Fitz Jenő (szerk.): Forschungen der Steinskulptur der Arpadenzeit in Ungarn - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 24. A Pannon konferenciák aktái 3. (Székesfehérvár, 1979)

E. Szakál: Bemerkungen zur Steinbearbeitung der Romanik in Ungarn

BEMERKUNGEN ZUR STEINBEARBEITUNG DER ROMANIK IN UNGARN Bei der Forschung der Steinmetzkunst der Arpa­­denzeit können wir uns auf solche Technische Merk­male stützen, die für die europäische Kultur der Epoche charakteristisch sind. Über diese möchte ich im allgemeinen und über die Pécser Steinplastiken ausführlicher in der Hoff­nung berichten, — wenn auch nur in Schlagworten — auf solche Faktoren hindeuten zu können, welche die wissenschaftliche Forschung ergänzen und zu ihrer Bewertung beitragen. Die europäische Romanik — und so auch die Stein­metzkunst der Arpadenzeit — erwuchs aus dem Erb­gut der Antike, in Norditalien unmittelbar, nördlich der Alpen übertragen und selbst in Pannonien ist diese Wirkung fühlbar. Diese Epoche war auf die antiken Traditionen und künstlerischen Wirkungen ebenso angewiesen, wie auf das Steinmaterial, womit Italien und Franken reichlich versorgt waren. Wie innerhalb des limes die lateinische Sprache nicht erlosch, ebenso wurde die römische Steinmetz­kunst nicht vergessen, auch mögen einige kleine Werkstätten die Völkerwanderung überdauert ha­ben. Sie waren die herabgekommenen Aristokraten einer legendären Baukunst, Nachkommen der rö­mischen Arbeiterschichten und richtige Steinmetze, während die neben ihnen heranwachsenden Ger­manen sich erst von der Holz- auf die Steinbearbei­tung umschulten. In jeder niedergehenden Epoche leben die Werk­statt-Traditionen in den ruhigen, kleinen Siedlungen weiter, wie Wurzeln die sich am ausgetrochneten Boden festklammern und aus denen auf Einwirkung befruchtender Kräfte — der vielfältigen Aufträge — die Kunst schwer und mühsam wiedergeboren wird, wieder aufblüht und sich ausbreitet. Neben der Bautätigkeit der Königshöfe und der Aristokratie übernimmt der Klerus, d. h. die über Landesgrenzen greifenden gewaltigen Institutionen der Mönchsorden, die entscheidende Führung. Die Facharbeitergruppen der Klöster entwickeln sich hauptsächlich aus Laienbrüdern, die aus den Tradi­tionen und den neuen Einflüssen eigene Arbeits­methoden entwickelten und unter der Leitung ihrer Meister mit mehreren freien Steinmetzen mannigfal­tige Formen schufen. Grob verglichen zeigt sich die verschiedene An­schauungsweise der Romanik und der Gotik bei der Auswahl des härteren, bzw. weicheren Steinmaterials ebenso, wie bei den Steinarbeitungswerkzeugen, wenn sich zu den auf den Stiel querschneidigen Werk­zeugen die neuen Typen der aus Äxten und Beilen entwickelten Pillen gesellen. Dies wird durch die zeitgenössischen Arbeitsdarstellungen und Werkzeug­spuren gleichermaßen veranschaulicht. In der Romanik wurde, bei der Auswahl des Stein­materials, die Haltbarkeit höher geschätzt, als die Behaubarkeit des Steines. Wo es möglich war, bediente man sich der rö­mischen Ruinen als Lagerstätten, und als neue Stein­brüche und Steinarten gesucht wurden, stand noch immer die Antike als Beispiel da. Eine riesige Menge der römischen Quadersteine wurde zu neuen Bauten benützt, und noch leichter war es die alten Be­kleidungen loszulösen. Die derart bereits gegebenen Flächen mochten dazu beigetragen haben, daß die romanische Skulptur sich aus der Reliefenfläche, aus zwei Dimensionen, zu den runden Formen des räumlichen Hochreliefs entwickelte; diese behalten jedoch immer die zeich­nerische Konzeption, was die Draperien, welche den Schichtlinien der Mappen gleichen, und die Gliede­rung der Ornamente beweisen. Jede Lagerstätte war zugleich eine Freiluftwerk­­statt, wo in der Antike nicht bloß Bauelemente, sondern auch größere Skulpturen roh behauen wurden. 33 3 Alba Regia

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