Fitz Jenő (szerk.): Die aktuellen Fragen der Bandkeramik - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 18. A Pannon konferenciák aktái 1. (Székesfehérvár, 1972)

J. Pavuk: A vonaldíszes kerámai temetőinek kérdései

voraussetzt, daß eine solche Grabgruppe am Gräber­feld einer Gesellschaftseinheit in der Ansiedlung, und zwar den Bewohnern eines Großhauses entspricht. In Sondershausen werden die markantesten Grab­gruppen von den Gräbern 2—6, 7—11 und von den Gräbern 23, 26 — 28 und eventuell vom Grab 24 gebildet. Die übrigen Gruppen sind schon nicht mehr horizontal so offensichtlich abgeteilt. Mit Rücksicht auf die Superposition mehrerer Gräber und auf die Differenzen in der Typologie und haupt­sächlich in der Verzierung der Keramik darf man auch in einer großen Zentralgruppe von Gräbern mehrere Grabgruppen voraussetzen — und bis zu einem gewissen Grad auch belegen. Deutlich sind auch die Grabgruppen in Bruchstedt,(le> weitere wurden von D. K a h 1 к е in Oberweimar16 (17) festge­stellt. Im Gräberfeld von Elsloo, dessen Plan mir von Prof. P. J. R. Modder m a n gefälligst zur Ver­fügung gestellt, wurde, kann man hauptsächlich in seiner Ost-Hälfte mehrere selbständige Grabgruppen unterscheiden. In Flomborn ist hingegen die Lage in dieser Richtung etwas unklar. Eine andere ist die Lage in Nitra. In markanterer Weise teilt sich da von übrigen Gräbern nur eine Gruppe von 9 Gräbern im Süd-Teil der Sonde III ab ; aber wir kennen die Situation im nicht untersuchten Teil dieses Gräberfeldes nicht. Nach der Graborien­tierung, der Superposition, der Typologie und Verzie­rung der Keramik und z. T. nach der Grabgrubentiefe lassen sich da mehrere selbständige Grabgruppen re­konstruieren. Untersucht wurde jedoch bloß ein Torso des wahrscheinlich großen Gräberfeldes, auß­erdem wurde ein Teil der Gräber durch eine jüngere urzeitliche Besiedlung sowie durch vor dem Beginn der Untersuchung vorgenommene Bauarbeiten ver­nichtet. Der heutige Stand der Untersuchung ges­tattet nur teilweise und vorläufige Schlüsse. An einer Abdeckung des ganzen Gräberfeldes kann vorder­hand nicht gearbeitet werden. In Nitra können weitere Grabgruppen nur auf­grund der angeführten Kriterien ausgesondert wer­den. Gut umreißen sich da zwei Grabgruppen im Ost­in der Sonde I. Von 9 Gräbern befinden sich 4 in Superposition. Die stratigraphisch älteren Gräber (2, 3) zusammen mit dem Grab 8 unterscheiden sich von den stratigraphisch jüngeren (4, 6) und mit den wahrscheinlich mit ihnen gleichzeitigen (1, 10) Gräbern durch ihre Orientierung, Keramik und z. T. durch ihre Grabgrubentiefe. Nach der Stratigraphie und den heutigen Periodisierungskriterien der jün­geren Linienbandkeramik in der Slowakei können alle diese Gräber nicht gleichzeitig sein. Es handelt sich demnach um Gräber zweier verschiedener, unvollständig untersuchter selbständiger Grabgrup­pen. Außerdem stellt die Keramik aus den Gräbern 3 und 4, die sich in Überlagerung befinden, nach ihrer Ornamentik die große chronologische Zeitspanne (16) ID., o. c., Aus Ur- und Frühgeschichte, 1962, 119. (17) ID., Neue Ausgrabungen in Deutschland, 59. im untersuchten Gräberfeldteil vor. Nach ihrer Orientierung würden zur älteren Gruppe auch die Gräber 7 und 9 gehören, aber es fehlen ihnen die charakteristischen Fundgegenstände. Eine auffallend übereinstimmende Orientierung und annähernd glei­che Tiefen der Grabgruben gestatten eine weitere Grabgruppe auszusondern, die beim Nord-Rand des Gräberfeldes (38, 40, 45, 62, 63, 76) beginnt. Das Grab 76 dieser Gruppe steht in Überlagerung mit dem Grab 43, das zusammen mit weiteren höherlie­genden Gräbern eine weitere Gruppe bilden könnte. Westlich von der oben angeführten Grabgruppe liegen wieder einheitlich orientierte Gräber am Rand der Sonde III (37, 41, 46, 75), welche ein Bestandteil wieder einer witeren Grabgruppe sein könnten. Im mittleren Gräberfeldteil gibt es wieder welche Gräber in Superposition, leider lassen sich jedoch die weite­ren Grabgrujjpen nicht eindeutig aussondern. Eine interessante Stellung wird da insbesondere von der Gruppe mit verhältnismäßig reich ausgestatteten Gräbern (21, 22, 23, 24 25, 34) mit tiefen Grab­gruben und ziemlich einheitlicher Keramik einge­nommen. In diesem Gräberfeldteil befinden sich nahe nebeneinander oder auch in Überlagerung Gräber mit einer Keramik, die nach jetzigen Periodi­sierungskriterien in keinem Falle gleichzeitig sein sollten. Dieses gilt insbesondere von denjenigen Gräbern, in denen sich eine Keramik mit Ornamente­lementen befindet, die bereits an die Ornamentik der Keramik der Zeliezovce-Gruppe (Grab 17, 66, 74) erinnert. Im ganzen wäre es möglich, nach der Superposition von Gräbern, sowie nach der Ornamentik der Kera­mik die bisherigen Gräber in 8 bis 10 Grabgruppen zu teilen. Es kommen Gruppen mit 5 — 6 Gräbern vor, aber es gibt auch größere Gruppen mit 10 und mehre­ren Gräbern (Bruchstedt, Eis loo). Es ist interessant, daß die Gruppen mit einer größeren Gräberanzahl eben Mehrfache enthalten, die sich den Gräber­anzahlen in den kleinen Grabgruppen nähern. Das könnte bedeuten, daß es sich um eine Verschmelzung zweier oder mehrerer Gruppen handelt, die in eine unmittelbare Nähe zueinander gelangten oder sich sogar zu überschichten begannen. Daß es um die Verschmelzung nicht gleichzeitiger Grabgruppen ging, beweisen die Gräber 2, 3 und 4, 6 aus Nitra, die sich in Superposition befinden und sich vonein­ander auch durch ihre Keramikverzierung unter­scheiden. Ähnliche Fälle findet man auch in der zentralen Grabgruppe von Sondershausen (z. B. die Gräber 16 und 17 enthalten eine Keramik mit so unterschiedlicher Ornamentik, daß es die Äußerung ihrer Ungleichzeitigkeit bedeuten kann). Im Gräberfeld von Zengővárkony findet man gleichfalls Gruppen von 8—10 Gräbern sowie größere Grabgruppen, die den Mehrfachen dieser Anzahlen nahestehen. Der Anzahl nach größere, aber der Keramiktypologie nach offenbar chronologisch dif­ferenzierte Grabgruppen gibt es auch im Gräberfeld der Badener Kultur in Budakalász<18). Einige große (18) J. BANNER, Die Péceler Kultur, 1 12. 127

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