Kralovánszky Alán (szerk.): Székesfehérvár évszázadai. 2. Középkor - István Király Múzeum közelményei. A. sorozat 14. (Székesfehérvár, 1972)
Gedai István: Székesfehérvár közép- és török-kori pénzleletei
kannt, aus dem Komitat Fejér stammt sogar der grösste Münzfund der Arpadenzeit, der aus 40 Tausend Denaren bestehende Schatzfund von Richárd-puszta. Er ist aber gerade wegen seiner Einmaligkeit für die Untersuchung des Geldumlaufs nicht geeignet. Die Wende des 12—13. Jahrhunderts brachte eine grosse Veränderung in der ungarischen Wirtschaftsgeschichte; die Geldwirtschaft steigerte sich, der Geldumlauf wurde grösser, gleichzeitig schlug unser Aussenhandel statt Byzanz eine neue Richtung nach Westen ein. Die Richtung kann gerade durch die Münzfunde auch genauer bestimmt werden. Den Hauptteil unserer vom Anfang des 13. Jahrhunderts stammenden Münzfunden bilden nämlich die in den Münzstätten Kärntens geprägten Denare, deren Begleiter meistens Kölner und englische. Münzen sind. Das bedeutet soviel, dass unsere Aussenhandelsstrasse Österreich nach Kärnten umgegangen hat, und so erreichte sie ihr Endziel, das Rheintal. Diesen Weg spiegelt auch die Verteilung der ungarländischen Funde wider. Sie beginnen am Nordufer der Drau und umreissen den Weg, der durch das Kapos-Tal bzw. durch das Nordufer des Plattensees führt. Beide Strassen führten nach Stuhlweissenburg, bzw. weiter nach Ofen (Buda). Diese allgemeine Situation — darin aber auch die bedeutendere Rolle Transdanubiens, also auch des Komitats Fejér — wird durch die Funde des Komitats bewiesen, wobei Stuhlweissenburg wiederum mit zwei Funden vertreten ist. Am Ende des 13. Jahrhunderts änderte sich die westliche Handelsrichtung nach Österreich; nun strömten Wiener Denare ins Land, bzw. seinen westlichen Teil. Ihr genaues Verbreitungsgebiet umfasst NW-Transdanubien und das südöstliche Oberungarn. Zu diesem Gebiet gehört auch das Komitat Fejér, wie es seine Funde zeigen. Der in Ungarn gespielten Rolle der ausländischen Münzen hat Karl Robert mit seiner Finanzreform, der Prägung des ungarischen Goldguldens und Silbergroschens ein Ende gemacht. Den allgemeinen Umlauf dieser Münzen beweist eine lange Reihe von Funden. Bis zur Habsburgerzeit war auch kein fremdes Geld nötig. Jenes erscheint erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts wieder. Von nun an werden Denare, Groschen massenhaft, Taler in geringerer Menge und seltener auch Guldiner gefunden. Das Denarenmaterial besteht grösstenteils aus ungarischen, besonders aus Körmöcbánya stammenden Stücken, eine grössere Mannigfaltigkeit weisen die Groschen, Dukaten und Taler auf. Der grösste Teil der Groschen stammt aus polnischen bzw. unter polnischer Oberhoheit stehenden Gebieten: Danzig, Elbing, Riga, Litauen, üsw., ferner aus Brandenburg. Die Taler sind meistens ungarisch oder kommen aus den Provinzen Österreichs her, aber auch die Prägungen von fast allen Münzbehörden des Deutsch-Römischen Reiches sind vertreten. Auffallend ist die unleugbare Tatsache, dass türkische Münzen kaum zu finden sind. Die etwa 150 Jahre dauernde Türkenherrschaft, während Ungarn ständig Kriegsschauplatz war, konnte jederzeit die Versteckung von Schätzen verursachen, dennoch hat es den Anschein, dass am Ende des 16. Jahrhunderts eine Fundgruppierung nachzuweisen ist. Die Funde des Komitats Fejér weichen von denen des Landes nicht ab, sie weisen auch dieselbe Zusammensetzung auf. Der Geldumlauf zeigt also im Spiegel der Geldfunde ein ziemlich buntes Bild und die verhältnismässig vielen Funde aus dem Komitat Fejér zeugen von dem intensiven wirtschaftlichen Leben Stuhlweissenburgs auch während der schweren Okkupationsperiode. Die Münzfunde nach der Türkenzeit sind schon weniger bedeutend, also historisches Quellenmaterial kommen sie kaum mehr in Betracht, sie können nur die trockenen Fakten der Verordnungen und Gesetze veranschaulichen.* * Diese Studie wurde am 18-ten Mai 1969 anlässlich dçr IV, Stadthistorischen Konferenz von Stuhlweissenburg vorgetragen, 198