Kralovánszky Alán (szerk.): Székesfehérvár évszázadai. 4. 1688 - 1848 - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 16. (Székesfehérvár, 1979)

Németh László: A székesfehérvári egyházmegye kialakulása (1688 - 1777) és első püspöke, Sélyei Nagy Ignác (1777 - 1789)

lische Klerus dagegen trachtete mit aller Kraft im Sinne der Verordnung den Kampf aufzunehmen. Der Punkt des Erlasses, der die Reformierten der Filiale der Juris­diktion des katholischen Priesters unterstellte, rief heftigen Widerstadt hervor. Diese Bekehrungsmethode mit Hilfe der Staatsgewalt brachte wenig Erfolg. Im Komitat waren zwischen 1731—1749 293 Konverzionen. Die Ansiedlung von Ausländern und die Konverzionen hoben die Anzahl der Katholiken allmänlich so hoch, dass sie im Gründungsjahr der Diözese 1777 die Protestanten weit überragten. Die ungarische kirchliche Verfassung veränderte sich kaum von der Zeit St. Ste­fans an bis zum 18 Jh. Die Bischöfe konnten ihre Aufgaben wegen der grossen Entfernungen nich ausführen. Infolgdessen wurde 1776 zuerst das Erzbistum Eszter­gom aufgeteilt, die neue kirliche Einteilung westlich der Donau geschah 1777. Da­durch entstanden die neuen Diözesen Stuhlweissenburg und Steinamanger (Szombat­hely). Die Gründungsurkunde des Bistums und des Domkapitels wurde von der Königin Maria Theresia den 17. Februar 1777 unterzeichnet. Sie bestimmte die Donation bei­der kirchlichen Errichtungen. Der Papst Pius VI. gab in seiner Bulle Stiftungsgrund der neuen Diözesen an. Gleichzeitig erschien das Ernennungsdekret für Ignatius Sé­­lyei Nagy, den ersten Bischof der Stuhlweissenburger Diözese. * » * Ignatius Sélyei Nagy wurde den 5. Mai 1733 in Stuhlweissenburg geboren. Nach Absolvierung des Jesuitengymnasiums nahm ihn der Bischof Martin Bíró als Kleri­ker ins Seminar auf. Seine Studie beendete er in Rom, wo er den Doktorgrad erwarb. Nach seiner Heimkehr bekleidete er die Stelle des bischöflichen Sekretärs, bald wur­de er zum Domherrn ernannt. Er erhielt hohe Ämter an der Statthalterschaft und der Tafel. Die verschaffte ihm Rechtskenntnisse. In seiner 12-jähringen Bischofstätig­keit war er als praktischer Rechts — gelehrter und kirchlicher Organisator bedeutend. Die erste Aufgabe war die Neueinteilung der Diözese unter zwei Archidiakonaten (Albensis und Budensis) in 8 Diakonate. Nacheinander erschienen seine Vorschrif­ten, eine Disziplinregelung für theologische Studenten, 1778 stellte er eine Verordnung für die Seelsorgepriester auf. Die Protokollbände enthalten alle seine inhaltsreichen Reden von bildlicher Sprache. Im gleichen Jahre verfasste der Bischof die Dienstord­nung der bischöflichen Kanzlei. Jedes Aktenstück musste protokolliert werden. 1780 erschienen Statuten für das Domkapitel. Er schrieb auch drei Gebetbücher. Autorität und Exemption der Ordensgemeinschaften betrachtete Sélyei Nagy als Beeinträchtigung seiner Jurisdiktion. Daraus erklärt, sich, weshalb er gegen die or­densfeindlichen Vorschriften des Königs Joseph II. keinen Einwand erhob. Doch ga­ben ihm die Verordnungen Joseph II. Anlass, seiner Auffassung vom ungarischen Recht kräftig Ausdruck zu verleihen. Das Toleranzpatent erweckte in ihm heftige Opposition. Was die Haltung von Sélyei Nagy in dem Konflikt zwischen dem Hlg. Stuhl und dem Kaiser betrifft, ist festzustellen, dass ihr immer das ungarische geschichtliche Recht und dessen Geltung leitete. Der Bischof Sélyei Nagy hat in seiner Diözese 11 selbständige Pfarrstellen errich­tet. Er liess auch die Pläne für den bischöflichen Residenzbau verfertigen und begann mit den Bauarbeiten. Maria Teresia spendete ihm für die Diözese die Schädelreliquie des Hlg. Stephan. Zum Nachteil wurde ihm zugeschrieben, er habe den Rest alten Basilika demolieren lassen und das Steinmaterial zum Bau der Residenz verwendet. Ignatius Sélyei Nagy starb 1789 mit 56 Jahren in Pest, wohin er zur Heilung reis­te. Er wurde in Stuhlweissenburg bestattet.* * Diese Studie wurde am lB-ten Mai 1970 anlässlich der V. stadthistorischen Konferenz von Stuhlweissenburg vorgetragen. 91

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