweihfestta­gen zusammen, rede mit den dortigen Dorfbewohnern, und die Gelegenheit, Än­derungen und Meinungen zu merken und zu notieren. Hiezu haben mir auch eini­ge Arbeiten von dem 5. Symposium der Ethnographia Pannonica - stattgefunden 1980 in Vinkovci - geholfen. Vor allem aber haben mich die Arbeiten von E. Kisbán und K. Gaál, besonders ermutigt. Letzterer meint: "Aufgabe von Kul­turforschungen ist es nicht, die Kulturerscheinungen vergleichend zu werten, sondern ihre Entstehung und Weiterentwicklung im Zusammenhang mit den gege­benen historischen Relevanzen festzustellen und zu sehen, gleichgültig ob uns vom heutigen Gesichtspunkt aus die sozialen, wirtschaftlichen und sonstigen Verhältnisse der untersuchten Gemeinschaft gefallen oder Rieht'.’(1) Ich bin der Meinung, dass die begonnenen Forschungen weiter fortgesetzt, er­weitert und vertieft werden sollten, um ein wirklichkeitsnäheres Bild der Kultur gewinnen zu können. 1. Das Bauernbrot auf Zagreber Märkten Fast auf allen Märkten in Zagreb kann man heute hausgemachtes Maisbrot kau­fen. In Bezug darauf habe ich nur vier wichtigere Märkte in Zagreb besich­tigt. Nach dem Gespräch mit den Verkäuferinnen und nachdem ich sie fotogra­fiert habe, erfuhr ich viele Details, die ich hier aufzeigen möchte. Welches 3rot wird verkauft? Die Bäuerinnen bringen ein Maisbrot, das aus drei Sorten Mehl besteht: ’Wei­zenmehl, Roggenmehl und Maismehl.Das Maismehl bildet den Hauptbestandteil. Dabei sah ich auch ein etwas dunkleres Brot: man hat mir gesagt, es handle sich um Roggenbrot, welches wegen des höheren Anteils an Roggenmehl längere 122

Next

/
Oldalképek
Tartalom