Kralovánszky Alán (szerk.): Székesfehérvár évszázadai. 4. 1688 - 1848 - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 16. (Székesfehérvár, 1979)

Sulyok János: Adatok Székesfehérvár újkori könyvkultúrájához

Zweifellos sind es die Jesuiten, die im Kulturleben und in der Seelsorge der Stadt im 18. Jhdt die bedeutendste Rollè spielten. Sie führten die erste und einzige Pfarrei sie machten den ersten Versuch mit der Begründung eines Gymnasiums, das dann seit 1724 ohne Hindernis weiterlebte. Sie hielten mit dem Stadtrad und der Bevölkerung ein gutes Verhältnis. Ihre Bibliothek ist auch die reichlichste und be­deutendste in der Stadt, nicht nur in den ersten Jahrzehnten, sondern auch in der nachfolgenden Zeit nach der Befreiung von der Türkenherrschaft. Weder über die Gründungszeit, noch über die nachfolgende Entwicklung dieser Bibliothek wurden überzeugende Angaben überliefert. Man kann aber mit Grund annehmen, dass die systematische Sammlung ihres Bücherbestandes erst nach dem Bau der Jesuiten­kirche und Residenz begann (1745). Der Jesuitenpater und späterer Provinzial Antal Vannosi — von Székesfehérvárer Herkunft — hatte grosse Verdienste in der Errichtung der hiesigen Ordensinstitutio­nen. Den grössten Teil seines väterlichen Erbes verwendete er für den Bau der Kirche und der Residenz, ausserdem sorgte er für eine angemessene Bibliothek. Ihm ist es teilweise zu verdanken, dass das nach der Aufhebung des Jesuitenordens (1773) zu­sammengestellte amtliche Inventar 1610 Werke aufzählen konnte. Auffallend ist nur, dass die Bücherei insgesamt auf bloss 1157 Forint bewertet wurde. Die Biblio­thek diente unter anderen pädagogischen Zwecken, sollte nämlich den Professoren des Gymnasiums im Unterricht zur Verfügung stehen. Doch nur cca 30% aller Bücher hatten didaktischen oder erzieherischen Inhalt. Ausserdem war das natur­wissenschaftliche und matematische Buchmaterial sehr spärlich. Der grösste Teil bestand übrigens aus praktischtheologischen Werken und Büchern der Erbauung­literatur. Im Vergleich mit anderen Jesuiten-Bibliotheken Transdanubiens (Komárom und Sopron) ist die unsrige bescheidener. Sie besass zum Beispiel nur 17 Bücher aus dem 16. Jahrhundert und 32 RMK (alte ungarische Bücher bis zum 1711). Doch ist sie sowohl in quantitativer als auch qualitativer Hinsicht wertvoller als die Büchersammlung von Esztergom. Unsere Bibliothek enstand während einiger, Jahrzenten nach der Türkenherr­schaft und diente mittelbar auch zum Nutzen der Kultur von ganz Székesfehér­vár. Deshalb war es ein grosser Verlust für die Stadt, als nach der Aufhebung des Jesuitenordens und später (1786) der Pauliner der gesamte Bücherbestand, infolge königlicher Verordnung, nach Pest geholt und in die Universitätbibliothek einge­reicht wurde. Von dort aus sind dann jene Bücher, die als Doppelexemplare galten, in den Bestand verschiedener Akademie- und Gymnasialbibliotheken eingetragen worden. Nach der Türkenherrschaft niederliessen sich die Franziskaner wieder in der Stadt. Sie übten ebenfalls eine rege Seelsorgetätigkeit aus. Ihr Orden hatte schon im Mittelalter eine Bibliothek in Székesfehérvár. Dafür besitzen wir einen Beweis, nämlich eine Angabe aus 1450. Ein Briefwechsel zwichen dem Stadtrat von Sopron und Székesfehérvár bestätigt nämlich, dass der ehemalige Guardian des Franzis­­kanefklosters von Sopron ein Brevier ohne Genehmigung nach Székesfehérvár brachte. Die Errichtung der neuen Bibliothek der Franziskaner im 18. Jhdt folgte wahr­scheinlich dem Neubau der Kirche und des Klostergebäudes und zwar zu jener Zeit, als in den Konvent schon Junioren aufgenommen wurden, die sich mit theolo­gischen Studien befassten. Aus Mangel an schriftlichen Quellen sind wir auf münd­liche Zeugnisse angewiesen. So wissen wir, dass der jeweilige Superior (Guardian) zur Vervollständigung der Klosterbücherei verpflichtet war. Die Zunahme des Bücherbestandes erfolgte aus Nachlass der verstorbenen Mitbüder und aus dem Kloster zugefallenen Büchergeschenken. So enstand schon am Anfang dieses Jahr­hunderts eine Büchersammlung von insgesamt 2000 Bänden, darunter 6 Inkunabeln 172

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