Kralovánszky Alán (szerk.): Székesfehérvár évszázadai. 4. 1688 - 1848 - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 16. (Székesfehérvár, 1979)
Németh László: A székesfehérvári egyházmegye kialakulása (1688 - 1777) és első püspöke, Sélyei Nagy Ignác (1777 - 1789)
densseelsorge war die Sprache. Weder die Kapuziner, noch die Karmeliten beherrschten die ungarische Sprache. Weltgeistliche wirkten schon vorübergehend, wie der obengenannte Martin Lajos und die Propsteikapläne. Das Arbeitsgebiet dieser Kapläne schrumpfte aber gegenüber der dynamischen Seelsorge der Jesuiten und der Franziskaner immer enger zusammen. Die Organisation der Pfarren in der Diözese begann 1714. Damals sandte der Bischof von Veszprém als Oberhaupt des kirchlichen Gebietes im Komitat den ersten Weltpriester in die Ortschaft Vál. Durch verschiedene Initiativen wurden dann die Pfarren in Lovasberény. Pázmánd, Etyek, Bicske, Adony, Tárnok und Csákvár gegründet. Grossen Aufschwung gab der kirchlichen Neuorganisation der energische Bischof, Martin Bíró von Padányi, der 14 neue Pfarren gegründete und sie mit Diözesanpriestern besetzte. Schon 1711 gründete Bischof Otto Volkra ein Diözesanpriesterseminar, das aber nach seinem Tode aufgelöst wurde. Deshalb eröffnete Bischof Martin Bíró 1745 in Veszprém ein neues, in dem 129 Priester ausgebildet wurden. Das bischöfliche Visitationsprotokoll zeigt den tatsächlichen Religionszustand der Diözese. 21 Priesterstellen sind angegeben: 12 davon leiteten Diözesanpriester, 9 Ordenspriester. Die kargen Lebensverhältnisse der Priester den Landpfarren erschwerten den Nachwuchs. Auch die Kirchen boten Anfang des 18. Jhs. ein trausiges Bild. Mit umso grösserem Schwung wurden nach den Kriegsjahren für die Stadt so charakteristische Barockkirchen erbaut. Im dritten Jahrzehnt des 18 Jhs. wurden auch auf dem Lande schon massive, standhafte Kirchen errichtet (Tárnok, Adony, Ráckeresztúr, Perkáta). Auch das religiöse Leben bekam Aufschwung. Charakteristisch dafür war die bewegte, schwungvolle Denkart, die besonders in häufigen Prozessionen zum Ausdruck kam. Die Hauskronik der Stuhlweissenburger Jesuiten beschreibt uns die schönen Prozessionen der Pfarrkirche, u. a. am 20. Januar zu Ehren des Hlg. Sebastian, am Palmsonntag, die Auferstehungsprozession, am 19. Mai Befreiungstag der Stadt, am Fest der Heiligsten Dreifaltigkeit, am Fronleichnahmfest, am 20. August Fest des Hlg. Stefans, Königs von Ungarn. Ausserdem hielten die Orden ihre eigenen Umgänge. Die Pilgerfahrten waren eine allgemein beliebte Andacht für jede Pfarre. Das vom Jahre 1747 von Bischof Bíró geführte Protokoll ist ein authentischer Rechenschaftsbericht über die katholischen Schulen. Im Komitat Fejér gab es in dieser Zeit schon 28 christliche Schulen. 1702 eröffneten die Jesuiten das einzige Gymnasium des Komitats mit 4 Unterstufen, 1737 war es schon ein 6—klassiges Gymnasium, 1748 zählte das Lehrinstitut 297 Schüler. Die Stadbewohner strömten in Menge zu den Theateraufführungen der Jesuitenschulen. Von den verschiedenen Kongregationen ist die Marienkongregation des Stuhlweisenburger Gymnasiums hervorzuheben, 1734 entstadt die Kongregatio agoniae zu Ehren der Todesangst Christi für Erwachsene. Sie hatte eine ungarische und eine deutsche Abzweigung. Die geteilte Christenheit war das grösste Problem des Zeitalters. In der Türkenzeit schloss sich ein ansehnlicher Teil der Bevölkerung im Komitat dem helveitschen Bekenntnis an. Das katholische Herrscher haus und die katholischen Gutsherren trachteten kraft des alten Prinzips „cuius regio eius religio” ihre Untertaten zum katholischen Glauben zurückzuführen. In der Reformationszeit zogen die Gutsherren auf Grund dieses Prinzips ihre Leibeigenen zum neuen Glauben mit sich. Als im Komitat die katholische Restauration ins Leben trat, wurden die schon selbstbewusten Protestanten meist vergebens gezwungen, ihren Glauben aufzugeben. Die Vorschriften des konfessionellen Erlasses König Karls III. (Kaiser Karl VI.): die sog. Carolina Resolutio fanden die Protestanten für sich beleidigend, der katho90