Kralovánszky Alán (szerk.): Székesfehérvár évszázadai. 4. 1688 - 1848 - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 16. (Székesfehérvár, 1979)

Sulyok János: Adatok Székesfehérvár újkori könyvkultúrájához

János Sulyok NEUZEITLICHE BIBLIOTHEKEN ALS KULTURZENTREN DER STADT STUHLWEISSENBURG Auszug Die kulturelle Rolle der Stadt Székesfehérvár war im Mittelalter von landes­weiter Bedeutung. Wir besitzen zwar keine zahlenmässigen Angaben der Bibilothek seiner Kapitularschule, aber in einem auf uns gebliebenen Werk der Bibliothek — im sogenannten „Codex Albensis” — haben wir eines der ältesten und wertvollsten Dokumente der ungarischen Musikgeschichte des 12. Jahrhunderts. In der Stadt be­fanden sich in jener Zeit mehrere Klöster, wie die Ordensgemeinde der Johanniter, der Dominikaner, Franziskaner, die der Augustiner Chorherren und der Pauliner. Mann kann mit Sicherheit annehmen, dass die kleineren oder grösseren Bibliotheken dieser Klöster das kulturelle Leben der Stadt bereicherten. An erster Stelle müs­sen wir an die Bibliothek des Probstes Domonkos Kálmáncsehi hinweisen, obwohl aus dieser Büchersammlung nur vier mit Renassancegeschmack reich gezierte Hand­schriften auf uns geblieben sind. Sie dienten ausschliesslich liturgischen Zwecken. Begründet ist aber die Annahme, dass dieser mit dem Hofe des Königs Matthias in enger Verbindung lebende Diplomat vor grossem Format eine reiche Bibliothek besass. Die Türkenherrschaft, die während 150 Jahren die Stadt bedrückte, vernichtete das Kulturleben der Stadt und auch ihre Bibliotheken. Székesfehérvár wurde 1688 von der Türkenherrschaft befreit. Nicht nur die einfachsten Lebensbedingungen mussten geschaffen werden, sondern auch der Geist der Kultur musste zu neuem Leben erstehen. In dieser Arbeit hatten die sich neu bzw. wieder niedergelassenen religiösen Orden den Haupt-Anteil übernommen. Nach der Türkenherrschaft begann eine neue Periode der ungarischen Ge­schichte. Anfänglich aber behielt die Kirche ihren Einfluss auf den Gebieten, wo sie im Mittelalter fast ausschliesslich tätig war. So standen die Spitäler, Schulen und auch das geistliche Leben unter massgebendem, — wenn auch nicht ausschliess­lichem — Einfluss der Kirche. Sie hatte auch grosse seelsorgliche Aufgaben zu bewältigen. Während der Türkenherrschaft verwilderte das unterdrückte Volk, An­stand und Sitten sollten jetzt gehoben werden. Der Bevölkerung Verlässlichkeit, Fleiss und andere bürgerlichen Tugenden näher zu bringen wurde auch die Auf­gabe der Seelsorge. Zu Beginn des 18. Jhdts war all das die allererste Pflicht und Aufgabe der Ordensleute. Die Früchte dieser Tätigkeit zeigten sich im Aufblühen des religiösen Lebens, besonders in den Städten und Neu-Siedlungen. Die ergreifende Mannigfaltigkeit des religiösen Lebens entfaltete sich auch in Székesfehérvár. Zu ihrer geistlichen und erzieherischen Arbeit brauchten die Ordensleute Bü­cher, Büchersammlungen, also Bibliotheken. Die Ansprüche der praktischen Seel­sorge riefen die ersten Bibliotheken zu jeder Zeit ins Leben. Es sind auch Vor­­schrifte der einzelnen Orden vorhanden, die die Einrichtung der Bibliotheken ver­langten. 171

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